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Einladungswettbewerb | 01/2011

Neubau Hauptstelle Volksbank Lippstadt eG

Visualisierung Engel & Haehnel, Münster

Visualisierung Engel & Haehnel, Münster

2. Preis

Preisgeld: 9.000 EUR

Manfred Bukowski Architekten

Architektur

SAL Landschaftsarchitektur GmbH

Landschaftsarchitektur

WBP Winkels Behrens Pospich Ingenieure für Haustechnik GmbH

TGA-Fachplanung

ahw Ingenieure GmbH

Tragwerksplanung

Erläuterungstext

Städtebauliche Einfügung
die Leitidee des städtebaulichen Entwurfskonzepts ist die Ergänzung und das weitgehende Schließen der stadtgeschichtlich bedeutsamen Blockstruktur, die Orientierung der Haupteingangssituation als neue Adresse der Bank zur Spielplatzstraße, sowie eine durchbindend angelegte 2-geschossige innere Hofbebauung nach dem Hof-im-Hof-Prinzip.
Das Traufgassenthema wird im Bereich von Eingängen, Ausfahrten und Gebäudefugen aufgenommen. Die Ausbildung der Fassaden folgt der Typologie der Lochfassade.

Erschließung
Der neue Hauptzugang mit SB-Foyer wird als neue Adresse der Volksbank an der Spielplatzstraße organisiert. Die Lage des vertikalen Haupterschließungskerns mit einer Zugangsmöglichkeit sowohl von der Spielplatzstraße als auch vom Innenhof erlaubt eine funktionale Abtrennbarkeit der Verwaltungs-Flächen im EG, 1. OG und 2. OG.
Ein Nebeneingang verbleibt an der Kahlenstraße. Von hier aus können die Bereiche der Verbundpartner und des Vermögensmanagements auf kurzem Wege erreicht werden.
Die Zu- und die Ausfahrt der Tiefgarage werden gem. den definierten Vorgaben an der Kahlenstraße bzw. an der Spielplatzstraße vorgesehen. Eine gemeinsame Zu-und Ausfahrt
an der Rückseite des Spielplatzstraßentraktes mit einer unmittelbaren Anbindung an die Kapellenstraße wird in Kombination mit der bereits bestehenden Hofausfahrt alternativ angeregt.

Innenräumliche Organisation
Das zentrale Thema des innenräumlichen Konzepts ist eine in der Achse der Erschließung angelegte repräsentative Raumfolge aus Eingangsbereich mit SB-Foyer, eine Kundenhalle als zweigeschossige dreischiffige Pfeilerhalle mit dreiseitig umlaufender Galerie und ein Innenhof als Atriumhof, der sich im Erdgeschoss seitlich längsseitig zum Innenhof des Baublocks öffnet. Die Kundenhalle ist der räumlich repräsentative Mittelpunkt der Service- und Beraterbank. Die „Marktplatz“-Metapher ist eine Anregung für die unterschiedlichen Möglichkeiten, die Kundenhalle für den Kundenservice und für die Selbstdarstellung der Bank zu nutzen. Die Kundenhalle ist für größere Bankveranstaltungen ausgelegt. In den Sommermonaten ist der Atriumhof als unmittelbar angrenzender Außenraum zuschaltbar.
Die Funktionen der Servicebank und der Beraterbank sind im EG und im OG des Kundenhallentraktes und des Atriumhofes organisiert. Die innenräumliche Großzügigkeit,
die Tageslichtführung, die Galerien und Treppen mit ihren Sichtbeziehungen und Durchblicken kennzeichnen eine offene und repräsentativ angelegte Innenraumsituation, die der Orientierung und den kommunikativen Eigenschaften des unmittelbaren Arbeitsumfeldes der beratenden Mitarbeiter untereinander und in der Begegnung mit dem Bankkunden entgegenkommen. Die Begegnungsqualität und die Erleichterung einer informellen Kommunikation sind wesentliche Merkmale für die Qualität und die Brauchbarkeit der Arbeits- und Beratungsbereiche. Das 24-Stunden-SB-Foyer kann mit einer im Eingangsbereich zuschaltbaren Randzeitzone als Aktionsfläche mit Café-Bar und einer ggf. zusätzlichen Beratungsmöglichkeit erweitert werden.

Vorstand
Der Vorstandsbereich im 3. OG ist über den Haupterschließungskern an der Spielplatzstraße unmittelbar an die Back-Office-Ebenen, an den Schulungs- und Seminarbereich und an die Ebenen der Service- und Beraterbank angebunden.
Der repräsentativste Raum ist neben der Kundenhalle als räumlicher Mittelpunkt der Service- und Beraterbank der Aufsichtsrats-Sitzungsraum im 3. OG als dreiseitig verglaster Pavillon mit dem Blick über die Dächer auf St. Nicolai, Marienkirche und Rathaus.

Fassade
Eine Naturwerkstein-Fassade aus einem hellen warmgrauen Kalkstein, ggf. Muschelkalk, abgestimmt auf eine Kombination mit dem ortstypischen Grünsandstein, entspricht mit ihren Materialkonnotationen, dauerhaft, zeitlos, solide, dem Selbstverständnis der Bank und dürfte eine angemessene Lösung für ein diskret-repräsentatives Bankgebäude sein. Dreifachverglaste Holz-Alumium-Fensterkonstruktionen in drei unterschiedlich breiten, bodentiefen Fensterelementen, erlauben eine Raumaufteilung mit verschiedenen Achsbreiten auf der Grundlage eines Achsrastermoduls von 1,35 m.
Große Leibungstiefen und ein außenliegender Sonnenschutz als Senkrechtbeschattung mit einem Microlamellen-Edelstahlbehang verringern die solaren Wärmeeinträge im Sommer.

Baugeschichte
„Die architektur erweckt stimmungen im menschen.
Die aufgabe des architekten ist es daher, diese stimmung zu präzisieren.
Das zimmer muss gemütlich, das haus wohnlich aussehen…..
Das bankhaus muss sagen: hier ist dein geld bei ehrlichen leuten fest und gut verwahrt.“
Adolf Loos, Architektur, 1909

Beurteilung durch das Preisgericht

Die städtebauliche Leitidee, das Ergänzen und Schließen der stadtgeschichtlichen Blockstruktur,
mit mehreren differenzierten miteinander verbundenen Baukörpern wird als gelungen
bewertet. Die Anschlüsse an die bestehende Bebauung überzeugen durch eine unaufgeregte
und angemessene Haltung, dies sowohl in der Höhenentwicklung als auch im Fassadenmaterial
und -gliederung.
Der Hauptzugang ist großzügig und einladend, ohne monumental zu wirken. Dieser befindet
sich an der Spielplatzstraße und wendet sich den ankommenden Verkehrströmen zu.
Seine Ausformung im Grundriss und im Aufriss ist einfach und überzeugend zugleich.
Beim Betreten des eingeschossigen SB-Foyers öffnet sich der Blick in die zweigeschossige
Kundenhalle und den sich anschließenden Atriumhof.
Die aus dem Ort entwickelten Raumfolgen - Vorplatz, SB-Foyer, Kundenhalle und Atriumhof -
bewertet das Preisgericht als hervorragende Lösung.
Die Kundenhalle als zentraler Raum innerhalb dieser Raumfolge überzeugt in der dargestellten
Atmosphäre.
Die Möglichkeit, das Gebäude über einen zweiten Zugang aus der Kahlenstraße zu betreten,
entspricht der inneren Gebäudelogik und bietet den Verbundpartnern eine eigene zugleich
untergeordnete Adresse.
Die innere Organisation und die Lage der einzelnen Abteilungen und des Vorstandbereichs
entsprechen nicht vollständig den Vorgaben des Bauherrn.
Der Entwurf liegt im Volumen und Wirtschaftlichkeit im mittleren Bereich. Das energetische
Konzept, Geothermie mit Bauteilaktivierung, ist zeitgemäß.
Insgesamt handelt es sich bei der Arbeit um einen sehr guten Beitrag, der die Anforderungen
der Volksbank und des Ortes angemessen und überzeugend erfüllt.
Visualisierung Engel & Haehnel, Münster

Visualisierung Engel & Haehnel, Münster

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Modellbau Mijalski + Nasarian, Dortmund

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