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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2010

Erweiterung und Umgestaltung der Eingangshalle Betriebsteil Knappschaftskrankenhaus Dortmund

Perspektive Eingangshalle - Schreiter Architekten

Perspektive Eingangshalle - Schreiter Architekten

Teilnahme

Schreiter Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Konzept
Die bestehende Struktur des Knappschaftskrankenhauses zeichnet sich durch eine Addition orthogonal ausgerichteter Baukörper aus. Der Haupteingang wird durch diese Gebäude eingerahmt. Die für die Erweiterung ausgewählte Baufläche führt zunächst zu einer Fortsetzung dieses additiven Prinzips.

Der vorliegende Entwurf bricht jedoch die Trennung des bestehenden und neuen Baukörpers auf, indem die Nutzungen "unter einem, Dach" miteinander verbunden werden und die neue Halle den Altbau durchdringt.
Wie ein "roter Faden" verbindet das dynamische Dach bei unterschiedlichen Raumhöhen den Zugang, die Lobby und den Aufenthaltsbereich und sorgt so für eine neue Ordnung und Übersichtlichkeit der Eingangsbereiche. Die Figur öffnet sich nach Osten, um den Besucher zu empfangen, sie verdichtet sich im Hallenbereich, wo die Verkehrswege sich kreuzen und "entspannt" sich im Aufenthaltsraum, wo Ruhe, Licht und großzügige Räume eine angenehme Atmosphäre schaffen. Formensprache, Transparenz und Farbe stehen dabei in bewusstem Kontrast zu den massiven Bettenhäusern. Hierdurch entsteht ein Identifikationsraum, der eindeutig das Zentrum des Klinikums definiert.

Organisation
Durch die Schaffung neuer Flächen kann die bestehende Eingangshalle freigeräumt werden. Sie wird großzügiger und dient der Orientierung und Verteilung der Besucher.
Die Position des neuen Informationstresens ist vom Eingang unmittelbar sichtbar, lässt gleichzeitig aber die Anstauung größerer Personenmengen zu, ohne andere Verkehrswege zu beeinträchtigen.
Die Zuwegung zu den Bettentürmen erfolgt ebenfalls vom Orientierungsbereich aus.
Nebenfunktionen mit geringerem Publikumsaufkommen wie Kasse, Standesamtaußenstelle und Automaten sind den bestehenden großzügigen Fluren zugeordnet, um das Angebot innerhalb der Hallenzone nicht zu überfrachten.
Der Anbau beherbergt deinen großzügigen Aufenthaltsbereich. Während in der Orientierungszone die Sitzflächen auf ein Mindestmaß reduziert werden, kann hier abseits der Hauptverkehrsströme verweilt werden. Sitzgruppen ermöglichen das Gespräch mit Besuchern und anderen Patienten. Außerdem können hier Veranstaltungen wie Lesungen oder Musikabende stattfinden. Der Raum ist frei möblierbar
Der Übergang zur Halle ist transparent und fließend. Ein verglaster Innenhof dient als Filter. Er schafft Distanz, ohne die Zusammengehörigkeit der Lobbybereiche aufzulösen; gleichzeitig dient er der Belichtung der Halle und der darunterliegenden Geschosse. Hierdurch können die dort ansässigen Nutzungen erhalten bleiben.
Die Westfassade erhält ein Fenster, das bereits vom Eingang aus den Blick auf die Bäume des Parks fokussiert.
Das Sockelgeschoss zur Überbrückung des Höhenunterschieds zwischen Patientenannahme und Eingangshalle wird als Technik- und Lagergeschoss für die Neu- und Bestandsbauten genutzt.
Eine Treppe am westlichen Ende des Gebäudes verbindet Erd- und Sockelgeschoss, schafft einen zusätzlichen Zugang über das begrünte Dach der Patientenannahme und ist gleichzeitig zweiter Flucht- und Rettungsweg.

Konstruktion / Materialien
Der Neubau wird als Stahlbeton- und Stahlkonstruktion realisiert. Die Stahlbetonstützen (Brandschutz) werden auf vorhandenen Wänden abgestellt. Die Dachkonstruktion besteht aus Stahlträgern, die im Übergangsbereich zum Altbau den Brandschutzanforderungen entsprechend bekleidet werden. Diese werden mit Trapezblechen belegt und erhalten einen Flachdachaufbau mit Gründach.
Die Fassadenbekleidung erfolgt mit Aluminiumkassetten, deren Farbton an die Corporate Identity des Klinikums Westfalen angelehnt ist. Auch im Innenbereich erhält das Dach eine abgehängte Decke aus Aluminiumkassetten. Durch die Mischung roter, aluminiumfarbener und weißer Kassetten mit Streckmetalldecken wird ein Farbverlauf von rot über silber zu weiß erzeugt, der dem Gebäude Dynamik verleiht und gleichzeitig eine gute Raumakustik schafft.
Die Nord- und Südfassaden sowie die des Innenhofs werden als Aluminium-Pfosten-Riegel-Konstruktion mit hochwertigen Wärmeschutzgläsern erstellt. Als Bodenmaterial kommt ein Naturstein zur Ausführung.
Im Bestandsgebäude werden nichttragende Wände versetzt zur Schaffung der neuen Räume. Bestehende tragende Wandpfeiler werden durch Rundstützen ersetzt, um die räumliche Einschränkung zu reduzieren. Im Übergang zum Neubau werden einzelne Wandpfeiler entfernt zur Erhöhung der Transparenz und Durchgängigkeit zum Neubau. Hierzu müssen entsprechende Unterzüge hergestellt werden.
Das Dach der Patientenannahme erhält eine neue Begrünung. Der Innenhof erhält eine Bepflanzung, die vom Dach herunter rankt.

Energetisches Konzept
Durch die vorhandenen hohen Bestandsgebäude können keine energetischen Gewinne durch Sonneneinstrahlung im Neubau erreicht werden. Ziel des Entwurfs ist es daher, die energetischen Verluste des Gebäudes zu minimieren. Hochwertige Dämmung von Wand, Dach und Boden sowie eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, die im Sockelgeschoss des Gebäudes eingebaut wird, schaffen hierfür die Voraussetzungen. Die Wärmeerzeugung kann optional mittels einer Luft- oder Erdwärmepumpe sicher gestellt werden, um auch den Energieeintrag zu reduzieren.
Grundriss - Schreiter Architekten

Grundriss - Schreiter Architekten

Perspektive Eingang - Schreiter Architekten

Perspektive Eingang - Schreiter Architekten

Perspektive Eingangshalle - Schreiter Architekten

Perspektive Eingangshalle - Schreiter Architekten

Perspektive Aufenthaltsraum - Schreiter Architekten

Perspektive Aufenthaltsraum - Schreiter Architekten

Schnitt - Schreiter Architekten

Schnitt - Schreiter Architekten