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Einladungswettbewerb | 01/2011

Fassadenwettbewerb für neues Hotel- und Geschäftshaus in der Grimmaischen Straße in Leipzig

Ansicht Grimmaische Straße

Ansicht Grimmaische Straße

1. Preis

RKW Architektur +

Architektur

Erläuterungstext

IDEE. Mit der Gestaltung der Fassade werden die lebendige, ornamentale Ästhetik historischer Gebäude mit der strukturellen Logik der Moderne zu einem Fassadenmuster verbunden. Das Muster entwickelt sich aus dem Fensterrhythmus und plastisch gefalteten Wandflächen. Das Spiel von Licht und Schatten, der Wechsel der Perspektive und des Betrachterfokus ermöglichen eine differenzierte, variierende Lesbarkeit dieser Struktur.
Das Fassadenmuster überspannt gleichmäßig das gesamte Gebäude. Innerhalb der Strukturlogik werden Dach, Sockel und Gebäudeecke ausformuliert. Die Variation der Öffnungsproportionen, der Materialoberflächen und die Geometrie der Faltung nehmen Bezug auf die städtischen Fassadentypologien Sockel, Obergeschosse, Dach.
An der Trauflinie entsteht durch die Faltung eine leicht geneigte Dachfläche. Dieser Linie folgt eine ornamentale Struktur im Brüstungsbereich der Fenster. Die Wandelemente sind aus glatt geschaltem, warm-weiß eingefärbtem Sichtbeton. Die Elemente im Dachbereich erhalten eine glatte, polierte Oberfläche, welche (Himmels-)Spiegelungen zulässt. Die Quader des Traufornaments enthalten eine LED-Beleuchtung.
Kontrastierend zum hellen Beton sind alle Metallteile, z.B. die Profile der Fenster, matt und gussgrau beschichtet. Die Werbung besteht aus hinterleuchteten Einzelbuchstaben. Im Bereich der Läden und des Hotelzugangs werden die Buchstaben aus Metall gefertigt. Als Gebäudesignet an der Ecke Ritterstraße/ Grimmaische Straße werden Einzelbuchstaben vor einer schrägen Wandfläche freigestellt und hinterleucht.

KONSTRUKTION. Die Fassade ist als zweischalige Vorhangfassade geplant. Die Dämmung ist mineralisch und gemäß den Anforderung an den Wärmeschutz / ENEV ausgeführt. Die Sichtbetonbauteile werden im Werk gefertigt, als Fertigteile zur Baustelle transpor-tiert und mittels Hinterschnittankern montiert und justiert. Die Elemente werden im Werk auf Kunststoff-Matrizen geschalt. Dies ermöglicht die präzise Herstellung der geplanten Geometrie gemäß den gestalterischen Vorgaben und sichert die toleranzfreie Fertigung der Elemente sowie eine hohe Ausführungsqualität der Oberfläche (SB4).Die Schaufenster in Erdgeschoss und 1.Ober-geschoss werden mit einer Pfosten-Riegel-Konstruktion ausgeführt. Die mittigen Anschlussprofile und die Öffnungsflügel zur Entrauchung werden mit überfalzten Gläsern integriert(structural glazing). Die Fenster in den Obergeschossen sind aus Metallrahmenprofilen geplant. In die Pofile sind schallgedämmte Lüftungselemente integriert. Für Reinigungszwecke lässt sich der 3-fach gelagerte Drehflügel öffnen. Die Verglasung der Fenster wird als Sonnenschutzglas ausgeführt. Die inneren Trennwände können aufgrund der Fassadengestaltung an massive Außenwand-scheiben anschließen. Forderungen an Brand- und Schallschutz können eingehalten werden. Die Reduktion der Materialvielfalt, der Einsatz langlebiger Materialien und die flächenbündige Montage der Oberflächen reduziert den Reinigungs- und Unterhaltsaufwand.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser nutzen in überzeugender Konsequenz die Überlagerung der Funktionalität moderner Fassaden mit der ornamentalen Ästhetik historischer Geschäftshäuser.
Die Plastizität der vorgehängten Elemente bildet in Struktur und Ausbildung in logischer Konsequenz eine Sockelzone und Obergeschosszone aus.
Leichte Nuancierungen der Materialoberflächen erlauben gleichzeitig die Akzentuierung des Dachgeschosses. Hier wird eine LED-Lichtleiste als Schmuckelement zur Verstärkung der Traufzone eingeführt.
Es entsteht eine Ausstrahlung der Einmaligkeit und Unverwechselbarkeit bei gleichzeitiger Reflexion der Spannung des Umfeldes. Die Struktur der Fassade wird im Übergang zur Ritterstraße variiert, die Fensterformate angemessen angepasst. Der Zugang zur Theaterpassage wird hervorgehoben.
In den Obergeschossen wird zur Grimmaischen Straße hin Raum für Werbung geschaffen. Hier scheint der Verfasser mit der gezeigten Lösung die gewünschte Raumwirkung zu überziehen.
Perspektive Grimmaische Straße

Perspektive Grimmaische Straße

Ansicht Ritterstraße

Ansicht Ritterstraße

Fassadengrundrisse

Fassadengrundrisse

Fassade - Detailschnitt und -ansichten

Fassade - Detailschnitt und -ansichten

Fassadendetail

Fassadendetail

Fassadenstrukturen

Fassadenstrukturen