modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 02/2011

/Neue Weststadt/ Esslingen

Neue Weststadt Esslingen

Neue Weststadt Esslingen

4. Preis

Preisgeld: 6.000 EUR

Lohrberg Stadtlandschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Auer Weber

Architektur

Erläuterungstext

In der zweiten Phase werden alle wesentlichen Elemente des Entwurfs beibehalten und weiter entwickelt: ESplanade vom neuen Hengstenbergplatz zum Bahnhofplatz im Osten, Weststeg über den Neckar von der Pliensauvorstadt bis zum Quartiersplatz am historischen Eisenwarenlager, sowie eine differenzierte und flexible blockartige Baustruktur, welche die Körnung und Vielfältigkeit der bestehenden Weststadt mit heutigen ökonomischen und ökologischen sowie soziokulturellen Konzepten weiter entwickelt. Dabei werden die Anregungen des Preisgerichtes aus der ersten Phase sowie aus der Zwischenpräsentation aufgegriffen: Verbesserung des Lärmschutzes zur Bahnlinie im Bereich der Bebauung auf dem Hengstenberg-Areal, klarere Ausformulierung der Baufelder und Ausbildung robuster Strukturen für zukünftige Flexibilität, klare Nutzungsverteilungen, eindeutige Zuordnung der Freiräume für öffentliche und private Nutzungen, differenzierte Angebote für unterschiedliche Wohn- und Lebensformen, Aufgreifen und Weiterentwickeln der Ideen zu einer modellhaften nachhaltigen Stadtentwicklung.

ESplanade – Vorrang für Fußgänger und Radfahrer
Am Übergang zur bestehenden Weststadt entsteht entlang der Fleischmannstraße, auch zur Aufnahme des Versatzes zum SWE - Gelände, eine ca. 7 m breite Promenade für Fußgänger und Radfahrer, die „ESplanade“.
Diese verbindet die neu im Hengstenberg Areal platzierte VHS im Westen mit dem Esslinger Bahnhof. Vom Bahnhof aus wird ein Platz um das bestehende Zollamt an die Promenade angelagert, gegenüber dem Eisenwarenlager mit seiner historischen Fassade entsteht der neue Quartiersplatz, am Übergang über den Rossneckar wird eine räumliche Öffnung zum Hengstenberg Areal ausformuliert. Dort entsteht mit dem
„Hengstenbergplatz“ ein neuer öffentlicher Freiraum, der zum einen den historischen Gebäuden, der VHS, und der neuen Bebauung als Adresse dient und zum anderen durch eine großzügige Wassertreppe dem Areal insgesamt einen neuen, dem Wasser zugewandten Charakter verleiht. Der Hengstenbergplatz verknüpft die ESplanade mit den Wegen entlang des Rossneckars bzw. Neckars und bietet zudem die Option, die Weinberge durch einen öffentlichen Weg für die Bevölkerung der Weststadt zu erschließen.
Am zentralen Quartiersplatz wird die Verbindung über die Südtangente und die Gleisanlagen zum Neckarpark sowie über den Fluss in die Pliensau-Vorstadt angeordnet. Sämtliche neuen Verknüpfungen sind für Fußgänger und Radfahrer ausgelegt, die im neuen Quartier Vorrang erhalten. Die neu angelegten Plätze stärken das Freiraumangebot der bestehenden Weststadt.

Die Nutzungen werden aus dem Bezug zur bestehenden Weststadt und aus den Bedingungen der neuen Quartiere entwickelt, wobei die erforderliche Flexibilität gewährleistet bleibt. Am Bahnhofsplatz werden ein Hotel mit Handel und Gewerbe im Erdgeschoss sowie Gastronomie im historischen Zollamt vorgesehen.
Zentral am Steg zum Neckarpark ist ein betreutes Altenwohnen denkbar, ein Dienstleistungsgebäude akzentuiert den Übergang der Schlachthofstraße in die Südtangente. Die Erdgeschosszonen entlang der ESplanade sollen vornehmlich für kleinere Dienstleistungen, Werkstätten und Handel genutzt werden. Zur Südtangente werden im Erdgeschoss sowie im ersten Obergeschoss vorrangig Dienstleistungen (z.B.
Arztpraxen) vorgesehen. Gebäude mit gewerblichen Nutzungen (Hotel, Mehrgenerationenhaus, Bürogebäude) sind mit Klinkerfassaden vorgesehen, Wohngebäude erhalten Putzfassaden oder Verkleidungen aus Eternit. Wohn- und Lebensformen – vielfältige Adressen Urbanes Wohnen, zum Beispiel auch für neue Mitarbeiter von Betrieben in Esslingen, werden nach Süden mit Aussicht ab dem 2. OG angeboten. In den Gebäudelücken zur Südtangente bilden Wintergärten den Lärmschutz zur Bahn. Zur Fleischmannstraße sowie in den Baugebieten sind vielfältige Mischungen von städtischem Wohnen und Arbeiten möglich. Entsprechend der differenziert ausgebildeten Adressen entstehen Angebote für Studentisches Wohnen, Baugruppen, Wohnen 50+, Familienwohnen und im Bereich des Hengstenberg- Areals Hybrid Houses mit separater Erschließung von Wohn- und Arbeitsbereichen innerhalb einer Baustruktur. Im Übergang zu den Freibereichen am Rossneckar wird eine Kindertagesstätte angesiedelt.
Insgesamt sind ca. 50% Wohnen und 50 % Handel/Gewerbe und Dienstleistungen vorgesehen. Es werden sowohl horizontale Nutzungsmischungen vorwiegend nach Süden als auch gebäudeweise unterschiedliche Nutzungen angeboten. Dies ermöglicht in jedem Baugebiet eine eigenständige lebendige Struktur. Hengstenberg- und Kölle-Areal – Industriegeschichte fortschreiben Wie für die neue Weststadt der Bezug zum Bestand essentiell ist, so erfordert der Umgang mit den Firmengeländen ein Anknüpfen an den Bestand, evtl. auch mit Zwischennutzungen, um den Entwicklungsdruck auf dem Gelände zeitlich zu strecken. Der Erhalt weiterer Gebäude neben der Volkshochschule gibt dem Gelände seinen eigenen Charakter. Hier wird direkt am Platz ein Gesundheitszentrum vorgeschlagen. Die Landmarke des Hengstenberg-Turmes erhält ein neues Erscheinungsbild, Terrassen bilden den Geländeübergang zum Rossneckar, ein Biergarten belebt das Quartier. Das offene Gegenüber bildet eine grüne Kulisse für den Platz, der Rossneckar wird wieder als Qualität erlebbar. Hybrid Houses knüpfen an die
historische Nähe von Arbeiten und Wohnen an, ein fünfgeschossiges Dienstleistungsgebäude bildet im ersten Bauabschnitt den Auftakt der neuen Westsstadt. Im Bereich des Kölle-Areals wird eine Wohnnutzung mit Gärten zum Rossneckar vorgeschlagen.

Neckarpark
Durch einen Rückbau der steilen, die Ufer einengenden Mauern und Böschungen entsteht ein zusammenhängender Park, der von den Bahngleisen bis hinunter zum Fluss reicht. Durch den vorgegebenen Erhalt von mehr Gleisfläche reduziert sich allerdings die Breite des Parkstreifens, so dass gleichmäßig zum Wasser geneigte Grünflächen zu steil wären. Der Entwurf reagiert darauf durch einen steileren Höhenversprung, der den Park in ein schmaleres „Oben“ und ein breiteres „Unten“ gliedert. „Oben“ verläuft ein gerader Hauptweg, der insbesondere den regionalen Radverkehr aufnehmen kann. Von hier aus ergeben sich reizvolle Perspektiven auf die Weststadt und das Hengstenberg-Areal, aber auch auf das „Unten“: die von Baumgruppen gegliederten Neckarwiesen, die leicht geneigt zum Fluss hin abfallen. Auch hier verläuft ein Weg, der allerdings
kleinteiliger auf verschiedene Ufersituationen reagiert. Durch den lockeren Baumbestand bieten die Wiesen differenzierten Raum für Spiel und Erholung. Flache Uferzonen sorgen für ökologisch hochwertige und erlebnisreiche Standorte.
An drei Stellen verbinden sich Oben und Unten durch kleinere bastionsartig gefasste Plätze und Treppen, so dass der Uferbereich rhythmisch gegliedert mit besonderen Aufenthaltsorten ausgestattet wird. Am Bahnhof, der bisherigen Engstelle des Uferstreifens, erweitert ein Anlegesteg für Boote den Park, ein neuer attraktiver Ort
am Wasser entsteht. Der Steg bietet die Option Schienenverkehr und Neckartourismus mit einander zu verbinden. In der Mitte des Neckarparks bindet ein weiterer Platz den neuen Neckarsteg an und führt die Besucher über Treppen hinunter zum Neckar, wo ein Sandstrand eine weitere flussbezogene Attraktion bildet.
Auf Höhe des Hengstenberg-Areals verbinden sich Oben und Unten ein drittes Mal. Hier erlaubt ein Holzdeck den direkten Zugang zum Wasser.
Perspektive Hengstenbergplatz

Perspektive Hengstenbergplatz

Lageplan Neue Weststadt Esslingen
1:1.000

Lageplan Neue Weststadt Esslingen 1:1.000

Lageplan

Lageplan

Vertiefungsbereich Hengstenbergplatz

Vertiefungsbereich Hengstenbergplatz

Baugebiet am Quartiersplatz

Baugebiet am Quartiersplatz

Hengstenbergplatz

Hengstenbergplatz

Baugebiet am Hengstenbergplatz

Baugebiet am Hengstenbergplatz

Quartiersplatz

Quartiersplatz

Baugebiet südlich des Rossneckar

Baugebiet südlich des Rossneckar

ESplanade

ESplanade

Skizze südlich des Rossneckar

Skizze südlich des Rossneckar

Ansicht süd

Ansicht süd

Gesamtansicht

Gesamtansicht

Skizze Vogelperspektive

Skizze Vogelperspektive