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Offener Wettbewerb | 01/2011

/Dorf trifft Stadt/ - Gestaltung des öffentlichen Raums der Innenstadt Viernheim

Perspektive Apostelplatz

Perspektive Apostelplatz

Engere Wahl

Herz I Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Freiraumkonzept

Vom Zentrum des Apostelplatzes mit Apostelkirche und Rathaus aus entwickelt sich das neugestaltete Raumgefüge der Innenstadt aus Straßen- , Platz- und Gartenräumen wie folgt:

Fußgängerzone: Die Fußgängerbereiche der Rathaus-, Schul- und Kettelerstraße bilden einen zusammenhängenden, hochwertig gestalteten Freiraum gleicher Materialität (Naturstein- bzw. Betonsteinpflaster) und Ausstattung/Möblierung, abgestuft zu den Randbereichen hin. Die Anfangspunkte werden zu Torsituationen aufgewertet durch Großbaum, Leuchtenstele, Formatwechsel beim Belag (Pflasterplatten statt Pflaster) sowie künstlerisch gestalteten Rinneneinlaufpunkten. Kreuzungspunkte (Schul-/Rathausstraße und Hofmann-, Lorscher- und Rathausstraße) und Blickpunkte (Café Grimminger am Nordende, Fachwerkhaus am Südende – beide betonen auf interessante Weise die Dialektik Dorf – Stadt) werden durch Bodenintarsien und Licht in Szene gesetzt. Die konsequente Hinführung zur Mitte (Apostelplatz) wird durch die Lineatur der Beläge (Plattenstreifen als Gehbahnen und Funktionsbänder sowie Granitwerkstein-Rinnen) erreicht.

Apostelplatz: Er stellt die zentrale Bühne des städtischen Lebens und Verweilens unter freiem Himmel dar und soll als solche dauerhaft aufgewertet werden. Der Platzbereich zwischen Kirche und Rathaus und östlich der Kirche wird weitgehend von Bäumen und Einbauten „frei-geräumt“ und hochwertig mit Natursteinpflaster (China zertifiziert) befestigt. Historische Einbauten wie Mosaikpflaster und Brunnen werden neu befestigt (Mosaik) bzw. erhalten eine neue künstlerische Form (Wasserthron). Der südliche Seitenzugang zur Kirche wird klar gestaltet. Die Wiese vor dem Pfarrhaus (Pfarrgarten) wird begehbar mit Belagsstreifen und formal dadurch auf Kirche und Pfarrhaus bezogen sowie durch Heilkräuter- und Staudenpflanzung aufgewertet.

Rathausvorfeld: Offen und extravertiert mit Stufen und Rampen (diese allesamt barrierefrei gem. DIN 18024) statt Mauern, wendet sich der Ratssaal der Kirche und dem öffentlichen Raum zu. Dies geschieht auch durch Platzierung des neuen Wassertisches (Ratsbrunnen), der Rathaus- und Kirchenvorfeld zusammenführt und den Platzbereich am Café belebt. Aus der Hinterhofsituation des Parkplatzes hinter den Pavillons wird ein öffentlicher multifunktionaler Raum, beisp. für sommerliche Außenbewirtung (Ratscafé), aber auch weiterhin als Vorfahrt und für temporäres Parken bei wichtigen Empfängen im Rathaus (ggf. bis zu einer Verlegung des Rathauseinganges auf die Nordseite). Sitzstufen ermöglichen den schattigen Aufenthalt und die Nutzung für Freilichtevents (Sommertheater). Die Sommerbühne verbleibt im Vorfeld von Rathaus und im Bewirtungsbereich des Times-Cafés, wird jedoch aus dem unmittelbaren Haupteingangsbereich wegverlegt. Das Rathausplateau wird freigeräumt (Fahrradständer, überbreite Rampenbauten) und erhält ein formales Heckenparterre (Ratsgarten) als Aufenthaltsbereich und Grünarchitektur.

Parkplatz Neuer Markt: Der Neue Markt muss neben einer hohen Parkierungsdichte auch als innerstädtischer Platzraum und Entrée zum Rathaus Gestalt aufweisen. Dies geschieht durch Aufwertung des Platzbelags (gestrahltes Betonpflaster) und Verortung der Mitte durch eine Großbaumgruppe aus Ratslinden. Die Parkstände werden neu geordnet, der Platz nimmt die südlich vor dem Rathaus wegfallenden Dauerparkplätze auf.

Satonevri-Platz (ÞKulturgarten): Als hybrider Freiraum („halb Garten, halb Platz“) wird die Künstlichkeit dieses unterbauten Bereiches (Tiefgaragendach) dargestellt anhand der Rasteranordnung der Belichtungspyramiden. Hieraus wird die Neugestaltung aus Bändern abgeleitet, die teils grün, teils wassergebunden, einen grünen Platz bzw. einen begehbaren Garten abgeben. Sitzbereiche sind rings um die Lichtpyramiden angeordnet, die nachts beleuchtet und inszeniert werden. Die Bäume werden teilw. erhalten, jedoch der Gesamtbestand deutlich ausgelichtet, die Grünbänder teilweise mit Stauden bepflanzt. Ein bepflanzter Laubengang („Leselaube“) begrenzt den Raum, ein Vorplatz zur Bibliothek ermöglicht Autorenlesungen. Ein Spielbereich für Jung und Alt wird integriert im Rahmen eines gesamtstädtischen Spielkonzepts („wandernde Linie“) und trägt dem Thema Gesundheit und Spiel Rechnung (Thema Balance). Lesen und Spiel gehören, wie im klassischen Gymnasium (Nähe zum Goethe-Gymnasium), zusammen.

Rovigoplatz: Durch „Frei-Räumen“ überzähliger Miniaturbäume (Kugelahorne), hochwertige Platzbefestigung und sparsame, hochwertige Ausstattung mit Trink- bzw. Marktbrunnen und Jugendtreffpunkt wird der Platz zum offenen Raum für Aufenthalt und Markt (Vergrößerung der Aufstellfläche), in den auch der Verbindungsweg von der Robert-Koch-Straße her einmündet. Der verkehrsberuhigte Schulstraßenbereich und die neu geordnete Tiefgaragenzufahrt (Entfernung von Stellplätzen unmittelbar an der Hallenbadwand) lassen gefahrlosen Aufenthalt für Jugendliche zu und verbessern den Gesamtbereich.