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Einladungswettbewerb | 12/2010

Orientierungssystem und Landmarker beim Archäologiepark Aguntum

LAAC Architekten

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Engere Wahl

LAAC

Architektur

Erläuterungstext

DECUMANUS MAXIMUS
Orientierungssystem und Sitemarker Archäologiepark Aguntum

SITEMARKER
Der Decumanus bezeichnete die Ost-West-Achse, die als Visierlinie bei der Beobachtung der Himmelsbewegung verwendet wurde. Der Decumanus teilte den Himmel in eine Tag- und eine Nachthälfte.
Der Decumanus Maximus war eine Hauptorientierungsachse und wurde dort angelegt, wo die größtmögliche Ausdehnung einer anzulegenden Stadt möglich war.

Die Ausgrabungsstätte Aguntum ist eine subtile Landmark.
Der Begriff Decumanus bezeichnet hier eine Hauptorientierungsachse. Ziel des Projektes ist es die B100 zur Nebenstrasse und den Decumanus Maximus wieder auf visueller Ebene zur Hauptstrasse zu machen. Dieser Verlauf des Decumanus Maximus wird durch eine Lichtachse bei welcher die Randzonen ausfaden, akzentuiert und beleuchtet. Unterwegs auf der B 100 gibt es eine starke Nachtwirkung, bei Tag werden die zylindrischen Photovoltaikelemente der Solarleuchten als erster Hinweis auf ein Subthema der Ausgrabungsstätte wahrgenommen: Technik/Energie/Wasserbereitung. Wie feine Pins welche eine Achse definieren bzw. abstecken treten die Leuchten in Erscheinung. Für den Besucher des Archäologieparks gibt es den funktionalen Mehrwert einer Beleuchtung. Die Solarleuchten sind nahe zu 100 % autark.
Die Kiesbettlösung für den D.M. erscheint sowohl gestalterisch als auch funktional nicht entsprechend. Diese soll durch einen befestigten, ca. 2 m breiten Gussasphaltbelag ersetzt werden. Die restlich Strassenbreite wird rückgebaut und begrünt. Gussasphalt erscheint nicht zuletzt auf Grund seiner Verwendung seit der Antike als geeignetes Material. Bitumen Judaicum wurde in Babylon und später auch im römischen Strassenbau verwendet. In der Rezeption werden die Asphaltelemente nicht als Rekonstruktion sondern als Neuinterpretation verstanden.
Um die Sichtachse entsprechend des alten Verlaufs der Hauptachse zu verlängern und betonen, wird ein Abriss des alten Grabungshauses und ein Böschungseinschnitt vorgeschlagen.
Eine Unterführung der B 100 im Bereich altes Grabungshaus kann als Ausbaustufe verfolgt werden.


ORIENTIERUNGSSYTEM
Der Archäologiepark ist ein sehr stark zweidimensionales, horizontales Konstrukt, eingebettet in die Landschaft.
Die Wahrnehmung einer solchen Ausgrabungsstätte entspricht der einer planlichen Darstellung. Durch den städtebaulichen Maßstab hat man hat das Gefühl man begeht einen Masterplan.

Auf diesem Phänomen beruht das Konzept des Orientierungssystems, die Beschriftung als Bodenmarkierung im Asphalt auszuführen.
Um visuelle Beeinträchtigungen zu vermeiden (Schilderwald) soll das Leitsystem konsequent horizontal verlaufen.
Kurzinformtiaonen (Hausnummer, Hausbezeichnung) werden im Verlauf der Hauptstrasse auf die Gussasphaltelemente gesprayt oder eingearbeitet. Im Fall der Haustypen abseits der Strasse werden beschriftete Asphalteinzelemente im Boden eingelegt.
Das Ablaufmuster für Besucher soll sich ändern. Am Parkplatz steht eine Informationstafel mit Übersichtplan, der den Besucher ins Museum verweist. Dort ist beim Empfang ein anspruchvoll gestalteter, informativer Folder erhältlich.
Neue Tafeln auf der B 100 sollen rechtzeitig (ev. vor dem Kreisverkehr) auf die Ausgrabungsstätte hinweisen.

LEUCHTE / PIN
Der eigentlich Sitemarker / der PIN ist eine hocheffiziente, zukunftsweisende High Tech Leuchte. Umweltfreundliche und ein bisschen Science Fiction. Durch die Photovoltaik- und LED-Technologie hat die Leuchte minimale Betriebs- und Wartungskosten.

Beurteilung durch das Preisgericht

Landmark:
Ausgehend von dem Ansatz die Umgebungsarchitektur nicht mit einem baulichen Landmark toppen zu können, versucht das Planungsteam den historischen Straßenverlauf ins Augenmerk des Betrachters zu führen. Die Urbanität einer Stadt in Form von Licht darzustellen führt zu dem Konzept den Verlauf des Decumanus Maximus zur visuellen Hauptstraße zu machen. Zusätzlich zu dem Lichtkonzept - in Form von Solarbetriebenen Lichtstelen - wird ein neuer Bodenbelag in Gussasphalt vorgeschlagen.

Orientierung:
Als Leitsystem dienen - in Anlehnung an das zweidimensionale Konstrukt des Archäologieparkes - schlichte Beschriftungen als Bodenmarkierung. Zusätzlich erhält der Besucher einen Folder, welcher ihn durch das Gelände führt.

Die Jury würdigt die konsequente Haltung und den poetischen Zugang des Planungsteams. Der Entwurf würde sicherlich einen schönen Beitrag leisten (insbesondere abends und nachts) . Die Jury bezweifelt allerdings die Wirksamkeit des liegenden „Landmarks“ bei Tag. Diesbezüglich gibt es eine angeregte Diskussion, bei der die Jury schlussendlich aber schon zum Schluss kommt, dass damit ein zentrales Thema der Wettbewerbsausschreibung nicht erfüllt ist
LAAC Architekten

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