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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2010

B 100 - Ersatzneubau Brücke 0052 mit Einlaufbauwerk des Muldestausees bei Pouch

5. Preis

VIC Landschafts- und Umweltplanung GmbH

Bauingenieurwesen

Meyer + Schubart

Bauingenieurwesen

Erläuterungstext

Landschaftliche Einordnung der Brücke
Die Landschaft um Pouch wurde im vergangenen Jahrhundert durch den Tagebergbau stark modifiziert. Aus einer industriell geprägten Region, die unter starker Luftverschmutzung litt, ist nach Beendigung des Bergbaus mittlerweile eine Freizeitlandschaft mit attraktiven Seen entstanden. Die dörflich geprägte, kleinteilige Bebauung von Pouch bettet sich in diese weich modellierte Landschaft ein. Auch die Bundesstraße B 100 folgt in sanften Kurven dieser Modulation. Die bisherige Brücke, lediglich auf das Einlaufbauwerk des Muldenstausees fixiert, unterbrach mit seiner harten Linearität diesen Landschaftsraum und wirkte deshalb als Fremdkörper.
Sowohl die Trassenführung als auch die Konstruktion der neuen Brücke fügen sich nun, in sanften Kurven schwingend, harmonisch in die modulierende Landschaft ein. Dabei entsteht ein Bauwerk, das eben nicht wie der Bitterfelder Bogen als Reminiszenz an die industrielle Vergangenheit der Region mahnen will, sondern vielmehr mit hellen Oberflächen und markantem, freundlichen Schwung als selbstbewusstes Sinnbild für die neue Qualität der Region steht.

Leitidee der Brücke
Harmonisch schwingend - In sanften Kurven über den Fluss.

Bauwerksgestaltung
Mit nur sechs Pfeilerachsen und vergrößerten Stützweiten wird die neue Brücke gegenüber der alten erheblich durchlässiger und verliert aufgrund ihrer ausdefinierten Konstruktion jeglichen Wandcharakter. Der Hauptbogen über die Mulde springt mit einer Stichhöhe von knapp 20 Metern über das Fahrbahnniveau und wird damit auch auf der Fahrbahn erlebbar.
Der Leitidee folgend sind die Bögen als markanteste Bauteile der Gesamtkonstruktion ausgeprägt. Dabei neigen sich die Bögen der Vorlandbrücken im Stich unter der Fahrbahn zueinander während der Hauptbogen vertikal an der Fahrbahn vorbei nach oben steigt. Es entstehen zwei Bogenreihen, die in jeder Dimension geneigt sind. Die Dynamik, die dadurch vermittelt wird, wird durch die den statischen Anforderungen entsprechenden Querschnittsveränderungen noch unterstützt. Gegenüber den primären Bauteilen der weiß lackierten Bogenreihen sind die nachfolgenden Bauteile wie Hängerstangen und Konsolen dunkler, in lichtgrau angelegt, und treten entsprechend hinter den Bögen zurück.

Konstruktion
Das neue Bauwerk wird südlich der bestehenden Trasse errichtet. Die Straßenachse verläuft dabei von Osten kommend in einem stetigen Bogen und wird hinter dem westlichen Widerlager mit einem kurzen Gegenbogen an den Bestand angeschlossen.
Das statische System der neuen Brücke ist eine Bogenreihe. Im Vorlandbereich ist das Brückendeck auf den Bögen aufgeständert, über der Mulde handelt es sich um einen durchschnittenen Stabbogen. Die Fahrbahnplatte ist eine in Querrichtung gevoutete Stahlbetonplatte, die mit dem Trägerrost der Stahlkonstruktion eine Verbundkonstruktion darstellt.