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Eu-weiter, offener, einstufiger Realisierungswettbewerb mit anschließendem Verhandlungsverfahren für die Vergabe von Generalplanerleistungen | 01/2011

Erweiterung und Funktionssanierung des BG/BRG Krems a.d. Donau

Nachrücker

Architekturwerk Christoph Kalb, Philipp Berktold

Öffentliche Bauherren

Erläuterungstext

Städtebau - ortsbauliche und architektonische Lösung

Der neue Baukörper fügt sich in Höhe, Gliederung, Proportion und Massstäblichkeit harmonisch in die bestehende Schulstruktur des BG/BRG Krems ein.
Um einen minimalen Verbrauch an Bauland zu gewährleisten sind die Räume der Erweiterung in einem neuen Baukörper entlang dem bestehenden Nord-Süd verlaufenden Bestandes positioniert.
Die Haupt Erschliessung erfolgt in der Nähe des Busplatzes zentral in die Mitte der Schule. Südseitig der Schulgebäude schließt der große Grünbereich mit den Sportanlagen an.

Funktion – Wirtschaftlichkeit
Die neue Haupttreppe an zentraler Stelle in der Schule führt von der Eingangshalle in alle Geschosse.
Die Behindertengleichstellung wird mit dem Lift der ebenso alle Geschosse verbindet erreicht.
Der externe Zugang des Turnsaals erfolgt über die außenliegende Treppenanlage bzw. barrierefrei über den Lift.
Die Zentralgarderobe wird in Einzelgarderoben in den Geschossen in unmittelbarer Nähe zu den Unterrichtsräumen aufgelöst. Die Einzelgarderoben bestehen aus abschließbaren Schränken.
Das BG/BRG wird funktional reorganisiert.
Die Allgemeinen Unterrichtsräume befinden sich im Haupttrakt. Dieser zweihüftige Baukörper erhält durch die Dachverglasung eine natürliche Belichtung. Die Sonderunterrichtsräume werden im ostseitigen Gebäudeteil zusammengefasst.
Die gesamte Verwaltung ist im Nahbereich des Einganges, zentral im ersten Obergeschoss des Westtraktes situiert. Die Lehrpersonen bzw. das Personal können zusätzlich den westseitig gelegenen Nebeneingang verwenden.
Lärmintensive Räume sind, gut durch Lichthöfe belichtet, im Untergeschoss untergebracht. Durch den Ausbau eines Kollektorganges ist es möglich den zusätzlichen Raumbedarf günstig zu decken.
Durch die geringe Gliederung der Gebäudestruktur und die Lage der warmen Räume übereinander ist der Niedrigenergiehausstandard leicht erreichbar.

Innenraum – Qualitäten

Über den Schulhof erreicht man abseits des Straßenverkehrs den großzügig überdachten Eingangsbereich, Sitzbänke laden zum Verweilen ein.
Der neue Mehrzwecksaal und die Schulbibliothek werden angrenzend an den zentralen Innen - Pausenhof situiert. Durch den Abbruch der bestehenden Umkleideräume entsteht eine offene Blickbeziehung zwischen der Eingangszone – Innenhof – Turnhalle bzw. Mehrzwecksaal – Hallenbad. Diese Räume treten in Beziehung zu den restlichen Unterrichtsräumen und ergänzen sie mit ihrer Wichtigkeit und Hochwertigkeit zu einem gesamten Schulgefüge. Die „neue Mitte“ erfährt eine angemessene Aufwertung.
Angrenzend an den Mehrzwecksaal und Bibliothek ist die Nachmittagsbetreuung mit der dazugehörenden Küche situiert.
Die neuen Disponiblen Bereiche sind in den einzelnen Geschossen den Allgemeinen Unterrichtsräumen zugeordnet. Diese neuen Räume - Gruppenräume, Experimentierräume, Research Inseln, Diskussionszimmer etc. - können zum einen über den Gang betreten werden, aber auch direkt an einen Unterrichtsraum – z.B. als Sprach Therapie Raum angegliedert werden. Weiters bieten mobile Wände, Möbel als Raumteiler oder auch Textile Trennvorhänge die Möglichkeit diese Disponiblen Räume abzutrennen – zusammenzuschließen oder einzuteilen.
Diese neuartige Aufteilung und Zuordnung von Räumen – Flächen in einer Schule bietet zukunftsorientierte Möglichkeiten Unterricht zu gestalten; bietet aber auch SchülerInnen Raum um sich eigenständig mit Wissen auseinanderzusetzen.
Großzügige Verglasungen bieten lichtdurchflutete Räume und interessante Ausblicke in den Schulpark und die großzügige Sportanlage.

Konstruktion und Materialisierung - Ökologische und energetische Qualitäten

Die Erweiterung des BG/BRG wird in einer Mischbauweise erstellt. Die neuen Geschossdecken sowie die Tragstruktur werden in einer Stahl / Stahlbetonkonstruktion erstellt. Die Gebäudehüllflächen des Neubaus sowie des Bestandes werden in vorfabrizierten hochwärmegedämmten Holzelementen rausgeführt. Die neue Fassadenbeplankung dieser Elemente besteht aus vorgehängten Faserbetonplatten.
Diese Konstruktion zeichnet sich durch folgende Vorteile aus:
klarer Schichtenaufbau mit leichter Trennung – Rückbau
sehr niedriger Grau Energie Einsatz
Holzelementbau und ökologischen Wämedämmungs Materialien
Hochwärmegedämmte dichte Gebäudehülle mit Dreifachverglasungen
Möglichkeit des Einbaus einer Lüftungsanlage

Energiekonzept

Das BG/BRG in Niedrigenergiehausstandard (Heizenergieverbrauch <20 kWh/m²a) erhält eine kontrollierte Lüftungsanlage - diese bietet über die Wärmerückgewinnung (Rotationswärmetauscher - Wirkungsgrad >85%) eine energieeffiziente Raumlüftung.
Diese Lüftung bietet neben dem geringen Lüftungswärmeverlust den großen Vorteil einer gesunden Raumluft. Durch die kontrollierte Zuführung von Frischluft kann der CO2 Gehalt der Raumluft unter 1000 ppm gehalten werden und bietet dadurch optimale Lernbedingungen.
Alle opaken Gebäudeteile, Bestand und Neubau, werden hochwärmegedämmt ausgeführt –
Uwert < 0,11.
Die Fenster werden als Holzalufenster mit einer Dreischeibenwärmeschutzverglasung -
Uwert < 0,7 ausgeführt.
Für die Warmwasserbereitung des Hallenbades wird die Montage einer Solaranlage auf dem Dach der Turnhalle angeregt. Diese kann auch in die Heizung (Heizungsunterstützung ca. 15%) eingebunden werden, sodass dadurch eine weitere Reduktion des Heizenergiebedarfes gegeben ist.

Fluchtwegekonzept – Brandschutz

Durch den Einbau von zwei neuen Verbindungs- bzw. Flucht Stiegenhäusern im Verwaltungstrakt sowie Sonderunterrichtsraumtrakt ist eine übersichtliches Brandschutzkonzept mit kurzen Fluchtwegen gegeben.


Im neuen BG / BRG entsteht durch Funktion, Transparenz, Offenheit und die Einbindung in die Umgebung Räume welche Arbeit | Entspannung, Aktivität | Reflexion, Zugehörigkeit | Weltoffenheit und die Vielfalt des Lernens zulassen.