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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2010

Construction de deux immeubles mixtes pour la SNHBM dans le Quartier Grünewald

2. Preis / - Los 13

Preisgeld: 6.000 EUR

Witry & Witry

Architektur

Erläuterungstext

Städtebauliche Situation

Die Form, Anordnung und Strukturierung der Gebäude sind stark durch den vorgegebenen städtebaulichen Rahmen geprägt.
Ein durchgehender gläserner Sockel - in der Südausrichtung transparent, zur Nordseite und zur Nachbarbebauung im Osten opak - wird zum verbindenden Element beider Gebäude. Die Obergeschosse unterscheiden sich in der Materialität klar vom Sockel, so dass die unterschiedlichen Funktionen und Nutzungen im Inneren, bestehend aus Arztpraxen und Crèche im Erdgeschoss und Wohnen in den Obergeschossen, schon von außen ablesbar werden.

Der öffentliche Platz bleibt in seiner Gestaltung und Einfügung im Gesamtkonzept belassen. Der Eingangsbereich des Ärztezentrums in Form einer Gemeinschaftspraxis ist zum Platz ausgerichtet, während die Erschließung im Fall von Einzelpraxen über die Rue J. Leydenbach erfolgt. Der Vorbereich der Crèche wird an den öffentlichen Platz angeschlossen, grenzt sich aber durch seine eigenständige Gestaltung klar von dem restlichen öffentlichen Bereich ab.


Architektonisches Konzept

Das architektonische Konzept baut auf das im Städtebau vorgegebene, kontinuierliche „Zick-Zack“ ebenso wie auf das klare, optimierte Volumen als Passivhaus auf.
Die Crèche bekommt ihren Eingang an der Place Publique im eingeschossigen Verbindungselement zwischen den beiden Gebäudevolumen. Vom großzügigen Eingangsbereich erreichen die Kinder über einen „Erlebnisflur“ mit verschiedenen Raumsituationen und Ausblicken die einzelnen Gruppenräume. Die Räume der Gruppen -Aufenthalt, Schlafen, Rückzugsraum, Garderobe und WC- liegen zusammen und bilden für die Kinder ein erlebbares Ganzes. Die Rückzugsräume sind kleine Höhlen, die den Kindern eine besonders geborgene Situation geben. Alle Gruppenräume haben über eine überdachte Terrasse einen direkten Zugang zum grünen Außenbereich der Crèche. Sitzgelegenheiten, Bobbycar-Bahnen und großzügig begrünte Flächen machen den Spielplatz zu einem ansprechenden Aufenthaltsort. Küche und Gemeinschaftsraum der Crèche orientieren sich zur Place Publique, über die auch die Anlieferung erfolgen kann.
Das Ärztehaus ermöglicht eine flexible Aufteilung der einzelnen Praxen ebenso wie die Funktionsweise als gemeinschaftliches Ärztehaus. Im Falle einer Nutzung als Gemeinschaftspraxis werden Infrastrukturen wie Labors, Empfang, Wartebereich, WCs u.a. gemeinsam genutzt. Ein großzügiger Eingangsbereich, der an der städtebaulich markanten Ecke von Place Publique und Rue J. Leydenbach platziert ist, leitet zu der innen liegenden Wartezone. Dieser Bereich erhält durch die natürliche Belichtung an den Flurenden sowie durch besondere Elemente und Beleuchtung eine hohe Aufenthaltsqualität für die Patienten. Von dieser zentralen Wartezone sind die jeweiligen Arztzimmer zugänglich. Wird die Fläche hingegen für Einzelpraxen genutzt, bekommt jede Praxis einen Wartebereich, ein Labor und WC sowie einen eigenen Zugang von der Rue J. Leydenbach.

Die Wohnungen in den Obergeschossen werden in beiden Häusern über eigene Treppenhäuser, die von Arztpraxen und Crèche unabhängig funktionieren, erschlossen. Die Wohnungen erhalten durch großzügige Balkone bzw eingeschobene Loggien eine hohe Wohnqualität. Die Loggien funktionieren als Wintergärten und lassen sich im Sommer wie Balkone öffnen und im Winter mit einer Verglasung schließen, so dass für die Bewohner ein ganzjährig flexibel nutzbares zusätzliches „Zimmer im Grünen“ entsteht. Die kleineren 60 m2 Wohnungen liegen übereinander, so dass sich diese problemlos zu einer 120m2-Maisonette-Wohnung zusammenschließen lassen.


Während der Sockel als glatte Oberfläche erscheint, bekommen die Obergeschosse eine mineralische Optik. Im Erdgeschoss tragen farbige Glaselemente im Crèche-Bereich tragen zur klaren Erkennbarkeit und Unterscheidung von Crèche und Praxisbereich bei. In den Obergeschossen wird der einfachen, tragenden und kostensparenden Ortbetonkonstruktion aus Stützen, Flachdecken und Scheiben eine thermische Hülle aus Vakuumpaneelen vorgehängt. Die Vakuumpaneele haben – besonders im Hinblick auf die hohen Immobilien- und Grundstückspreise auf dem Kirchberg- wesentliche Vorteile bezüglich der Dämmstoffstärke. Die Einsparung an Dämmdicke liegt bei ca. 20cm, so dass pro Wohngeschoss eine zusätzliche verkauf- oder vermietbare Fläche von 20m2, auf das Gesamtprojekt gesehen also 160m2, generiert werden kann . Die Fassadenplatten haben als Außenhaut eine Putzträgerplatte, die mit einem hellen lichten Putz versehen wird. Dabei strukturieren die durch die standardisierten Platten entstehenden Fugen die verputzte Fassade. An den Balkon- und Wintergartenaußenwänden werden anstelle von Putzträgern Holzpaneele verwendet, um hier einen wohnlichen Charakter im Außenbereich zu schaffen.

Von der Tiefgarage aus erhält das Personal der Crèche und der Arztpraxen einen separaten Zugang, der in den eingeschossigen Verbindungsbereich führt. Die Wohnungen sind über die eigenen Treppenhäuser von der Tiefgarage aus erreichbar.
Die privaten Außenanlagen sind als zusammenhängende Grünfläche für das Ärztehaus und als Spielfläche für die Crèche angelegt, die Wohnungen haben ihre Freibereiche auf den Geschossen - die Gebäude „stehen“ im Grünen.