modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 12/2010

Park im Überseepark

2. Preis

Lützow 7 Müller Wehberg Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Park im Überseepark Bremen

Bestand/ Analyse
Momentan ist die Fläche des zukünftigen Parks mit einer ersten sukzessiven Vegetation über Aufschüttungen besetzt.
Etwa zwei Drittel der Fläche liegt auf dem Niveau der umgebenden, vorhandenen und zukünftigen Straßenanschlüsse. Ein Drittel der Fläche liegt ca. 3 m über dem umgebenden Anschlussniveau.
Für die Zukunft ist Wohnbebauung an der Weser und dahinter Flächen mit der Nutzung Dienstleistung und Gewerbe vorgesehen.
Der Städtebau ist orthogonal gegliedert, der Park stellt das grüne Verbindungselement zwischen den Quartieren im Osten und Westen dar.

Konzept
Ziel ist es einen Erholungsort mit Aufenthaltsqualität und verschiedensten Funktionen zu schaffen, der allen gestellten Anforderungen und Interessen unterschiedlicher Nutzer und Altersgruppen gerecht wird. Im Südwesten ist die grüne Fuge des quartiersverbindenden Parks in Anmutung eines Landschaftsfensters auf die Weser hin orientiert.
Der gesamte Parkbereich wird durch einen asphaltierten, multifunktionalen Speedway gerahmt.
Dieser in sich geschlossene, 2,5 bis 3m breite Parkour, ist gegenüber dem Straßenraum in unterschiedlichster Weise abgetrennt. Im Südosten durch einen Abstandsstreifen mit Baumreihung und im Nordwesten in eine großzügige Promenade, die durch einen in die Baumpflanzung integrierten Heckenstreifen zur Straße hin abgetrennt ist.
Im Nordwesten wird der Park durch überwiegend begrünte und sportlich genutzte Flächen gegliedert und im Südwesten zur Weser hin als Baum bestandener Aktionsplatz gestaltet. Diese Gliederung der Nutzungsbereiche des Parks korreliert mit der Ausrichtung der städtebaulichen Nutzungen Wohnen am Wasser und Gewerbe im Nordwesten.
So wird der gewünschte Skateparkour samt Plaza und Bowl im Nordosten angesiedelt. Richtung Südwesten folgt eine großzügige Wiesenfläche mit eingelagertem Kleinspielfeld und Streetballarena. Ein Spielband mit vielfältiger Nutzung begleitet eine mit Bäumen bestandene, auf die Wohnnutzung hin orientierte, Promenade. Unmittelbar an der Weser mit großzügiger Promenade und Wohnnutzung wird ein großzügiger Platz (Aktionsplatz) vorgesehen.
Eine Rasenintarsie auf dem Platz verbindet den Park mit dem Stadtplatz am Wasser. Großzügige Stufen mit integrierter Rampe überbrücken den Höhenunterschied auf das Niveau der Promenade auf dem Weserdeich. Es besteht Raum für zwei optional aufzustellende Bühnen für Veranstaltungen und Events. Die Orientierung der Veranstaltung kann sowohl in südöstlicher als auch in nordöstlicher Richtung erfolgen. Die Promenade findet an der Aussichtsplattform an der Weser einen Abschluss bzw. Anfang. Im Gegenüber dieses Balkons am Fluss wird am Skatepark ein optionaler Kiosk vorgeschlagen, der durch die Skater mit evtl. Betreiber genutzt wird.

Funktionen
Ob Skaten, BMX fahren, Inlinern, Klettern, Bocha, Frisby, Basketball, Fussball, Volleyball oder Handball spielen, Laufen, Walken oder aber auch im Winter Ski fahren bzw. Rodeln - der Park im Überseepark stellt eine Bandbreite an Freizeitnutzungen zur Verfügung. Auch die Sprayer- Szene kommt im Spray hole auf ihre Kosten. Optionale Kioske und WC bieten die Möglichkeit der sukzessiven Ergänzung des vorgeschlagenen Grundgerüstes der Parkanlage.

Topographie
Der Skateparkour im Nordosten ist bis auf eine Höhe von 3m über Parkniveau terrassiert angelegt, von dieser leichten Anhöhe besteht ein großzügiger Blick über den Park in Richtung der Weser. In die Anhöhe eingeschnitten folgt eine Mulde für die optional zu berücksichtigende Bahntrasse. Von der Anhöhe bis zur Herzogin- Cécille- Allee fällt das Niveau auf das dort zu berücksichtigende Anschlussniveau. Von hier steigt das Niveau auf das des Deichniveaus von 8,1mm NN. Der plane Einschnitt der Sportfelder in die vorgesehene Topographie wird durch großzügige Sitzstufen mit Blick auf die Spielfelder thematisiert. Die Aktionsfläche des Platzes ist auf Deichniveau angelegt, eine großzügige Treppenanlage mit Rampe unter Bäumen bildet den Anschluss an den Kommodore-J ohnsen- Boulevard.

Material
Der Park wird durch eine Reihe aus Gleditsia triacanthos ´Skyline` entlang der Birkenfelsstraße und der Eduard- Suling- Straße eingefasst. Die sich aufweitenden Baumreihen entlang der Straße Am Winterhafen besteht aus Acer rubrum in Sorten. Im Park finden sich neben Pyrus communis `Beach Hill` und Populus nigra `Italica` auch Fraxinus excelsior `Westhof´s Glorie` und Acer campestre `Queen Elisabeth`.
Die Abgrenzung zwischen Spielplatz und Birkenfelsstraße wird aus Fagus sylvatica hergestellt. Der Großteil des Parks ist als Wiese angelegt.
Für die Fläche des Kleinspielfelds wird Rasen und für den Bereich der Streetballarea Asphalt vorgeschlagen. Als Materialien des Skateparkours kommen neben dem Beton auch Natursteine in Frage.
Für den Speedway wird Asphalt vorgeschlagen, daneben folgt ein Funktionsstreifen für die Einbauten (Bank, Beleuchtung, Fahrradständer) aus Tenne. Die Stufen und Einfassungen sind aus Sichtbeton vorgesehen. Dem mit Pflasterplatten belegte Platz an der Weser folgt die Promenade am Ufer der Weser mit der ´Hillmann Platte` als Verbindungselement. Das Fertigteil Holm stellt als Sitzkante den Abschluss neben der Aussichtsplattform aus Holz dar.

Ausstattung
Entlang des Spielplatzbereiches und dem südlich gelegenen Platz sind Bänke, am Speedway im Abstand von ca. 15m Beleuchtungskörper, vorgesehen. An den südöstlichen Begrenzungen der Sportplätze wird optional eine Überdachung mit integrierter langer Bank für die Spieler und Zuschauer als Schutz und "Garderobe" vorgeschlagen. Fahrradabstellmöglichkeiten befinden sich auf dem Funktionsstreifen neben dem Speedway.
In der Mulde zwischen Skaterplatz und Parkwiese biete das Spray hole einen besonderen, auf die Zielgruppe der Jugendlichen hin orientierten Ort, welcher bei Bedarf verschließbar vorgeschlagen wird.
Der Skatebereich, bestehend aus einer Bowl mit Deepend, verschiedenen Hips, Mellow-Wave, Rollin und Visor. Dieser Bereich ist für Skater, Bmxer und Inlineskater geeignet - vom Beginner bis hin zum Profi. Der anschließende Plaza-Bereich besteht aus Treppen, Ledges, Rails, Curbs, vielen Banks und versteckten Gaps. Dieser ist terrassenförmig angelegt. Die Einfassungen für die Bäume sind als Grinboxes vorgesehen.

Baustufen
Beginnend mit der Höhenmodellierung aus dem bauseits vorhandenen Schuttgut und dem Aushub für die Sportfelder folgt der Ausbau des Platzbereiches an der Weser. Damit einhergehend folgt neben dem Stufeneinbau auch das Setzen der Bäume. Als nächster Schritt ist der Bau des Erschließungsweges im darüber liegenden Abschnitt vorgesehen. Die darin liegende Fläche wird Ihrer Sukzession überlassen. Darauf folgt die Erweiterung der Baumpflanzung und der Einbau der Einfassungen. Sofern nun Geld für die Sportflächen bereit steht werden diese aus der innen liegenden Sukzessionsfläche herausgeschnitten.

Im Falle einer Realisierung der Bahnstrecke wird die Mulde am Skaterpark mit einfachen Mitteln umgestaltet. Die auf einen Rückbau hin konzipierte half-pipe wird aufgegeben oder umgesetzt, auf das "spray hole" wird eine einfache leichte Stegkonstruktion aufgelegt. Die Bahn durchfährt "spray hole" und Mulde.

Fazit
Die hier vorgeschlagene Konzeption des neuen Parks in Bremen berücksichtigt im Besonderen den Aspekt der Anlage eines tragfähigen und nachhaltigen Grundgerüstes, bestehend aus Topographie, Erschließung und Bepflanzung vor dem Hintergrund des sich zu entwickelnden Stadtquartiers.
Die vorgeschlagenen Erweiterungs- und Ausstattungsoptionen stellen im Weiteren entwickelbare Varianten optionaler Szenarien dar.

Relief und Raum schaffen die Optionsräume des zwischen Fluss und Anhöhe aufgespannten Aktionsbandes des neuen Parks in Bremen : Get up - Scape Tape.