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Offener Wettbewerb | 11/2010

Kantonsspital Winterthur - Ersatzneubau Hochhaus - Generalplanung

3. Rang

Preisgeld: 35.000 CHF

Proplaning AG Architekten

Architektur

Berchtold . Lenzin Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Ehrsam Bauphysik AG

Bauphysik

Professional Security Design AG

Brandschutzplanung

Emmer Pfenninger Partner AG

sonstige Fachplanung

ErlÀuterungstext

StÀdtebau / Architektur
Die Kantonspitalanlage Winterthur ist ein öffentliches GebÀude und steht in einem ebensolchen Park.
Ein zentral gesetzter und in den Parkraum auskragender Baukörper (GebĂ€ude A) ist das neue Hauptordnungselement des Spitalkomplexes. Das GebĂ€ude A bereinigt die Eingangssituation und verstĂ€rkt die öffentliche Erscheinung der Anlage. Mit der Betonung der Doppelzugangs-Achse Eingang-SĂŒd und Notfalleingang-Nord wird die rĂ€umliche Hierarchie des Gesamt-Ensembles verstĂ€rkt.
Die in AnsĂ€tzen bereits vorhandene Hofstruktur wird weitergefĂŒhrt und durch die verschiedenen Hofraumformen akzentuiert. Das GebĂ€ude 12 wird entfernt und dessen Nutzung im GebĂ€ude C untergebracht. GebĂ€ude 17 wird ebenfalls entfernt und dessen Nutzung im GebĂ€ude A untergebracht. Diese Massnahmen bereinigen die Situation.

Volumetrie Zentralbau (A)
Der Zentralbau ist ein „Portikus“, der in den Parkraum hinein ragt und den öffentlichen Charakter der Anlage verstĂ€rkt.
Durch die zweigeschossige, umlaufende obere Loggia erscheint der Baukörper leicht und stellt ein vermittelndes Bindeglied zu den benachbarten Geschossbauten (alt-neu) dar.
Das ĂŒberhohe Erdgeschoss ist ein gedeckter Bereich der Parkanlage. Durch die grosse rĂ€umliche Transparenz wirkt die AtmosphĂ€re des Parks bis tief in die Anlage hinein.

Erschliessung / Orientierung
Ein grosszĂŒgiger, gedeckter Eingangsbereich holt die Besuchenden ab.
Gedeckte Vorfahrt, Eingangshalle mit der Cafeteria, Aufenthaltsraum und Kiosk bilden einen allmĂ€hlichen Übergang vom stĂ€dtischen Parkraum zum eigentlichen Spitalbetrieb. Diese Nutzungen beleben das umliegende Quartier und bilden einen angemessenen urbanen Raum fĂŒr GĂ€ste, Besucher und Mitarbeitende.
In der Achse der Eingangshalle steht in zentraler Position der Empfang. Von hier aus ist das ringförmig organisierte Erschliessungssystem sofort begreifbar; dieses erhöht die FlexibilitÀt der gesamten Anlage.
Besucher- und Notfallverkehrswege sind getrennt gefĂŒhrt. Die geschlossenen KreislĂ€ufe ermöglichen verschiedene Routen und damit die notwendige FlexibilitĂ€t fĂŒr eine Spitalanlage.
Die Umgebung des bestehenden Baukörpers 14 wird in einen vertikalen Erlebnis- und Orientierungsraum umgewandelt. Durch ein Riesenfenster fliesst Tageslicht bis tief ins GebÀudeinnere. Der vier Geschoss hohe Pflanzenraum erzeugt eine entspannte AtmosphÀre vom UG bis in die oberen Stockwerke und wirkt als vegetabiler Licht- und Orientierungsraum des gesamten Ensembles. Auf die DachflÀche des Bauvolumens 14 wird eine leicht bewegte WasserflÀche installiert.

Betriebliches Konzept
Der neue Haupteingang des KSW fĂŒhrt in eine ĂŒbersichtliche Eingangshalle, in der alle Bereiche fĂŒr den allgemeinen Publikumsverkehr angesiedelt sind (Empfang / Information, Patientenaufnahme, Cafeteria / Kiosk, Kinderhort usw.). Der Zugang zum Notfall - ergĂ€nzt mit einer Vorfahrt fĂŒr die Kinder- und Frauenklinik - erfolgt weiterhin im Norden, getrennt fĂŒr Selbsteinweiser und Ambulanzfahrzeuge. Die Information (Pforte) ist so platziert, dass Notfallpatienten, welche irrtĂŒmlich den Haupteingang benutzen, auf direktem Weg in den richtigen Bereich geleitet werden können.
Besucher und ambulante Patienten erreichen die Bettenstationen und Ambulatorien ĂŒber in der Eingangshalle angeordnete Liftgruppen. FĂŒr liegend Kranke, die Logistik und das Personal stehen separate, abgesonderte Liftgruppen im Norden zur VerfĂŒgung.
Das Ambulatorium der Kinderklinik und die Radio-Onkologie mit Tumorzentrum sind im Erdgeschoss, die Ambulatorien der Augen- und der Frauenklinik im 1. Obergeschoss angesiedelt. Damit werden kurze Wege fĂŒr die ambulanten Patienten ab der Eingangshalle bereit gestellt.
Die GebĂ€rabteilung befindet sich zusammen mit der gynĂ€kologischen Poliklinik im 2. Obergeschoss, die Kinderkliniken im 3. Obergeschoss und die Bettenstation Wochenbett – GynĂ€kologie zusammen mit der Neonatologie im 4. Obergeschoss. Hier ist auch die Psychiatrie als Ersatz fĂŒr den Abbruch des Hauses 12 platziert.
Der Operationsbereich im 5. Obergeschoss ist im „grĂŒnen Bereich“ direkt mit den bestehenden OperationssĂ€len verbunden. Der Aufwachraum und die Kojen der Tagesklinik sind fĂŒr die optimale Nutzung von Synergien rĂ€umlich benachbart gelegen. Die Tagesklinik verfĂŒgt ĂŒber eine eigene Einschleusung zu den OperationssĂ€len der Tageschirurgie (und Augen-OPS).
Das gesamte 6. Obergeschoss steht fĂŒr RĂ€ume der Haustechnik zur VerfĂŒgung und beinhaltet keine medizinischen Nutzungen.
In den weiteren Obergeschossen des Mitteltraktes befinden sich die Bettenstationen des Akutspitals. Die akutgeriatrische Assessment- und Palliativstation sind im 2. Obergeschoss, der rĂ€umliche Ersatz fĂŒr den Pavillon 17 im 3. Obergeschoss des neuen SĂŒdtraktes untergebracht. Die Stationen und ihre Erschliessungskerne sind so positioniert, dass möglichst geringe Verkehrswege zu den Untersuchungs- / Behandlungsbereichen resultieren. In beiden HĂ€usern sind pro Stockwerk 2 Pflegestationen vorgesehen, damit rĂ€umliche und personelle Ressourcen optimal genutzt werden können.

Umgebung, Aussenraum
Die Aussenraumgestaltung entwickelt sich aus dem Bestand. PrĂ€gend fĂŒr die Situation ist der strassenbegleitende Baumbestand, der einen introvertierten Parkraum schafft. Dies fĂŒhrt dazu, dass man als Patient und Besucher einen Park betritt, um ins Spital zu gehen. Durch den Wegfall der oberirdischen ParkplĂ€tze wird dieses "Lichtungsmotiv" verstĂ€rkt.
Die "Lichtung" ist in Schichten aufgebaut. Zur Strasse grenzt der Baumbestand als Ă€usserste Schicht den Raum ab. Durch BaumergĂ€nzungen und eine Unterpflanzung mit StrĂ€uchern und Stauden werden die Breite und Erscheinung gestĂ€rkt. Die Aufenthaltsschicht bildet den introvertierten Lichtungsrand und ist als extensive Pflanzung mit GrĂ€sern und Stauden ausgebildet. Ein schmales Wegenetz ermöglicht es, Mitarbeitern und Besuchern die verschiedenen Beobachtungspositionen und RĂŒckzugsorte zu erreichen. Um den Eingangspavillon herum erstreckt sich eine offene RasenflĂ€che.

FussgÀngererschliessung/ Quartiersquerung
Das vorgeschlagene Wegenetz verfolgt zwei Hauptinteressen. Erstens ermöglicht es den direkten und leicht auffindbaren Zugang zum Spital von allen Seiten mit Anschluss an die vorhandenen Bushaltestellen. Zweitens wird die Arealsquerung erleichtert, was erlaubt, durch den Spitalpark von der Gottfried Kellerstrasse zur Kreuzung Lindstrasse/ Brunngasse zu gelangen.

Verkehrserschliessung/ Parkplatz
Die Erschliessung des neuen Eingangs erfolgt von der Haldenstrasse. Besucher und Mitarbeiter werden direkt in die Einstellhalle geleitet. Kurzzeitparker, Behinderte sowie Taxis können oberirdisch bis in den gedeckten Bereich fahren. FĂŒr Besucher mit Velos und Mofas stehen ebenfalls oberirdisch gedeckte AbstellplĂ€tze zur VerfĂŒgung. Das grosse Veloparking fĂŒr die Mitarbeitenden befindet sich im UG und ist von aussen ĂŒber die Lindstrasse erreichbar.