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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2009

Neubau Erich-Kästner-Schule

1. Preis

pbr Architekten Ingenieure

Architektur

Architektur Modellbau Gestaltung Mark Blume

Modellbau

Erläuterungstext

Neubau der Erich- Kästner- Grundschule mit Hort und Dreifeldsporthalle

Erläuterungsbericht

„Ein Kind hat drei Lehrer. Der erste Lehrer sind die anderen Kinder. Der zweite Lehrer ist der Lehrer. Der dritte Lehrer ist der Raum.“ (schwedisches Sprichwort)

Städtebau

Der Neubau sieht eine Konstellation aus zwei Gebäuden vor, der dreigeschossigen Schule und der Turnhalle, die durch ein geschwungenes Gründach mit einander verbunden sind. Der sich im nördlichen Teil des Grundstücks befindende Schulbau präsentiert sich zur Erfurter- und zur Bleichertstrasse hin, die im südlichen Teil platzierte Turnhalle ist sowohl von der Richter- als auch von der Ulrichstrasse aus wahrnehmbar. Der eingeschossige Verbindungsbau im Osten des Grundstücks orientiert sich an der vorhandenen Baumstruktur und ermöglicht die gewünschte fußläufige Wegeverbindung in Richtung Nord-Süd zwischen Erfurter- und der Richterstraße.

Der Neubau fügt sich so in die umgebende Landschaft ein, dass möglichst viele der vorhandenen, den Charakter des Ortes prägenden Bäume erhalten werden können.
Durch die Anordnung im östlichen Teil des Grundstücks ergibt sich zum einen eine große Schulhoffläche zum Westen hin, zum anderen bildet der Baukörper einen Lärmschutz zur Wohnbebauung im Osten, der die Wohnqualität dieser Stadtvillen steigert.

Durch die Trennung von Schule und Turnhalle ergeben sich zwei Baukörper, die sich maßstäblich in die Umgebung einfügen. Grundschulkindern wird dadurch eine gute Orientierung und die Möglichkeit zur Identifikation gegeben.

Da der südliche Teil des Grundstücks unbebaut bleibt, ist es denkbar, die Wohnbebauung an der Fritz- Seeger- und an der Richterstraße nach Süden hin fortzuführen.

Funktion

Das Herzstück der Grundschule bildet die zentrale Eingangshalle, in der eine freie Raumskulptur eingestellt ist. Diese beinhaltet die Garderoben und Hausmeisterräume im Erdgeschoss und die Bibliothek und den Informatikraum im 1. Obergeschoss und wird von Klassen- und Gruppenräumen umgeben. Somit entsteht im ersten Obergeschoss eine Art „Medieninsel“. Der Bibliothek wird dabei eine zentrale Rolle eingeräumt, durch runde Fensteröffnungen blickt man bereits vom Foyer aus auf die Bücherregale, die umlaufenden Galerieebenen locken, das Gebäude zu erforschen, durch die Löcher zu spähen und zu entdecken, was sich dahinter verbirgt. Der Medienpool wird zum selbstverständlichen Begleiter der Kinder im Alltag.

Die Erschließung ist eindeutig, vom Foyer aus erreicht man über eine sich an das Körper anschmiegende freie Treppe die beiden oberen Geschosse, es sind zwei weitere notwendige Treppenhäuser und ein Aufzug vorhanden.

Die innere Organisation folgt dem Heranreifen der Kinder, die kleinsten werden in den beiden unteren Geschossen untergebracht, die älteren Kinder finden ihre Räumlichkeiten im 2. Obergeschoss.
Für Hortkinder stehen Räume im Erdgeschoss und 1.Obergeschoss zur Verfügung, so haben sie einen schnellen Zugang zum Schulhof bzw. haben sie im 1. Obergeschoss einen Zugang zum begehbaren Gründach, das gleichzeitig auch als „Grünes Klassenzimmer“ genutzt werden kann. Das von den bestehenden Bäumen umsäumte Dach bietet eine aufregende räumliche Erfahrung für Kinder und Erwachsene.

Die Erzieher und Lehrer befinden sich im Erdgeschoss und haben zum einen den Schulhof gut im Blick, zum anderen befinden sie sich an einer zentralen Stelle und sind somit für Eltern und Kinder leicht erreichbar.

Die zusammenschaltbaren Speise- und Mehrzweckraum orientieren sich zum Schulhof hin und sind gleich vom Eingang aus einsehbar. Auch diese Räume sind flexibel nutzbar, es ist möglich, sie sowohl zum dreigeschossigen, großzügig und einladend wirkenden Foyerbereich als auch zum Aussenraum hin zu öffnen. Durch die Öffnungen des sich über dem Speiseraum befindenden Kunstraumes zum Mehrzweckraum hin, bzw. durch die Galerieebene ergeben sich vielfache Möglichkeiten z.B. Theaterkulissen zu arrangieren.

Im Innenraum ergeben sich viele Spiel- und Kommunikationszonen, aber auch Rückzugsflächen zum Lernen und Lesen.

Durch das räumliche Zusammenziehen von Schule und Hort ist es möglich, die Räume flexibel zu nutzen, es gibt einen gemeinsamen Haupteingang. Der Übergang zwischen Schul- und Freizeit ist fliessend, so wird die Schule nicht nur zum Lernort sondern vor allem durch seine hohe Aufenthaltsqualität zum Lebensraum für Kinder.

Durch die Architektur sollen die Fantasie der Kinder und deren Identifikation mit ihrer Schule angeregt werden.

Material/ Konstruktion

Das Gebäude wird als massive Konstruktion aus tragenden Wänden und Stützen aus Mauerwerk bzw. Stahlbeton und Stahlbetondecken errichtet. Die Fassaden werden dem Passivhausstandard entsprechend gedämmt und mit einer hellen Metallfassade verkleidet. Eine Besonderheit sind die farbigen Lamellen aus Streckmetall, die sich je nach Bedarf verstellen lassen und somit dem Gebäude eine changierendes „Kleidungsstück“ verleihen. Je nach Sonnenstand wechseln die Lamellen ihre Richtung und das Gebäude sein äusseres Erscheinungsbild.

Freiflächen

Durch die Positionierung der Baukörper Schule - Turnhalle wird der Aussenraum in Sport- und Schulhofflächen gegliedert, eine Einfriedung ist nur noch zu den öffentlich genutzten Sportflächen und zur Erfurter Strasse hin notwendig.

Durch den vorhandenen Baumbestand entstehen natürlich geformte Räume, die durch eine Modellierung des Erdbodens unterstützt werden. In einem begrünten Spielhügel, der die Gymnastikwiese räumlich und optisch vom Schulhof trennt, findet auch ein Aussengeräteraum des Hortes Platz, der den Kindern die Möglichkeit bietet, den Erdhügel nicht nur von oben sondern auch von innen zu erleben.
Vor dem Speise- und Mehrzweckraum wird eine großzügige und einladende Terrasse errichtet, die im Sommer den öffenbaren Innenraum nach aussen hin vergrößert und bei größeren Versammlungen oder Festen bietet sie einen Platz zum Grillen o. Ä. und fördert damit die Kommunikation und das Gemeinschaftsgefühl bei Kindern und Eltern.
Leibzig Birkenspeerholz und Ahorn inversgefräste Plexiglasintarsien Mark Blume

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