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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2010

Masterplan -- Inselspital - Universitätsspital Bern

Masterplan Inselspital Bern - Neue Mitte

Masterplan Inselspital Bern - Neue Mitte

2. Preis

ASTOC ARCHITECTS AND PLANNERS GmbH

Stadtplanung / Städtebau

GWJ Architektur AG

Architektur

Erläuterungstext

In der Regel definiert ein Masterplan ein strukturelles und baulich-räumliches Planwerk einer programmatischen Vision. Für die Planung von Spitälern steht daher häufig – ausgehend von einem scharf umrissenen Endbild – die funktionale und formale Organisation der zukünftigen Klinikgebäude im Fokus der Entwicklung. Mit der Festlegung auf einen endgültigen Zustand möchte man ein Höchstmaß an Berechenbarkeit erreichen - nicht zuletzt um eigene oder auch fremde Investitionen zu sichern.

Im finanzpolitisch hochdynamischen Umfeld der Spitalentwicklung und dem lebhaften Wettbewerb um die internationalen besten Wissenschaftler und Ärzte steht die Anpassungsfähigkeit der Spital-Landschaft im Brennpunkt der strategischen Entwicklung. Doch diese hohe Dynamik in der Planung kann nicht mehr mit den heute üblichen planerischen Mitteln bewältigt werden, sondern bedarf neuer Planungswerkszeuge und offener Zielvereinbarungen auf dem Spitalgelände selbst und im stadträumlichen Kontext.

Unser Konzept für den Masterplan „Inselspital“ arbeitet sehr präzise die heute notwendigen Weichenstellungen heraus, die für eine zukünftige und qualitätsvolle Entwicklungsfähigkeit notwendig sind, weist gleichzeitig aber auch die dynamischen Fähigkeiten in der Entwicklung auf. Unser eigentlicher Master-“Plan“ definiert für das Inselspital eine grundlegende, raumstrategische Struktur, die sich aus den lokalen Rahmenbedingungen ableitet und auf einem elementaren Baufeld- und Infrastruktursystem beruht. Auf diesem „Spielfeld“ bilden sechs Teilvisionen für Städtebau, Freiraum, Spital, Infrastruktur, Corporate Identity und Ökonomie die „Spielfiguren“ und damit das Regelwerk.

Ziel
Das Inselspital ist heute als Spitalbetrieb auf vielen Ebenen innovativ und erfolgreich. Das Inselspital ist zugleich aber auch ein historisch gewachsener Ort inmitten der Stadt Bern und zeigt sich in seinen öffentlichen wie auch privaten Räumen vielfältig und interpretierbar. Die DNA des Inselspitals betrachten wir als das Fundament für unseren Masterplan und für alle zukünftigen Planungsprozesse. Mit dem Ehrgeiz die historischen Werte zu erhalten und gleichzeitig ein neues Gesicht des Inselspitals innerhalb der Stadt zu erzeugen, möchten wir eine sensible und ganzheitliche Strategie für den Masterplan vorschlagen.

Szenarien
Die beiden Szenarien „Organisation nach Zentren“ und „Organisation nach funktionalen Einheiten“ haben unseren Masterplan in seiner Ausarbeitung initiativ gefordert und über verschiedene Varianten in der Ausarbeitung der ersten Realisierungsphase geschärft. Grundsatz unseres Konzepts ist der störungsfreie Spitalbetrieb während aller Bauphasen.

Mit den in der Auslobung vorgegebenen Szenariobausteinen, sind tragfähige erste Realisierungsstufen für den Zeitraum bis 2025 entstanden. Unter Einbeziehung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich für beide Szenarien baulich ähnliche, erste Phasen ergeben. Dies ist nicht zufällig, sondern bewusste Setzung zugunsten einer Offenheit für zukünftige Richtungsentscheide im Klinikbetrieb.

Baulich-räumliche Aspekte
Die baulich-räumliche Konzeption sieht eine klare Organisation in bebaubare, freiräumliche und infrastrukturelle Bereiche vor. Der zentrale Aufenthalts- und Verbindungsraum bildet das freiräumliche Rückgrat des zukünftigen Inselareals. Innerhalb der Grundstruktur sind die erhaltenswerten und schützenswerten Gebäude- und Freiraumbereiche gekennzeichnet.

Für die bauliche Entwicklung werden verschiedene Teilbereiche ausgewiesen. Aus den jeweiligen Lagen auf dem Inselareal (äußerer / innerer Ring) und den stadträumlichen Rahmenbedingungen werden spezifische Gebäudetypologien, Höhenprofile und damit Dichtewerte abgeleitet. Diese Vorgaben sollen nicht restriktiv angewendet werden, sondern vielmehr eine spezifische Entwicklung stimulieren.

Mit der Ausdifferenzierung der verschiedenen Typologien wird nach Osten, Süden und Westen auf die Besonderheiten der angrenzenden Stadtquartiere referenziert. Im Norden - von der Autobahn schauend - wird für das Inselspital aber auch für Bern eine neue Ansicht geschaffen. Alle Typologien weisen nutzungsneutrale Grundrissstrukturen auf, um für zukünftige Nutzungen offen zu bleiben. Die Ausrichtung der zukünftigen Bebauung im Zentrum des Inselspitals orientiert sich an der historischen Struktur und integriert damit den erhaltenswerten Gebäudebestand auf einfache Art und Weise. Über das gesamte Areal ergeben sich damit verschiedene Höhenbereiche bzw. Optionsräume für Höhenentwicklung.

Freiraum
Die Achse zwischen Lory-Park und Murtenstraße ist Aufenthalts- und Verbindungsraum zugleich. Die ´Mitte´ schafft eine hochwerte Campus-Adresse innerhalb der „Stadt“ und ist zentraler Anlaufpunkt und Treffpunkt für Patienten, Angestellte und Studenten. Die verschiedenen Interessen und Nutzungen können sich hier überschneiden und zu einem vielfältigen, fein ausdifferenzierten Netz entwickeln.

Der zentrale Raum ist nicht nur Anlaufpunkt für Fußgänger und Radfahrer, sondern langfristig - in Anbetracht der zukünftigen Ausnutzung - auch Umschlagplatz für den öffentlichen Verkehr. Hier können Patienten und Besucher umsteigen in ein Transportsystem, das eine Anbindung an den überregionalen Schienenverkehr gewährleisten wird.

Seitlich angrenzend befinden sich kleine, platzähnliche Passagen, die die ´Mitte´ mit dem inneren Erschließungsring verbinden. In diesen Räumen befinden sich wichtige Wegeverbindungen und zumeist auch historisch wertvolle Gebäude. Sie bilden ein eigenständiges System an öffentlichen Räumen, die jeweils einen eigenständige Charakter entwickeln können und kurze Wege zwischen den einzelnen Institutionen sichern.

Die ´Mitte´ eröffnet zusammen mit den seitlich angelagerten Passagen Freiraumkorridore, die nicht nur hochwertige Außenräume generieren, sondern auch bei voller, baulicher Ausnutzung des Areals ein hohes Maß an Tageslicht für Patientenbereiche und Arbeitsplätze garantieren.

Die Wegeverbindungen zum Inselareal werden aufgegriffen und über das Gelände geführt. Das Inselspital wird als offener und durchlässiger Teil der Stadt fortgeschrieben, schafft neue Verknüpfungen und ergänzt damit das bestehende, öffentliche Wegenetz.
Masterplan Inselspital Bern - Neue Mitte

Masterplan Inselspital Bern - Neue Mitte

Plan 1

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Plan 2

Plan 2

Plan 3

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Plan 4

Plan 4

Plan 5

Plan 5

Plan 6

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Modellfoto

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