modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Realisierungswettbewerb mit vorgeschaltetem Bewerbungsverfahren | 06/2005

Umbau und Erweiterung des Hauses der Kultur und Bildung (HKB) Neubrandenburg zu einem Medien- und Veranstaltungszentrum

Grundriss EG

Grundriss EG

4. Preis

ACM Architektencontor Magdeburg AG

Architektur

Erläuterungstext




Entwurfsidee

Die Erweiterung des Medien- und Veranstaltungszentrums Neubrandenburg bietet die Chance, einen neuen, identitätsstiftenden Mittelpunkt im Stadtgefüge zu bilden. Die Bibliothek setzt sich als eigenständiger, flacher, weißer Baukörper auf den Bestand, der in seiner baulichen Struktur weitest-gehend erhalten bleibt.
Vom Marktplatz aus betritt man ein großzügiges Foyer, das als zentraler Kommunikationsbereich alle Nutzungen miteinander verbindet. Im Erdgeschoss befinden sich der Veranstaltungs- sowie der gesamte tagungsbereich. Über eine Freitreppe im Lichthof und über gläserne Aufzüge erreicht man die Bibliotheksebenen im zweiten Ober- und Galeriegeschoss.
Die bestandsbaukörper bleiben in ihrer Materialität erhalten, nur geringfügige Eingriffe unterstützen das neue Raum- und Erschließungssystem.
Im Gegensatz hierzu setzt sich der hermelinweiße Neibau der Bibliothek bewusst in seiner architektonischen Sprache und Materialität vom Bestand ab. Eine weiß lasierte Betonhülle, sowie die mit einer weißen Struktur bedruckten Glasflächen unterstreichen die Körperhaftigkeit.


Energiekonzept

Winter:
Durch einen guten Wärmeschutz wird im Winter angestrebt, so viel passive Solareinstrahlung wie möglich für heizzwecke zu nutzen. Flächige Heizsysteme, d.h. Betonkernaktivierung mit niedrigen Betriebstemperaturen, in Verbindung mit schnell reagierenden Systemen (mechan. Lüftung) werden als Heizsystem vorgesehen.

Sommer:
Im Sommer schützt der im Scheibenzwischenraum liegende und regelbare Sonnenschutz (Kösterlamelle) vor Überwärmung. Tagsüber von den Speichermassen aufgenommene Wärme wird nachts wieder an die Umgebung abgegeben. Zur Unterstützung dient eine Bauteilaktivierung. Zusätzlich wird bei hoher Wärmebelastung über die bauteilaktivierung gekühlt. Auf den dachflächen anfallendes Regenwasser kann füe die Kälteerzeugung wiederverwendet werden.

ganzjährig:
Um konstante klimatische Raumbedingungen und den erforderlichen Luftwechsel in den Veranstaltungsräumen und der Bibliothek (Erhalt der Bücher) zu gewährleisten, wird die bestehende Klima- und Lüftungsanlage weiter genutzt und durch eine separate Anlage für die Bibliothek erweitert. In Kernbereichen der Bibliothek, innerhalb der Abhangdecken, werden Kompaktlüftungsanlagen untergebracht, so dass über das Dach direkt Luft angesaugt, konditioniert und wieder abgeblasen werden kann. Die Wärme der Abluft wird mittels Wärmerückgewinnung in das Heizsystem rückgeführt. Eine Schachtdurchführung durch den Bestandsbau kann aufgrund der direkten Lage zur Bibliothek vermieden werden.

Technik im Bestand:
Veraltete Technik wird erneuert und für die neuen Anforderungen ergänzt.

Angestrebtes Ziel ist ein umfassendes Energiekonzept, das wirtschaftliche und ökologische Aspekte berücksichtigt.

Beurteilung durch das Preisgericht


Der konzeptionelle Ansatz des Entwurfes, das Dach als 5. Fassade in Form eines Baukörpers vorzuschlagen, wird als positiv bezeichnet. Die Arbeit hebt sich als Lösungsbeitrag für die gestellte Aufgabe in ihrer Eigenständigkeit ab. Dies wird verstärkt durch die konsequente Unterscheidung von Alt und Neu, in Material, Form und Farbe. Dadurch bleibt das denkmalgeschützte Ensemble sowie die städtebauliche Einordnung weitgehend unangetastet. Die sich hieraus ergebenden funktionalen Zwänge führen jedoch zu einer ungünstigen Einordnung der Bibliothek im 2. und 3. OG sowie zu nicht kombinierbaren Sälen. Die vertikale Entwurfslösung führt zu einer geringen Bebauung des Grundstücks.
Schnitt Bibliothek

Schnitt Bibliothek

Blick vom Marktplatz

Blick vom Marktplatz

Bibliothek innen

Bibliothek innen