modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Einladungswettbewerb | 11/2010

Bahnstadt Heidelberg - Wohnen an der Promenade Baufeld W 5.1

1. Preis

Baufrösche - Architekten und Stadtplaner GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Städtebau

Die städtebauliche Vorgabe ist sehr gut geeignet, ein differenziertes und dem heutigen Standard entsprechendes Wohnraumangebot zu schaffen und dabei sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Rahmenbedingungen zu berücksichtigen.
Das Konzept gruppiert 5 unterschiedlich große Wohnkuben um einen gemeinsamen Innenraum und bildet so die gewünschte Hofgemeinschaft. Die Zugänglichkeit der privaten und halböffentlichen Hofflächen wird deutlich markiert. Gartenmauern und Zugangstore verbessern das Sicherheitsempfinden der Bewohner und unterstützen die Nutzung der angebotenen Freiflächen. Die „grüne Mitte“ als Park wird zum wichtigen Treff- und Spielbereich für Jung und Alt und fördert die „große“ Nachbarschaft. Die Errichtung eines Gemeinschaftshauses als „Glaspavillon“ in der grünen Mitte ist mit Unterstützung des Vermieters und einer aktiven Mieterschaft ein weiterer Baustein für eine lebendige und nachhaltige Nachbarschaft.
Die Erschließung der Häuser und der Zugang zur Tiefgarage erfolgt barrierefrei.
Abstellräume für Fahrräder (Mietboxen) und Müll werden mit Klinkermauerwerk eingefasst und in das Freiraumkonzept integriert.


Architektur

Verklinkerte Häuser sind für die „Ewigkeit“ gebaut. Die bewährten Eigenschaften des Materials, seine gestalterische, funktionale und ökologische Qualität, sind von unge-brochener Relevanz. Die robuste Schönheit der hellen Klinkerflächen steht dabei mit den eleganten Fensterelementen in einem spannenden Kontrast und unterstreicht die Zeitlosigkeit und Werthaltigkeit der Gestaltung. Der Wechsel im Fugenmaterial und geringe Fassadenversprünge setzen unaufdringliche Akzente. Die als Stahlkonstruktion in die Kubatur eingesetzten Balkongalerien ermöglichen eine großzügige Befensterung der Zimmer mit Bezug zum grünen Innenhof und über die Promenade zum Landschaftsraum. Die gewählte Gebäudestruktur (Schotten), die Materialisierung der Gebäudehülle und der Innenausbau beruhen auf einer werthaltigen städti-schen Entscheidung, die nicht nur auf eine lange Lebensdauer der einzelnen Bauteile abzielt, sondern auch auf modische Errungenschaften und sich abzeichnende Individualisierungstendenzen verzichtet.
Es entsteht so ein selbstbewusstes und ruhiges Ensemble von kubischen Häusern, das sich eigenständig in der Abfolge von verschiedenen Architekturen behauptet.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die städtebauliche Grunddisposition ist klar und überzeugend. Es gibt eine klare Zonierung in private Bereiche, in Zugangsbereiche und in halböffentliche Bereiche. Die Wohngärten der vier- und fünfgeschossigen Bebauung sind durch kleine Nebengebäude im Blockinneren klar abgegrenzt und erhalten dadurch eine sehr gute Nutzbarkeit und hohe private Freiraumqualität. Gleichzeitig wird dadurch der halböffentliche, gemeinschaftlich nutzbare Raum exakt definiert und in seiner Bedeutung gestärkt. Der Vorschlag für ein Gemeinschaftsgebäude im zentralen Garten ist ein interessanter Ansatz, (...)
Die Fassaden sind sehr klar gegliedert. Die Klinkerfassade wird aufgrund ihrer Dauerhaftigkeit begrüßt, die Farbigkeit wäre allerdings im Detail zu überprüfen. Das Thema des eingestellten Rahmens mit eingehängten Loggien und großen Fensterfronten zur Wohnseite wird als positives gestalterisches Element mit großer Wohnqualität gesehen. (...)
Insgesamt überzeugt die Arbeit durch einen durchgängig sehr hohen Wohnwert und eine hervorragende städtebaulichen Einfügung.
Der Passivhausstandard ist aufgrund der guten Kennwerte für Kompaktheit und Fensterflächen voraussichtlich gut zu erreichen, wurde allerdings nur für ein Gebäude (knapp) nachgewiesen. Der klare Verlauf von Dämmschichten ist möglich, das gewählte zweischalige Mauerwerkssystem ist prinzipiell auch im Passivhausstandard möglich. Insgesamt ist insbesondere auch für die Lüftungsanlagen ein stimmiges Konzept zu erkennen.