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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2010

Park im Überseepark

Perspektive Gisbert Jungermann

Perspektive Gisbert Jungermann

Anerkennung

Preisgeld: 1.500 EUR

Kilian + Frenz Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

maier landschaftsarchitektur/ Betonlandschaften

sonstige Fachplanung

Erläuterungstext

Auf einer Brache inmitten eines sich entwickelnden Stadtteils entsteht ein neuer Park!

Die Brache, bereits jetzt Sehnsuchtspunkt und Projektionsfläche vieler Wünsche und Hoffnungen, liegt im Spannungsfeld zwischen der Stadt mit ihren gebauten Strukturen im Norden und der einmaligen landschaftlichen Situation im Süden, wo sich ein weiter Blick über die Weser und die grünbestimmte Parklandschaft auf der gegenüberliegenden Uferseite bietet. Dieser spannungsreiche Gegensatz wird als Motiv für die Gestaltung aufgegriffen und zu einer unverwechselbaren Parkatmosphäre entwickelt:

Während an den Längsseiten und im Norden durch eine geschickte Anordnung von Gehölzstrukturen haltgebende Verdichtung geschaffen wird, bleibt die Mitte des Parks bewusst offen und licht. Der Blick in die Weite – in der Stadt eher selten zu erleben – wird freigehalten. Ein dreiseitiger Rahmen aus attraktiven, großkronigen Bäumen umschließt den neuen Park und schafft einen Übergang zu den angrenzenden Stadträumen hin. An den inneren Rändern werden weitere verschiedene Bäume und Großsträucher in unregelmäßiger Folge und Anordnung gepflanzt. Diese gliedern und differenzieren den Raum in vielfältiger Weise und sorgen durch den Wechsel von Frucht-, Blatt- und Blütenschmuck für die ganzjährige Erlebbarkeit der Jahreszeiten. Die Üppigkeit der malerischen Gehölze – im Norden des Parks fast waldartig verdichtet und dann nach Süden hin lockerer werdend – steht im Gegensatz zur offenen, leicht abgesenkten Mitte, die sich von der Weser her bis in das nordöstliche Parkende zieht.

In diese Grundstruktur werden Aktions- und Aufenthaltsbereiche für verschiedene Nutzergruppen integriert.

Im teils lichten, teils behütenden Schatten der Bäume und an sonnigen Plätzen finden sich unterschiedliche Aufenthalts- und Aktivitätsräume, die Angebote für verschiedene Nutzergruppen jeden Alters bieten. Bänke und Terrassen laden zur erholsamen Entspannung und zur Begegnung ein, Boule- und Bewegungsflächen ermöglichen körperliche Betätigung und Kommunikation.

Schnelle und tendenziell laute Aktivitäten werden im nördlichen Bereich (abseits vorhandener oder geplanter Wohnbebauung) angeboten. Im Baumhain an der Spitze des Parks finden sich Möglichkeiten für eine Parcour-Trainingsfläche und für BMX-/ Mountainbiker. Der Parcour besteht aus verschiedenen Bereichen, die jeweils unterschiedliche Trainingsmöglichkeiten bieten und sich in Bezug auf Design, Wahl des Materials, Arrangement der Elemente sowie dem Schwierigkeitsgrad unterscheiden. Besonderen Wert wird auf eine skulpturale Gestaltung der Elemente gelegt, so dass sich die Anlage auch außerhalb der Nutzungszeiten wie eine Landart-Installation in die Situation integriert.

In die Parklandschaft eingefügt schließen sich eine Ballspielfläche (Streetball u.ä.) sowie ein Skatepark an. Der Skatepark erinnert in seiner Erscheinung an einen öffentlichen Platz, wird aber durch die erforderlichen Einbauten und Objekte skulptural-künstlerisch verfremdet. Die Aufenthaltsqualität dieser Anlage ist nicht nur für die Sportler attraktiv, sondern animiert auch Passanten und Flaneure zum Verweilen und verschafft so den Akteuren Publikum. Der Skatepark ist in verschiedene Bereiche (Skate-Avenue, Creative Area, Freestyle Area, Bowle) unterteilt und bietet Skateboardern, BMXern, Inlinern, sowie Mountainbike-Fahrern jeder Alters- und Könnerstufe ständig neue Herausforderungen. Es sind (befahrbare) Sitzmöglichkeiten, multifunktionale Elemente und Bereiche für Zuschauer vorgesehen.

Nach Süden hin werden die Angebote weniger dicht und extensiver: Die Mitte besteht hier aus einer sanft abgesenkten und an den Rändern leicht bewegten Rasenfläche, die vielfältig bespielt und genutzt werden kann. Eine attraktive Spiellandschaft für Kinder, bestehend aus skulpturalen Spielobjekten, wird im Übergang zwischen Gehölz und Rasen integriert. Weite Rasenflächen ermöglichen individuelle Aneignung: Bolzen, Toben, Frisbeespielen, Sonnenbaden, Yoga, Faulenzen… Eine große Rasenfläche kann für Open-Air-Veranstaltungen zur Verfügung stehen.

Die Überseepromenade wird mit dem Wegesystem des neuen Parks verwoben und quert ganz selbstverständlich den südlichen Parkteil. Den südlichen Ab-schluss des Parks bildet eine „grüne Bastion“, mit der sich die Rasenfläche und die seitlichen Bäume bis in den Deich des Weserufers hineinschieben. Vom Park aus gesehen verlängert sich so das Raumerleben bis an das gegenüberliegende Ufer, erst dort fängt die sanfte Landschaft des Weseruferparks mit ihren grünen Deichen, malerischen Hügeln und bewegten Baumkulissen den Blick. Ein Steg ins Wasser sowie ein die Gezeiten anzeigendes „Seezeichen“ setzen einen zusätzlichen Akzent.

Insgesamt entwickelt der Park so eine Abfolge, eine Tendenz von Norden nach Süden:

Urbane Verdichtung, Schatten, Geräuschkulisse, Bewegung, Action, Spektakel im Norden, und
Weite, Ruhe, slow motion, Licht, sanfte Erholung, Landschaft im Süden.

Umlaufende Wege unter den Bäumen sowie Querungen an einigen Stellen er-schließen den Park und verbinden ihn mit dem umgebenden Stadtraum.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Preiegericht würdigt die überzeugende Qualität des Skateparks
Perspektive Gisbert Jungermann

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