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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2011

Kesselbrink Bielefeld – Neugestaltung des zentralen Platzbereiches

3. Preis

RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

KRESINGS

Architektur

Roxeler Ingenieurgesellschaft mbH

Bauingenieurwesen

Erläuterungstext

Der Kesselbrink stellt ein wichtiges Bindeglied zwischen der Innenstadt, dem Bahnhof und den städtischen Grünanlagen dar. Allein die wichtige Lage generiert an diesem Ort jedoch keine belebende Nutzung. Unser Ansatz ist, einerseits die bestehenden Nutzungen durch den Wochenmarkt, die Skater-Anlage und angrenzendes Dienstleistungsgewerbe zu stärken, weiter auszubauen und zu ergänzen. Durch die Fortsetzung der östlich angrenzenden Parkanlagen auf der Platzfläche entsteht eine Grünverbindung bis zum alten Friedhof. Städtebaulich wird die offene Platzfläche durch eine grüne Raumkante auf angemessene Raumproportionen reduziert. So teilt sich der Raum in einen Quartierspark und eine multifunktional nutzbare Platzfläche. Sport und Spielangebote, Wegebeziehungen und offene Rasenflächen bilden die Verzahnung der beiden Schwerpunktbereiche, gleichzeitig geht von Ihnen die Belebung des Kesselbrinks aus. Durch sie erhält der ganze Platz auch außerhalb der Marktzeiten und Veranstaltungen seine Bedeutung als Naherholungsraum in der Stadt.

Platzflächen
Die Platzfläche gliedert sich in zwei Teilbereiche: den Vorplatz der Bank mit dem neuen Pavillon und die multifunktonal nutzbare, der Stadt zugewendete Platzfläche. Den Auftakt bildet ein großzügiges Wasserbecken, welches die Atmosphäre des Ortes unterstützt. Die großformatigen Platten als Bodenbelag unterstützen die klare Struktur des Platzes. Die Platzfläche wird von leicht erhöhten Rasenbeeten mit einer Sitzkante aus hellem Beton eingefasst. Den räumlichen Abschluss bilden die durch ihre geradlinige Anordnung architektonisch wirkenden Baumdächer. Dadurch wird erreicht, dass die Tiefgaragenaufgänge an den Platzrändern in ihrer Wirkung zurück treten.

Vegetation
Der Kesselbrink wird auf der Tiefgarage durch Rasenfelder und durch zu Baumdächern zusammen gefasste Baumreihen begrünt. Diese nehmen in ihrer Ausrichtung Bezug zur angrenzenden Bebauung und verweisen in ihrer Gradlinigkeit auf den historischen Exerzierplatz. Die Bestandsbäume bilden mit den frei verteilten Einzelbäumen eine Einheit.

Bauliche Volumen
Direkt am städtebaulich prägnanten nordwestlichen Eingang des neuen Stadtplatzes empfängt den Besucher ein leicht erhöht stehender Pavillon. Mit seinem charakteristischen Vordach zu zwei Seiten öffnet er sich zum Platz und vermittelt zwischen der im Osten liegenden Skateanlage und der südlichen Marktüberdachung. Öffentliche Toilettenanlagen und ein Zugang zur Tiefgarage können seitlich an der opaken Flanke im Westen durch einen separaten Eingang erreicht werden.

Die Marktplatzüberdachung führt die Formsprache des Pavillons hinsichtlich Konstruktion und Materialität fort. Auch hier wird eine transparente Überdachung durch eine asymmetrische Stützen-Träger-Konstruktion gehalten. Als ständiges Volumen dient der Kiosk in zentraler Lage, der ebenfalls einen Zugang zur Tiefgarage beinhaltet.

Drei weitere Zu- und Ausgänge der Tiefgarage folgen der formalen Gestaltung der Gebäudefamilie. Die individuelle Form eines jeden Volumens ist der neuen Wegeführung in Kombination mit dem Bestand geschuldet. Eine Bushaltestelle ist im südwestlichen Zugang integriert.

Tiefgarage
Die Tiefgarage bleibt mit der Ausdehnung der Variante 4 aus der Machbarkeitsstudie erhalten. Die Mehrzahl der Aufgänge wird beibehalten und lediglich in ihrer äußeren Form an die neue Platzgestaltung angepasst. Der Aufgang aus der Tiefgarage im neuen Pavillon ersetzt den Aufgang mit der Verbindung zur Wilhelmstraße. Dadurch entsteht eine großzügige Öffnung über den Jahnplatz zur Innenstadt.

ErschlieĂźung
Rad-und Fußwegeverbindungen werden zum Teil der Platzgestaltung. Von hier aus wird der Blick auf die Platzmitte gelenkt. Quer verlaufende Wege ermöglichen eine gute Anbindung in alle Richtungen. Die Bushaltestellen sind am westlichen Ende des Platzes angeordnet. Die Verlängerung in Richtung Norden dient ausschließlich der Durchfahrt.

Sport- und Spielangebote
Die Skater-Anlage ist in Ost-West-Richtung angeordnet. In der Mitte befinden sich Vegetationsfelder mit Schatten spendenden Bäumen. Baumbeete und Einfriedung können durch ihre Hinderniswirkung als Elemente genutzt werden. Der zwei Meter breite Bereich zwischen den Skate-Elementen und den höhenversetzt angrenzenden Wegen kann als offene Bahn auch von Anfängern genutzt werden. Hierduch wird auch eine Pufferzone zu den angrenzenden Nutzungen geschaffen.
Südöstlich des Kesselbrinks sind zusätzlich zur Skater-Anlage Sport- und Spielmöglichkeiten angedacht.
Zusammen mit der tiefer liegenden Staudenfläche ergibt sich ein vielfältig nutzbarer Aufenthaltsbereich im Grünen.

Möblierung
Mit ihren integrierten Holzauflagen bieten die Einfassungen der Rasenfelder vielfältige Sitzgelegenheiten. Der nördlich und südlich verlaufende Rad- und Fußweg wird analog der angrenzenden Beleuchtung mit Stableuchten beleuchtet. Die Skater-Anlage und die Basketballfläche sind in dieses Beleuchtungskonzept eingeschlossen. Die Platzfläche wird von ihren Rändern mit in die Sitzmauern integrierten Lichtbändern erhellt.


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Die Visualisierungen wurden durch das BĂĽro JG visualisierung + architekturfotografie Jens Gehrcken erstellt.