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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2000

"Bahnstadt" Heidelberg

Ankauf

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Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext


Stadtraum - Landschaftsraum

Das Gelände der Bahnstadt befindet sich an einer landschaftsräumlich besonderen Stelle. Nachdem Austritt des Neckars aus dem eingeschnitten Tal breitet sich die Siedlungsstruktur in Nord-Süd Richtung in der Ebene aus.
Angrenzend an das Planungsgebiet reichen die Felder des Pfaffengrunds bis an die Bahnflächen. Die Stadt ist an dieser Stelle nur wenige Blöcke tief.
Die in der Regionalplanung vorgesehenen Konzentration der Siedlungsentwicklung in den zwei Achsen Ost-West sowie Nord-Süd bildet das Planungsgebiet einen Gelenkpunkt. Das Gebiet bildet somit den süd-westlichen Abschluss der inneren Stadt.

Neuordnung der Bahnflächen und die Schnittstelle zur Feldflur.

Das Territorium der zukünftigen Bahnstadt zeigt eine nach den Erfordernissen der aufgegebenen Nutzung stark überformte künstliche Topographie gegenüber der Feldflur des Pfaffengrunds mit der Bebauung der ehemaligen Bahnflächen stellt sich die Frage nach der Definition der Schnittstelle zum noch landwirtschaftlich genutzten Pfaffengrund. Perspektivisch ist hierdurch eine Position zur weiteren Besiedlung des Pfaffengrundes zu definieren. Innerhalb des Plangebiets werden Qualitäten geschaffen, die unabhängig von einer späteren Bauentwicklung des Pfaffengrunds bestehen können. Auf die Verwertung der landwirtschaftlichen Parzellen innerhalb des Wettbewerbgebietes wird bewusst verzichtet. Diese sollen ihren offenen Charakter erhalten.

Drei verschiedene Stadtfelder

1. Die vorgeschlagene Bandstruktur erfüllt mehrere Funktionen zugleich
Sie definiert eine für die nächsten Jahrzehnte gültigen Abschluss der städtischen Siedlungsstruktur gegenüber der offenen Landschaft.
Die stark rausbildende Struktur des Bandes ermöglicht einen eindeutige Charakter der Gebiete vor und hinter diesen Element. Die davor liegende Felderstruktur und der dahinter liegende Research-Park.
Die durch die gerade Front angeschnittene obere Böschung des Bahndamms bildet eine über den Feldern gelegene Promenade vor der Stadt heraus. Hier entsteht ein nutungsoffener Raum für den neuen Stadtteil der für Café oder Wochenmarktnutzung zu Verfügung steht und frei bespielbar ist.
Das Band beinhaltet ein hohes Maß an Durchlässigkeit, der Freiraum- und Biotopverbunds, sowie der Durchlüftung des Gebiets werden verbessert.
Das nördlich anschließende parallel verlaufende Sportband beinhaltet diverse wohnungsnahe Sport- und Spielfelder die ebenfalls in der ersten Entwicklungsstufe realisiert werden können.
Da sofort alle benötigten Flächen zur Verfügung stehen kann dieses Stadtfeld ohne Konflikte mit mittelfristigen technischen und ökonomischen Hindernissen realisiert werden. Der Wohnungsanteil liegt bei 70% gegenüber Büro- und öffentlichen Nutzungen.

2. Die Blockrandstruktur
südlich des Hauptbahnhofs bildet als Mischgebiet eine Ergänzung der Innenstadt. Hier ist ein hoher Anteil von Dienstleistungs- und Büronutzungen vorgesehen mit einem Wohnanteil von 20%.
Die unmittelbar südlich an den Bahnhof angrenzenden Blöcke werden mit zusätzlichen gewerblichen und öffentlichen Nutzungen in den Höfen versehen. Das neue Quartier umschließt die Entwicklungszellen des alten Schlachthofes und des ABB Gebäudes sowie auch der Blockfragmente. Es endet östlich der Speyerer Strasse, hier steht gegenüber dem ABB-Eckturm eine weiterer Turmbau.
Dieses Stadtfeld bildet im Süden den Übergang zur Bandstruktur.
Das Gebiet entwickelt sich vom Bahnhof aus über mehrere Phasen.

3. Der Research-Park
Auf dem von verbleibenden Bahnlinien, dem südlichen Bahnhofsquartier und der Bandstruktur eingefasste Gebiet soll mit sukzessiven Freiwerden der Flächen eine Parklandschaft mit solitären Forschungseinrichtungen entstehen. Diese wird mit dem auf dem gegenüberliegenden Neckarufer liegenden Hochschul-Campus über ein Fuß-und Radwegbrücke verbunden.
Dieser neue Forschungs- und Entwicklungscampus wendet sich an die als Zielgruppe für zukünftige Unternehmensansiedlung genannten Bereiche, wie Biotechnologie, Umweltforschung und, sowie der IT-Branche. (Vorbild USA)
Über eine Entwicklungsgesellschaft sollen über eine hochwertige Gestaltung des Landschaftsraums mit Baumkulissen und einer Reihe von Seen ein Charakter geprägt werden der die heute negativ erscheinenden Standortbedingung kompensieren kann.
Vorteil dieser Struktur ist das über Landschaftselemente eine schrittweise Realisierung auch von räumlich nicht zusammenhängenden Teilflächen erzielt werden kann.
Entlang einer Ring-Erschließung werden vermarktbare Parzellen entstehen, die als Standorte für hochwertige Unternehmen zu einer Adressenbildung beitragen können.
Die Entwicklungsgesellschaft gewährleistet die Einhaltung von Qualitätstandarts. z.B. Abstandsflächen, Vorfahrten, Baumarten, Gebäudeorientierung, Verzicht auf Zäune
Eine niedrige GRZ kombiniert mit ruhenden Verkehr in Tiefgaragen unterstützen den Charakter eines grünen Campus.
Die privaten Parzellen liegen in einem Netzwerk von öffentlichen Freiräumen. Die Parzellen sollen keine baulichen Grenzen haben, angestrebt wird eine Kontinuität der Landschaft und der öffentlichen Nutzbarkeit über Parzellengrenzen hinweg sodass der gesamte Bereich zu einem „Campus“ wird.
Die Eppelheimer Strasse bleibt anbaufrei sie führt als „Parkway“ durch das Gebiet.
Wir empfehlen diese innenstadtnahen Flächen nicht für Verbrauchermärkte (Baumarkt usw.) verfügbar zu machen.