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Sonstiges Vergabeverfahren | 11/2010

Ehemaliges Sanierungsgebiet Traveplatz-Ostkreuz Auswahlverfahren zur Errichtung einer öffentlichen Freifläche im Block 81

Simploner Höhe atelier le balto mit Chloé Sanson und Nil Lachkareff

Simploner Höhe atelier le balto mit Chloé Sanson und Nil Lachkareff

Teilnahme

atelier le balto

Kunst

Erläuterungstext

Die Simploner-Höhe ist ein neuer Ort in Friedrichshain, ca. 3000 m² groß, an dem man sich zu jeder Jahreszeit gerne trifft. Er besteht aus zwei Baumhainen, einer große Wiese und einer hochgelegten Terrasse mit Blick auf einen weiten Raum mit Gleisanlagen, dem Spree-Raum und dem freien „Himmel über Berlin“. Einige Türme, alte und neue, dienen zur Orientierung – insbesondere der Wasserturm am Ostkreuz und der Allianz-Turm am Spreeufer.
Der Entwurf wurde aus den drei bestehenden Bereichen entwickelt; ihre jeweiligen Qualitäten und Atmosphären werden gestärkt:
- Der Gleditsch-Hain (ca. 500 m²): Die Baumreihe an der Dreiecksspitze wird durch zusätzliche Gleditschien (auch Lederhülsenbaum genannt) als Hain umgewandelt. Die Gattung Gleditsia wurde nach dem deutschen Botaniker und Direktor des Botanischen Gartens Berlin, Johann Gottlieb Gleditsch (1714-1786), benannt. Dieser Baum mit seiner besonders leuchtenden gelben Färbung im Herbst und seiner auffälligen Früchte (ledrige Hülsen) ist nicht sehr oft in Berlin anzutreffen und stellt hier eine Besonderheit dar.
- Der Spiel-Hain (ca. 350 qm): Die spontan gewachsene Ahorne-Population wird ausgelichtet, die Bäume einzeln ausgewählt und von unten ausgeästet. Ziel ist es, unter den „grünen Wolken“ der Baumkronen einen lebendigen Ort mit Spiel- und Sitzelementen (Schaukeln, Holzstege, Springelemente) zu schaffen.
- Die Wiese und die Terrasse: Der offene Bereich, der nur am Rand mit Bäumen „bestückt“ ist, wird zur großen Wiese (ca. 1000 m²). Sie bildet einen ruhigen Hang, auf welchem man sich im Sommer hinlegen und picknicken kann; sie wird im Winter zum Schlitten fahren genutzt. Sie endet mit der hochgelegten Terrasse (2,10 m hoch, 9 m breit und 40 m lang) und dem Blick in der Berliner Weite: ein Ort, an dem man gerne mit der Gesicht zur Sonne sitzt. Eine niedrige Klinkermauer fasst die Böschung und die Wiese ein; sie bildet eine Begrenzung und kann teilweise als Sitzfläche genutzt werden.
Wege
Zwei Verbindungen sind innerhalb der Fläche als zwei Meter breite Sparzierwege angelegt. Sie durchqueren und verbinden alle drei Bereiche. Der längere Weg bildet einen gespannten Bogen, er geht leicht hoch und wieder runter; an seinem höchsten Punkt, der Kreuzung mit dem anderen Weg, kann man links die Treppe hinunter zum Spiel-Hain oder die Rampe hoch zur Terrasse gehen. Das Mosaikpflaster stellt ein traditionelles Element Berliner Gehweggestaltung dar.

Bepflanzung
Der bestehende Baumbestand (meist Ahorne) wird fast gänzlich erhalten (nur zwei Bäume werden gefällt). Ein Pflegeschnitt wird jedem einzelnen Baum seine Würde zurückgeben. Einige Gleditschien werden neu gepflanzt, um den Hain zu bilden und die Baumreihe am Rad- und Fußweg zu ergänzen bzw. zu verlängern.
Die Böschung und einige „Beete“ werden mit hohen und blühenden Sträuchern bepflanzt: Schmetterlingsbäume (Sommerflieder) und Fiederspiere sollen dafür sorgen, dass sich dort auch Schmetterlinge ansiedeln. Die Weiden-Pflanzung der Böschung kann mit Fiederspieren oder einer Farnsorte ergänzt werden. Sie sorgt durch Wind und Lichtspiele für den lebendigen Charakter entlang des Weges.

atelier le balto, Landschaftsarchitekten, Berlin, November 2010
Simploner Höhe

Simploner Höhe

Simploner Höhe

Simploner Höhe

Spiel-Hain

Spiel-Hain