modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Offener Wettbewerb | 01/2011

Projektwettbewerb Alterszentrum Gemeinde Schwyz

6. Preis

Nike Fiedler Architekten PartG mbB

Architektur

Mathias Riebelmann

Architektur

Blank Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Boll Partner für Tragwerke

Bauingenieurwesen

Klaus Weingärtner Ingenieurbüro

Bauingenieurwesen

Transsolar Energietechnik GmbH

Energieplanung

Erläuterungstext

ERLÄUTERUNGSBERICHT
Städtebau
Die Volumetrie des fünfgeschossigen Alterszentrums wird in zwei zueinander versetzten Rechtecken
mit den Grundabmessungen von 35,0 m x 32,5 gegliedert.
Die Ausrichtung erfolgt entlang der Wegeverbindung zwischen Schulanlage Rubiswil und
Gotthardstraße. Durch den gewählten Standort, die Grundrissfigur und die Gebäudehöhe wird
- das benachbarte Schulgebäude in die neue Situation eingebunden, die Sicht der nach Süden
orientierten Klassenzimmer bleibt erhalten.
- von dem achtgeschossigen Wohnblock und dem deutlich niedrigeren Stallgebäude ausreichend
Abstand gehalten.
- im Ensemble mit der Umgebungsbebauung der Ortsrand in Richtung der freien Landschaft nach
Norden neu definiert.
Der viergeschossige Erweiterungsbau im Süden ist hangabwärts um ein Geschoss abgestaffelt.
Er wird als modularer Baustein mit den o.a. Grundmaßen im Versatz an den ersten Bauabschnitt
angedockt. Direkte Anbindungen sind auf allen Geschossen möglich. Die Erweiterung erstreckt sich
auf dem Grundstück des abgängigen Schulgebäudes der HZI. Die Liegenschaft der Häuser Abendruh
und Eigenwies bleibt von den geplanten Baumaßnahmen unberührt.
Die Höhenentwicklung des Alterszentrums orientiert sich am Schulgebäude im Nord-Osten und am
bestehenden Altersheim an der Gotthardstraße.
Erschließung
Die gesamte Erschließung erfolgt an geforderter Stelle von der Gotthardstraße. Die oberirdischen
Stellplätze werden in der Süd-östlichen Ecke des Perimeters, unterhalb des heutigen Personalhauses
untergebracht. Dort schließt die Abfahrt zu den unterirdischen Stellplätzen und der Anlieferung in der
Tiefgarage an. Die Abfahrt erhält eine frei im Grünraum stehende, pavillonartige Einhausung.
Sämtliche vorhandenen Fuß- und Radwege bleiben erhalten. In den neu geplanten Park- und
Gartenflächen sind zusätzliche Durchwegungen vorgesehen.
Gebäudetypus
Neben der städtebaulichen Disposition ermöglicht der versetzte Baukörper die Gliederung der
geschossweisen Nutzungen in zwei Gebäudeflügeln.
Die in einer Ebene untergebrachten Pflegeabteilungen werden in zwei Wohngruppen zoniert.
An Stelle von endlosen Fluren werden Rundwege mit aufgeweiteten Aufenthaltsbereichen angeboten.
Im Erdgeschoss und Obergeschoss lassen sich pro Quadranten je eine Nutzungseinheit unterbringen
und damit klare Nutzungsverteilungen erzielen. Im südlichen Quadranten ist erdgeschossig der
Eingangsbereich mit entsprechend angelagerten Nutzungen und darüber - im 1.Obergeschoß der
Gastronomiebereich untergebracht.
Im nördlichen Teil sitzt im Erdgeschoß die Demenzpflegeabteilung und darüber die geforderten
1,5-Zimmer-Wohnungen.
Das Alterszentrum ist als Atriumtypus ausgebildet. Maßgebend für die Aufrissabmessungen sind
die nach Programm erforderlichen Fassadenabwicklungen der außenliegenden Räume in den
Pflegegeschossen.
Im Bereich der innenliegenden Kerne sind alle Vertikalerschließungen, Nebenräume und Installationsschächte
untergebracht.
2
Fassade
Die tragenden Außenwände bestehen überwiegend aus Kalksandsteinmauerwerk; nur wo es statisch
erforderlich ist kommt Stahlbeton zum Einsatz (s.a. Erläuterung Tragwerksplaner).
Die äußere Wärmedämmung mit einer Gesamtdicke von 260 mm ist zweilagig mit kreuzweise
montierter Unterkonstruktion geplant. Die Außenwandpfeiler in den Loggien erhalten eine hinterlüftete
Holzverkleidung. Geschlossene Wandflächen der äußeren Gebäudehülle, d.h. Loggiabrüstungen und
Gebäudekopfseiten, werden mit einer dauerhaften, hinterlüfteten Schieferfassade bekleidet.
Die Loggien können mittels einfachverglasten Schiebeklappfenstern geschlossen werden. In den
Übergangszeiten sind die Loggien somit auch bei sinkenden Außentemperaturen nutzbar. Im Winter
fungieren die Loggien als Klimapuffer. Für den sommerlichen Wärmeschutz sorgen außenliegende
Vertikalmarkisen. Fenster sind in Holz mit Dreifachverglasung, größtenteils als Schiebetüren
vorgesehen.
Innenräume
Im Zentrum der beiden Flügel werden Lichthöfe über alle Geschosse eingeschnitten. Im Dach sind
die Lichthöfe mit Sheddächern versehen, so wird insgesamt eine kompakte Gebäudehüllfläche
erreicht. Die Nordsheds gewährleisten ein hohes Maß an natürlicher Belichtung im Gebäudeinneren
und somit ein hohes Maß an innenräumlichen Qualitäten. Die elementierte Holz-Glas-Innenfassade
der Atrien zoniert die angelagerten Nutzungen. Meldergesteuerte Öffnungsklappen gewährleisten die
Entrauchung und Nachtabkühlung der Allgemeinbereiche. Gebäudefigur, Atriumtyp und der Einsatz
der verwendeten Materialien bilden einen gemeinsamen Kanon und prägen die Atmosphäre der
Innenraumräume.
Im Gegensatz zur harten äußeren Schale werden in den Innenräumen eher "weiche" Materialien
gewählt. Wandflächen in den Allgemeinbereichen, wie Erschließungsflure auf den Pflegeabteilungen,
Atriumfassaden, Gastronomiebereich und Eingangshalle erhalten Holzoberflächen, wo erforderlich in
schallabsorbierender Ausführung. Sonstige Wände, wie z.B in den Pflegezimmern und sämtliche
Deckenflächen (sofern ohne abgehängte Decke ausgeführt) sind aus raumklimatischen Gründen
verputzt.
Die Flure in den Pflegeabteilungen werden mit Naturkautschuk belegt. Alle sonstigen
Aufenthaltsbereiche wie Pflegezimmer, Eingangshalle, Gastronomiebereich erhalten
Holz-Parkettböden.