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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2010

Park im Überseepark

Blick nach Westen (Visualisierung: Felix Holzapfel-Herziger)

Blick nach Westen (Visualisierung: Felix Holzapfel-Herziger)

1. Preis

WES LandschaftsArchitektur

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Im Kontrast zur „rauhen“, zum Teil großmaßstäbliche Bebauungsstruktur der Überseestadt steht ein klar begrenzter, poetisch und natürlich gestalteter, plastischer Landschaftspark: Ein Landschaftspark, der die unterschiedlichen Kontraste der Pflanzen in Form, Farbe und Blüte gezielt zum Thema macht; dessen Raumwirkung durch die kräftige topographische Gestaltung gestärkt wird, in der die einzelnen Sporteinrichtungen „natürlich eingebettet“ sind.

Der kräftige bastionsartige nördliche Abschluss des Parks wird verstärkt durch ein Raster eng bepflanzter immergrüner Kiefern, deren anfänglich noch hohe Dichte in Richtung Süden merklich abnimmt. Dieser dunkle Charakter des „Schwarz“waldes gibt dem Park in Richtung Norden eine markante Tiefe. Während die Dichte der Kiefern in der östlich und westlich flankierende Baumpflanzung nach Süden hin abnimmt finden sich dort gleichzeitig immer mehr parkartige Laubbäume (verschiedene Eichenarten, Ahornarten, Fiederblättrige Arten und Kastanien).

Noch weiter nach Süden hin lösen sich diese Baumgruppen ebenfalls allmählich auf und werden ergänzt durch locker verteilte Blütenbäume, die zur Überseepromenade hin das Pflanzenbild bestimmen. Hier finden sich Kirschbäume und Apfelbäume (Zieräpfel und heimische Apfelsorten). Den nördlichen Abschluss des sich immer mehr verjüngenden Raumbildes bildet eine amphitheaterartig ausgebildete Freiluftarena aus Betonfertigteilen.

Sämtliche Sporteinrichtungen sind sorgsam in die Topographie eingebettet. Im mittleren Bereich des Parks befindet sich eine für BMX- und Skatebord-Fahrer konzipierte Fläche, in der Bowls mit Street-Parcour-Elementen ergänzt sind. Diese Fläche geht fließend über in ein Parcour-Areal mit Mauern, Stufen und einem Klettergerüst.

Die Übergangsbereiche beider Flächen können durch ihre multifunktionale Ausbildung für beide Sportarten genutzt werden. Alle Beton und Asphaltflächen der Spiel- und Sporteinrichtungen werden grün eingefärbt und so weit wie möglich in das natürliche Landschaftsbild integriert. Diese präzise „Noguchi“-plastisch räumliche Ausbildung ermöglicht vielfältige Aktionen. Aber kein Sport ohne Zuschauer, so dass vielfältige Sitzgelegenheiten in den Randbereichen innerhalb der Aktionsflächen zum Zuschauen einladen. Teilbereiche dieser Betonsitzstufen werden durch leichte horizontale Flugdächer wettergeschützt überdacht. Den nördlichen Abschluss der Spiel- und Sportflächen bildet ein Fußballkleinfeld, dessen Ecken mit Betonsitzstufen in die angrenzende Topographie eingeschnitten sind. Die leicht geschwungenen Parkwege werden wie die Spiel- und Sportflächen in grünem Asphalt ausgebildet. Eine Finnbahn mit Rindenmulch bietet die optimale Oberfläche für Crosslauftraining, „Nordic Walking“ und Joggen. Diese ergänzende Wegeführung ist zum großen Teil an den grünen Asphaltweg angelagert, löst sich aber an bestimmten Stellen von diesem ab und erhält so seine eigene geschlossene Wegeführung mit Streckenmarkierung als Ansporn (oder Frustration).

Den südlichen Abschluss des Parks zur Weser bildet eine leicht in die Böschung hineinreichende kleine Sitzstufenanlage, dessen Gestaltung vom Design der Sitzstufen der Weserpromenade übernommen worden ist. Konsequent in grünem Asphalt grenzt oberhalb der Sitzstufen eine platzartige Erweiterung an, auf dem sich die Kioskrestauration mit öffentlicher WC-Anlage befindet. Westlich des „grünen“ Weserparkkopfes wird die Gestaltung der Weserpromenade wieder aufgegriffen, um deutlich das Überlagern des Überseeparks in Richtung Weser zu verdeutlichen.

Die Beleuchtung des Parks erfolgt hauptsächlich durch östlich und westlich linear angeordnete Mastleuchten mit Planflächenstrahlern, die insbesondere die Spiel- und Sportflächen in den Abendstunden ausleuchten sollen. Eine nachträgliche Ausleuchtung der Parkwege sowie der Finnbahn mit bodenbündigen Beleuchtungskörpern würde die Laufflächen in den Abendstunden wie auf einem Flugplatz rollfeldmäßig dynamisch akzentuieren. Des Weiteren wünschen wir uns, als krönenden Abschluss des Parks in Richtung Weser, die Sitzstufen im Unterschnitt durch LED Leuchten zu betonen.“
Lageplan

Lageplan

Blick nach Nordosten (Visualisierung: Felix Holzapfel-Herziger)

Blick nach Nordosten (Visualisierung: Felix Holzapfel-Herziger)

Beleuchtungskonzept

Beleuchtungskonzept

Schnitt Open Air Fläche

Schnitt Open Air Fläche

Schnitt Spielflächen und Sportflächen

Schnitt Spielflächen und Sportflächen