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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2011

Neubau Campus Leverkusen der Fachhochschule Köln - Wettbewerb für Generalplaner

Preisgruppe / Zur Überarbeitung aufgefordert

KRESINGS

Architektur

RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

g + w ingenieurplanung Beratende Ingenieure für das Bauwesen GmbH

Tragwerksplanung

IGF Ingenieurgesellschaft Feldmeier mbH

TGA-Fachplanung

Dr. Heinekamp Labor- und Institutsplanung

sonstige Fachplanung

DS-Plan Ingenieurgesellschaft für ganzheitliche Bauberatung und Generalfachplanung GmbH

sonstige Fachplanung

Erläuterungstext

Masterplan im städtebaulichen Kontext
Das Konzept für den Neubau der Fachhochschule Campus Leverkusen bedingt in besonderer Weise die Berücksichtung des historischen Kontext und der damit einhergehenden bestehenden Gebäudesubstanz. Der Entwurf respektiert diesen Aspekt der Aufgabe vermeidet jedoch Angleichung ganz bewusst. Die Fokussierung auf den architektonischen Anspruch bestimmen eine „Weiter-Interpretation“ des historischen Zusammenhangs und die Schaffung eines unverkennbar neuen und zukunftsgerichteten Quartiers. Die Parameter, die die Geschichte vorgibt: große Maßstäbe und industriell / funktionale Nutzung, werden einbezogen in die Struktur des Raum- und Flächenspieles. So sieht der Masterplan vor die existierenden Rahmenbedingungen mit einer städtebaulichen und architektonischen Vermittlung zu beantworten, die auf der Grundlage der verschiedenen Nutzungen und der externen wie internen Erschließung passiert. Die Positionierung der beiden Baukörper in Zusammenspiel mit den ein- und umgreifenden Grünanlagen schafft in der Gesamtsicht betrachtet ein grafisch geordnetes Areal. Das Quartier wird zur Fläche eines modernen Bildes.

Komposition mit Spannungsfeld
Der Gebäudeentwurf befindet sich zum einen im großmaßstäblichen Gebietskontext zum anderen in Ergänzung mit dem Freiraumkonzept auf einer Fläche, die –über die klaren Außenkanten definiert- zum Relief wird. Die auf einem Quadrat angeordneten zwei- und dreidimensionalen Bestandteile (Wasserflächen, Begrünung, Bauvolumen von Fakultäts- und Publikumsgebäude, Parkflächen, Baumbestand) wurden in hoher Funktionalität und gleichzeitig in kreativer Ästhetik gestaltet. Als Herzstück der Komposition ist ein Platz angelegt, der im Spannungsfeld der Erschließungsachsen diagonal angesteuert wird. Die Grundlinien des Platzes werden im zweiten Bauabschnitt durch inverse Spiegelung aufgenommen in einem neuen dreidimensionalen Bauvolumen. In diesem künstlerischen Prozess wird Flächenzeichnung zur Raumbildung. Aufgrund der differenten Nutzung sieht der Entwurf zwei Baukörper vor, die verschiedene Funktionen bedienen, sich aber über den Platz binden zum gemeinsam verstandenen Campus. Der auch an externes Publikum gerichtete Komplex mit Mensa und Bibliothek bildet dabei die zentrale Zugangssituation. Von hier aus besteht die engste Verknüpfung mit den fachlichen Bereichen und allen anderen ansässigen Nutzungen. Diese Eintrittssituation, die zentrale Adresse des Campus ist, ermöglicht Kontakte zu allen Bereichen. Über das Spannungsfeld des Platzes treffen Bewegungsströme verschiedener Intensität aufeinander. Hier entsteht Vitalität und Kommunikation. Vom Platz her wie zum Platz hin sind über die durchlässigen Fassadengestaltungen schnelle und offene Sichtbezüge geschaffen. Im Gegensatz dazu sind die zum Rand des Areals gerichteten Außenfassaden weniger offen, was die Konzentration innerhalb der Fakultätsbereiche unterstreicht. Die Gebäudekanten gehen immer wieder bewusst bis an die Aussenkanten des Grundstückes um einmal die Raumsituation zu fixieren und das innere Kräftepotential frei und bewusst werden zu lassen. Die beschriebenen Ambivalenzen der Gebäude und verschiedenen Plätze sind im Großen wie im Kleinen. Das Spiel von öffentlicheren und privaten Bereichen geht in den Funktionen weiter, die durch Sichtbeziehungen mit einander verbunden sind. Im Ganzen sind Nähe und Ferne im Zustand des Übergangs und führen zu immer neuen herausfordernden Spannungen.

Aussenraumplanung
Der neue Campus Leverkusen konzentriert sich in Mitten der Grünanlagen. Der Nord-Östliche Eingangsbereich wird durch ein Wasserbecken betont. Der Besucher wird so von Westen direkt auf den Haupteingang geführt. Der Blick über das Wasserbecken zum Campusgebäude bleibt offen. Über einen Arkadengang gelangt man zum Campusplatz, dem Herzstück des Areals. Von hier aus öffnen sich grüne Räume nach Norden und nach Süden. Der Platz ist leicht nach Norden geneigt, wodurch sich an den Platzrändern Sitzstufen ergeben die die Aufenthaltsqualität erhöhen. Der südlich an den Platz angrenzende Grünraum bildet eine durchlässige Raumkante. Dieser Raumeindruck setzt sich in der zweiten Bauphase durch das neue Gebäude fort. Der Parkplatz wird von einem grünen Baumdach bedeckt, so erfährt das städtebauliche „Grünge Kreuz“ keinen Bruch. Von Süden wird der Campus durch eine großzügige einladende Geste erschlossen.

Mitarbeit:
Guido Becker, Melanie Bettmann, Helena Bödefeld, Kilian Kresing, Tilo Pfeiffer