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Nichtoffenes Verfahren | 10/2010

Erweiterung Kongresshaus Baden-Baden

Blick von der "Lichtentaler Allee" auf den transparenten lichtdurchfluteten Erweiterungsbau

Blick von der "Lichtentaler Allee" auf den transparenten lichtdurchfluteten Erweiterungsbau

Anerkennung

Kühnl + Schmidt Architekten AG

Architektur

Erläuterungstext

Idee

Das von herrlichen alter Parklandschaft umgebene Grundstück wird durch den offen und transparent wirkenden Baukörper nicht verbaut, sondern der Park fließt scheinbar über den Baukörper hinweg.
Der Neubau soll sich als klar definierter Baukörper mit klaren Kantenbildung darstellen, aber gleichzeit sich am Bestandsgebäude in Form von Mmaterial und Baumaße unterordnen.
Das Gebäude soll von außen „unsichtbar” sein, es legt sich unter ein „Tuch” aus Blättern und Bäumen, in in Form von bedrucktem Glaselementen die Gebäudehaut bilden.

So entseht ein neues Ensemble im Grünen mit einem transparenten Baukörper und unterschiedlichsten Gestaltungswirkung bei Tag oder Nacht. Dabei werden die bestehenden Raumkanten der Nachbargebäude respektiert und durch die rahmenlose Glasfront Richtung Oos scehinbar noch weiter zurückgenommen.

Mäßstäblich und klare Baukörpergliederung als Antwort auf die bestehende Umgebungsbebauung und die besondere Lage an der Lichtetaler Allee.

Von Innen heraus wirkt der Erweiterungsbau wie eine grüne, von indirektem Licht durchflutete Pergola oder Laube, und lenkt gleichzeitig den Blick auf die Parklandschaft. Bei Veranstaltungen in der Dämmerung oder in der Nacht leuchtet das „Blätterdach” von innen heraus illuminiert grünlich schimmerd.

Struktur und Organisation:

Der Erweiterungsbau ist als klar definierter Neubau , vor die bestehende Fassade gestellt, über ein Oberlichtband baulich von der Fassade getrennt und von zwei massiven Wandscheiben flankiert als „grüner Pavillon“ geplant.

Der Raum ist multifunktional nutzbar, kann sowohl als Ausstellungspavillon, oder auch für Vorträge oder Seminare genutzt werden.

Schiebe-Elemente in der Fassade lassen die Blickbeziehungen zur Lichtentaler Allee gezielt steuern, und so unterschiedliche Bezüge zwischen Innen und Außen , je nach Nutzung von transparent bis geschlossen, zu.

Ein „Tuch“ aus Blättern und Bäumen erstreckt sich über die Besucher und erwecken den räumlichen Eindruck von „ drinnen im Draußen“ und umgekehrt von „ draußen im Drinnen“.
Je nach Tageszeit oder Wetterlage ergibt sich ein lichtdurchflutetes, aber niemals blendendes Spiel von Licht und Schatten, von drinnen und draußen.

Die beiden Wandscheiben lenken Blick, bilden der aussteifenden statischen Rücken und dienen als Installationswände.

Die haustechnische Wärme- und Strom-Versorgung erfolgt unter der Bodenebene, Der Erweiterungsbau wird über Bodenkanäle geheizt oder gekühlt.

Die gesamte Tragkonstruktion ist möglichst leicht gehalten, Stak-Glas-Träger stützen sich auf den Wandscheiben ab, und bilden einen fast stützenfreien Raum.

Die Konstruktion aus Stahl und bedrucktem Glas wirkt von Innen wie ein Filter aus Blättern und Ästen, von außen ist eine ruhige zurückhaltende und von allen Seiten glasverkleidete Gebäudehaut zu sehen.

Aus den oberen Stockwerken des Kogresshauses, blickt man auf die Dachhaut aus bedrucktem Glas, die wasserführende geneigte Dachebene liegt darunter, das Gebäude wirkt aus allen perspektiven als monolitscher Körper.

Die bestehenden Fluchtreppenhäuser bleiben in ihrer Art und Lage bestehen, und ordnen sich in das Gesamtensemble ein.



Materialien, Wirtschaftlichkeit und Ökologie:

Klare und durchgängige Tragstruktur, Primärkonstruktion mit Stahl-Hauptträger auf Rundstützen, Rahmenlose Glas-Konstruktion für die Hauptfassade Richtung Oos.
Bedruckte Glaselemente als außenliegende Sonnenschutzhaut , als zweite, filterartige transparente Schale,
massive thermoaktive Wandscheiben als Speichermasse, massive Außenwände mit nach außen vorgehängten bedruckten Glaselementen.

Die konstruktive Struktur besteht aus einer geneigten Glas und Entwässerungsebene, welche von einer bedruckten aussenliegenden Ebene mit bedruckten Glas und offenen Fugen beschattet wird.
Der monolitisch durchgeschobene wirkende Glaskörper wird konstruktiv frontseitig an die Stahkonstruktion mit Krakarmen befestigt und ebenfalls nicht sichtbar entwässert. Um größtmögliche Transparenz zu erlangen, wird die Fassadenfront in Structual-Silicon-Konstruktion ausgeführt.

Parkett oder Natursteinbeläge im Saal, Naturstein im Bereich Foyer und Eingangsbereiche,
Holzdeck im Terrassenebereich. Teilweise wassergebundene Bodenbeläge, Baumhaine als schattenspendende Elemente zum Verweilen.
Aufgrund der kompakten Gebäudeform und der durchgängigen Tragstruktur ist eine wirtschaftliche Erstellung und Unterhaltung des Gebäudes zu erwarten.
Durch die kompakte Bauform und teilweiser offenporiger Pflasterfläche ist eine Reduzierung der versiegelten Flächen zu erwarten und somit ein wesentlicher Beitrag zur ökologischen Wasserhaltung geleistet.

Insgesamt wird ein Erweiterungsbau angestrebt, das den vielseitigen Nutzungsanforderungen an ein modernes Kongressgebäude erfüllt und gleichzeitig spannungsvolle Raumbezüge innen wie außen, wirtschaftliche Erstellung und Unterhaltung, sowie Nachhaltigkeit im Umgang mit den eingebrachten Resourcen gewährleistet.
Lageplan und Ansicht West: Lage im denkmalgeschützten Umfeld in der für ihren wertvollem alten Baumbestand berühmten Lichtentaler Allebe direkt am Ufer des kleinen Flüsschens Oos und Blick auf das Gebäude von der Lichtentaler Allee aus

Lageplan und Ansicht West: Lage im denkmalgeschützten Umfeld in der für ihren wertvollem alten Baumbestand berühmten Lichtentaler Allebe direkt am Ufer des kleinen Flüsschens Oos und Blick auf das Gebäude von der Lichtentaler Allee aus

Grundriss Erdgeschoss und Querschnitt durch das Gebäude

Grundriss Erdgeschoss und Querschnitt durch das Gebäude

Ansicht Süd: Ansicht der Eingangssituation und Detail des transparenten Erweiterungsgebäudes

Ansicht Süd: Ansicht der Eingangssituation und Detail des transparenten Erweiterungsgebäudes

"Das Grüne Tuch" Darstellung von Idee und Konstruktion im Detail

"Das Grüne Tuch" Darstellung von Idee und Konstruktion im Detail

Detaildarstellung des Erweiterungsbau unter dem "grünen Tuch"

Detaildarstellung des Erweiterungsbau unter dem "grünen Tuch"