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Einladungswettbewerb | 11/2010

Erweiterung Hauptstelle Volksbank

1. Preis / Zur Realisierung empfohlen

KRESINGS

Architektur

DS-Plan Ingenieurgesellschaft für ganzheitliche Bauberatung und Generalfachplanung GmbH

TGA-Fachplanung

modellbau hannemann

Modellbau

Erläuterungstext

Offen für das Volk

Städtebaulich orientiert sich der Baukörper des Neubaus bewusst an den Fußgängerströmen der Kölner Strasse, die das Stadtzentrum mit dem Bahnhof verbindet. Das Eingangsfoyer als Repräsentant der Bank ist daher klar an der Kölner Strasse adressiert und betont somit die Nähe der Volksbank zum Stadtkern. In Kombination mit dem geplanten Solitär des Landgerichtes wird ein Torcharakter erzeugt, der die Orientierung zum Stadtzentrum eindeutig formuliert und fixiert.

Die ausgeprägte Horizontalität des Volksbankneubaus und die Blockhaftigkeit des Amtsgerichtes verhalten sich hierbei komplettierend und stärken sich gegenseitig. Der Konrad Adenauer Platz erhält desweiteren durch die neu entstehenden Raumkanten eine klare Separierung zwischen Bahn- und Busbahnhof. Der Versprung zwischen Alt- und Neubau ist daher mit Bedacht in Ausrichtung auf die äußere Kante des Bahnhofes gerichtet. Die homogene helle Natursteinfassade, die Neu- und Altbau der Volksbank zu einem Baukörper verbindet, stellt durch ihre hochwertige Umsetzung eine zusätzliche qualitative Aufwertung des ganzen Platzes dar.

Es entsteht eine neue Volksbank, die offen ist für das Volk, seriös und solide in Ihrer Ausstrahlung und die Kompetenz und eine Ausrichtung in die Zukunft verkörpert. Eine Volksbank, die sich in selbstverständlicher Eleganz definiert, ohne ihre Bodenhaftung zu verlieren. Das Bestandsgebäude kann komplett fremdvermietet werden.

Hauptmerkmal der äußeren Form ist das helle Foyer, welches sich als Erweiterung der Kölner Strasse versteht. Seine Transparenz und Durchsicht animieren zum Eintreten und symbolisieren den demokratischen Gedanken der Volksbanken. Geschaffen werden Wertigkeiten wie eine übersichtliche freundliche Atmosphäre, die Weite und Nähe zugleich beinhaltet.

Publikumsbereiche sind differenziert von Office-Mitarbeiterbereichen, sichern aber zugleich durch transparente und reduzierte Materialien und strukturierte Zuordnung einen offenen und klaren Transfer. Dadurch ist es möglich eine helle und übersichtliche Gesamtatmosphäre zu erzeugen, die fließende Übergänge und Großzügigkeit vermittelt; maximal flexible Bürolandschaften, die eine bedarfsgerechte Verteilung der Funktionsbereiche sichern.

Beurteilung durch das Preisgericht

Mit dem Neubau und der Überformung des Bestandsgebäudes gelingt den Verfassern eine geschickte Ergänzung und Neubestimmung der städtebaulichen Situation Konrad-
Adenauer-Platz / Kölner Straße. Die Kölner Straße findet mit dem 5-geschossigen Baukörper, in dem eine große Fassadenöffnung eingeschnitten ist, einen sinnfälligen Abschluss. Zum Konrad-Adenauer-Platz formt der Baukörper eine angemessene Geste, die dem Auftritt der Volksbank in ihrem Selbstverständnis entspricht. Durch eine geschickte Gelenkausbildung werden Alt- und Neubau miteinander verknüpft.
In der Anbindung an die nördliche Grundstücksgrenze nutzen die Verfasser die Linie der
geschlossenen Bauweise für das Bankgebäude effizient aus und bieten darüber hinaus
einen angemessenen großen Lichthof für die Belichtung der Räume in den Obergeschossen an. Die städtebauliche Ausrichtung findet in der Ausformulierung des Baukörpers eine weitere Ausprägung. Geschickt wird die Traufhöhe der 4-geschossigen Gebäude des Umfelds aufgenommen, wobei sich das 5. Geschoss durch eine großzügige Verglasung absetzt.

Die Ausrichtung der im Neubau angeordneten Kundenhalle mit Zugängen von der Kölner
Straße und vom Konrad-Adenauer-Platz führt zu einer optimalen Verbindung Volksbank –
Stadt. Die Wirkung, Orientierung und Großzügigkeit sind jedoch durch zu viele eingestellte Elemente beeinträchtigt. Der Veranstaltungsbereich im 1. Obergeschoss ist gut an die Kundenhalle angebunden und unterstützt die Wechselwirkung von Veranstaltungen und Banknutzungen. Die weiteren Nutzungen in den Obergeschossen sind sinnfällig angeordnet und bieten ausreichend Flexibilität bei sich verändernden Anforderungen; wenngleich nicht alle funktionalen Anforderungen bereits gelöst sind.
Die Freiräumung des gesamten vorhandenen Gebäudes für eine Fremdnutzung wird kritisch gesehen, wenn gleich gute Anbindungen von Neubau zu Bestand und eine variable handhabbare Teilung und Zuordnung der Flächen im Bestand angeboten werden.
Die Tiefgarage ist zu knapp bemessen und funktional suboptimal.

Die wirtschaftlichen Kenndaten, die vorgeschlagene Konstruktion und die Fassaden lassen eine wirtschaftliche Errichtung und Bauunterhaltung erwarten. Betrieb in Bestand und Neubau können nahezu störungsfrei erfolgen. Das vorgeschlagene Energiekonzept erscheint weitest gehend schlüssig. Die Geschosshöhen sind hinsichtlich der Anforderungen und Raumgrößen zu überprüfen. Die vorgeschlagene architektonische Gestaltung entspricht den Erwartungen des Auslobers hinsichtlich eines wertigen, ansprechenden Gebäudes ohne überzogenen Gestus.