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Offener Wettbewerb | 11/2010

Südliche Bahnhofstrasse Gröbenzell

1. Preis

H2R Architekten und Stadtplaner

Architektur

Barbara Franz

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser weisen auf überzeugende Weise nach, wie durch ein an der Pazellenstruktur orientiertes Bebauungskonzept auch die bestehende Bebauung sensibel eingebunden werden kann. Als Grundmodul wird eine Baugruppe entwickelt, die im ersten Schritt auch mit Einzelelementen flexibel auf die bestehende Situation reagiert und sukzessive zur beabsichtigten Hofanlage ergänzt werden kann.

Ebenso positiv gesehen werden die beiden maßstäblich entwickelten städtebaulichen Endpunkte mit Hotel / Gastronomie und Saal im Norden, sowie einem Jugendcafe, das aus dem Bestand im Süden entwickelt wird.

Die Erschließung der einzelnen Baugruppen erfolgt konsequent über die Bahnhofstraße,
wobei jeder Hofanlage eine eigene Tiefgarage mit straßennaher Einfahrt zugeordnet ist. Die Baugruppen werden auch in ihrer Höhenentwicklung sehr maßstäblich und differenziert durchgearbeitet, wobei die beiden fünfgeschossigen Kopfbauten eher kritisch gesehen werden. Die vorgesehenen Nutzungskonzepte reagieren mit Dienstleistung, Geschosswohnungsbau, Stadthäusern und Reihenhausbebauung richtig und ausgewogen auf das zu erwartende Anforderungsprofil.

Zur Frage des altengerechten Wohnens wurden keine Aussagen getroffen. Weiter ist festzustellen, dass mindestens in der ersten südlichen Baugruppe die Ausformung der Grundrisstypologie an die Schallschutzanforderungen angepasst werden muss.

Durch die Stellung der Gebäude entstehen angenehm gegliederte Freiräume, die den unterschiedlichen Nutzungen genau zugeordnet werden.

An der Bahnunterführung wird ein gut proportionierter Platz als neuer Markt angeordnet,
der in neue öffentliche Grünflächen übergeht. Der Biergarten mit altem Baumbestand wird
durch einen abgegrenzten Hof im Vorfeld des Saales ergänzt. Durch den Abstand der Bebauung zum Einfamilienhausgebiet im Westen kann ein durchgängiger Grünzug geschaffen werden.

Quer zur Bahnhofstraße verlaufende Baumreihen binden den östlichen und westlichen
Planungsbereich zusammen und gliedern die Bahnhofstraße in angenehmer Weise. Der
Übergang vom nördlichen befahrbaren zum südlichen beruhigten Straßenabschnitt wird
durch den Wechsel im Belag und in der Anordnung der Stellplätze und der Bäume gut dargestellt. Die Tiefgaragenzufahrten sind verkehrssicher vom Straßenraum abgerückt. Die Bauräume sind von Parkplatzflächen erfreulich freigehalten.

Die Abknickung an der Schubertstraße ist durch die Anordnung von Straßenbegleitgrün
betont. Die Stellung des Solitärbaumes im Kurvenbereich sollte im Straßenraum genauer
untersucht werden.

Der Straßenquerschnitt in der nördlichen Bahnhofstraße ist hinsichtlich der Anordnung von Gehweg, Radweg, Parkbuchten und Fahrbahnbreite gut aufgeteilt und ausreichend breit. Die verkehrsberuhigte Gestaltung südlich der Schubertstraße lässt wegen der ausreichenden Breite Raum für beidseitige Radwege, ggf. kann auf separate Radwege zu Gunsten der Gehwege verzichtet werden.

Die Arbeit liegt mit der angebotenen Geschoßfläche erheblich über dem Durchschnitt und erreicht mit einem mittleren Flächenverbrauch für öffentliche und private Verkehrsflächen eine hohe Wirtschaftlichkeit.
1. Bauphase

1. Bauphase

2. Bauphase

2. Bauphase