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Offener Wettbewerb | 02/2011

Landesgartenschau Landau 2014

Daueranlage

Daueranlage

5. Preis

Stefan Fromm Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

H|G Hähnig | Gemmeke Architekten und Stadtplaner Partnerschaft mbB

Architektur

Erläuterungstext

GRUNDKONZEPTION
Das Grundkonzept des Beitrags basiert auf den Vorgaben des Städtebaulichen
Rahmenplanes und der Machbarkeitsstudie. Wichtigste Aufgabe ist die Ausbildung
des südlichen Stadtrandes im Bereich der ehem. Kaserne Estienne et Foch und die
Definition der Übergangszone zum angrenzenden Naturschutzgebiet Ebenberg.

Grüngürtel Süd
Durch die Anlage eines durchgehenden Ost-West-Weges in Verlängerung des
Sträßchens „Am Birnbach“ wird der südliche Rand dieser heute diffusen
Zwischenzone klar gefasst und es entsteht eine bandartige Grünzone zwischen
Bahnanlagen und Naturschutzgebiet – der Grüngürtel Süd. Der renaturierte Birnbach
mit seinen Gehölzsäumen durchfließt als klar ablesbares Landschaftselement den
Grüngürtel und bildet so das Rückgrat des neuen Freiraumes. Die vorhandenen
Gehölzstrukturen im Süden werden weiterentwickelt und unterstützen neben dem
vorhandenen Geländerelief die räumliche Begrenzung des Grüngürtels zum
Naturschutzgebiet.

Verbindungen
Die so entstehende Grünzone zwischen Stadt und Natur wird überlagert durch quer-
(also in Nord-Süd-Richtung) verlaufende Wege in Verlängerung der geplanten
Brücken. Diese linearen Strukturen verbinden strahlenförmig das neue Wohngebiet
mit dem Grüngürtel und führen an den im Besucherlenkungskonzept vorgesehenen
Punkten bis an das Naturschutzgebiet Ebenberg heran. Die östliche Verbindung führt
über eine lange lineare Brücke über die Gleisanlagen in den zentralen Grünzug im
Bereich des neuen Messegeländes.

DREI PARKS FÜR LANDAU
Die im Rahmenplan angelegte Achse entlang der zentralen Grünfuge im Wohnpark
am Ebenberg wird über die beiden Brücken Süd über die Bahn in den Bereich der
heutigen Sportanlagen fortgeführt. In direkter städtebaulicher Verbindung zum neuen
Wohngebiet und damit auch zum Stadtzentrum werden entlang dieser Achse die
gewünschten neuen Sportanlagen mit den erforderlichen Gebäuden angeordnet.
Dadurch entsteht ein auf kurzem Wege erreichbarer, multifunktional nutzbarer
Sportpark, der langfristig nach Westen durch die neugeordnete Reitanlage ergänzt
werden könnte.
Den Auftakt zum Sportpark bildet das neue Funktionsgebäude mit
Erweiterungsoption für ein Vereinsheim, das über die Eutzinger Straße auf kurzem
Wege anfahrbar ist. Westlich der zentralen Achse wird der Neubau der Rollsporthalle
vorgeschlagen. Ein großes Wasserbecken mit Wasserspielen und Fontänen bildet
den wahrnehmbaren Endpunkt der Achse. Zum östlich angrenzenden
Geothermiekraftwerk wird eine Bodenmodellierung mit Sitzstufen aufgeschüttet, die
einerseits das Kraftwerk abschirmt, andererseits eine Aussichtsmöglichkeit zum
Naturschutzgebiet bietet.
Durch die Anordnung der Sportanlagen an dieser Stelle bleibt der Bereich des ehem.
Kohlelagers frei für eine großzügige landschaftliche Gestaltung, die sich in die offene
räumliche Struktur des Grüngürtels einfügt. Konzipiert wird ein Landschaftspark mit
einer großen ovalen zentralen Grünfläche, an die weitere Nutzungen angelagert
sind. Nach Süden wird das Oval in die vorhandene Hangsituation eingebunden,
wodurch die Anlage von Sitzstufen ermöglicht wird. Die noch vorhandenen
Gleisanlagen werden als Fragmente teilweise erhalten und in ein kleines Wäldchen
aus Birken und Kiefern eingebunden. Zusammen mit neu angelegten
Gabionenmauern kann so ein Ersatzhabitat für die hier lebenden Eidechsenarten (v.
a. Mauereidechse) entstehen. Im östlichen Bereich des Ovals wird ein großer
Kinderspielbereich angelegt, der in Verbindung mit der großen Spiel- und Liegewiese
in der Mitte und einem neuen Weinpavillon mit Rebgarten eine große
Anziehungskraft entwickeln kann.
Nördlich schmiegt sich die neue Kleingartenanlage an das von einer
Traubeneichenreihe gesäumte Oval an. Eine Erweiterung jenseits des
Realisierungsbereichs ist auf einfache Weise möglich.
Nach Süden werden über die Stufenanlage Verbindungswege zum angrenzenden
Naturschutzzentrum angeboten. In Verbindung mit einem Naturspielbereich und dem
neuen Aussichtsturm entsteht am Endpunkt der Südostachse ein attraktiver Bereich
mit dem inhaltlichen Schwerpunkt Naturschutz.
Die Skateanlage wird zusammen mit der Dirtbahn östlich des Geothermiekraftwerks
ebenfalls an dieser Achse angeordnet.
Das Konzept berücksichtigt die geplante Trasse der Süderschließung, die bei Bedarf
relativ harmonisch in den Landschaftspark integriert werden könnte. Die räumlich
trennende und zerschneidende Wirkung der Straße bliebe bei einer Realisierung
jedoch unverändert erhalten.

WOHNPARK AM EBENBERG
Zentrales Freiraumelement des Wohnparks ist die grüne Fuge, die die Altstadt durch
das neue Wohngebiet mit der Landschaft verbindet. Die lineare Grundstruktur in
Nord-Süd-Richtung reagiert auf diese Funktion.
Den Anforderungen als Quartierspark entsprechend werden zusätzlich Aufenthaltsund
Spielbereiche geschaffen und der Park durch Baumraster in Querrichtung
räumlich gegliedert.
Das Retentionsbecken wird aufgrund der leichten Gefällesituation des Geländes (ca.
1%) in drei Terrassen geteilt, die um jeweils 40 cm versetzt liegen. Bei anfallendem
Niederschlagswasser entstehen dadurch kleine Wassertreppen, die zur Belebung
der Wasserfläche beitragen. Am Nordende des Beckens befindet sich in direkter
Zuordnung zum großen Eingangsplatz ein Café mit großer Seeterrasse nach Süden,
die in einem großen Holzdeck mit Stufen zum Wasser fortgesetzt wird. Zur
Wohnbebauung im Westen wird der teilweise alte Baumbestand erhalten und
ergänzt, so dass eine ruhige Pufferzone entsteht. Der Diagonalweg nimmt die
Wegebeziehung vom Torhaus zur Brücke Süd auf.
Die städtebauliche Grundstruktur ist durch den Rahmenplan vorgegeben.
Vorgeschlagen wird eine relativ stark verdichtete Quartiersstruktur als Grundlage für
flexible Gebäudetypologien. Im Norden werden die großen Kasernengebäude durch
Geschoßwohnungsbauten ergänzt. Südlich der Promenade folgt ein Bereich mit
aufgelockerter Quartiersbebauung, die sich um zentrale grüne Wohnhöfe und
Privatgärten gruppiert. Diese Gebäude können als Geschoßwohnungsbau oder in
Einzelabschnitten durch private Bauherren oder Baugruppen errichtet werden. Im
Süden folgt eine Zeile mit gereihten individuellen Stadthäusern für Einzelbauherren.
Auf diese Weise kann neben einer flächensparenden Bauweise ein breites und
vielfältiges Wohnungsangebot, aber auch eine hohe Freiraumqualität angeboten
werden.

BRÜCKEN
Die Brücke Ost wird entsprechend dem Konzept der linearen Verbindungen als
geradlinige, gewellte Brücke in direkter Linie über die Gleisanlagen vorgeschlagen.
Die Lage südlich des geplanten Kreisels ermöglicht eine geringere Länge und
dadurch einen günstigeren westlichen Fußpunkt der Brücke.
Durch die vorgesehene Platzgestaltung zwischen Einkaufszentrum und südlicher
Platzbebauung wird eine gefahrlose Querung der - da ohne Durchfahrtsmöglichkeit -
relativ schwach belasteten Promenadenstraße durch Fußgänger und Fahrradfahrer
ermöglicht.
Eine optionale bauliche Anbindung an das spätere Einkaufszentrum steht der
angestrebten einfachen und wirtschaftlichen Lösung entgegen und wird daher nicht
verfolgt.
Auf der Ostseite der Bahnanlage nimmt ein kleines Plätzchen alle ankommenden
Wegebeziehungen auf.
Die beiden Brücken Südost und Süd (neu) werden in ähnlicher Formensprache als
leicht gebogene Brücken in linearer Form konzipiert. Bei der Brücke Südost ist auf
der Parkseite eine leichte Anhebung des angrenzenden Geländes erforderlich, um
das geforderte Lichtraumprofil von 5,90 m zu den Gleisen einzuhalten.
Bei allen Brücken ist die Barrierefreiheit aufgrund von Gefällesituationen unter bzw.
maximal 6% gewährleistet.

BODENMANAGEMENT
Um die Aushubmassen aus dem Kasernengelände im Grüngürtel Süd
unterzubringen wird der seither leicht zum Birnbach hin abfallende Bereich des
Sportplatzes leicht aufgefüllt, so dass eine ebene Fläche auf 151,00 ü. NN entsteht.
Außerdem wird ein Hügel zur Abschirmung ggb. dem Geothermiekraftwerk und als
Aussichtspunkt hergestellt. Insgesamt können auf diese Weise ca. 38.150 m³ Boden
aufgefüllt werden.
Um die Sportflächen optimal anordnen zu können ist in diesem Bereich eine
Verlegung des Birnbachs erforderlich. Hierbei entstehen Abtragsmassen in Höhe von
ca. 5.800 m³.
In der Bilanz können insgesamt ca. 32.350 m³ Boden aufgefüllt werden.
Blatt 2 Ausstellungskonzept

Blatt 2 Ausstellungskonzept

Blatt 3 Vertiefungsbereich Ausstellungskonzept

Blatt 3 Vertiefungsbereich Ausstellungskonzept

Blatt 4 Erläuterungen

Blatt 4 Erläuterungen

Seeterrasse im Wohnpark Am Ebenberg

Seeterrasse im Wohnpark Am Ebenberg

Oval im Landschaftspark

Oval im Landschaftspark