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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2010

Neubau Familien- und Wohlfühlbad Aurich

Lageplan

Lageplan

Anerkennung

pbr Architekten Ingenieure

Architektur

club L94

Landschaftsarchitektur

Architektur Modellbau Gestaltung Mark Blume

Modellbau

Erläuterungstext

Erläuterungsbericht


Städtebau
Mit dem Neubau des Allwetterbades am Ellernfeld ergibt sich die Chance, die Störung der Sichtachse des Schlosses und der Allee durch das bestehende Hallenbad zurückzuneh-men und die historische Situation von Conrings Garten mit Allee und Sichtachse zwischen Schloss und Teehaus wieder aufleben zu lassen. Durch diese Neubelebung von Conrings Garten wird auch die Anbindung der Jugendherberge an die Stadt gestärkt und aus ihrer isolierten Lage befreit. So entsteht in attraktiver Zentrumslage ein vielfältig zu bespielen-der Freizeitstandort mit den Sportflächen, dem Hafen, dem Allwetterbad und der Jugend-herberge.

Das Grundstück zoniert sich in mehrere parallele Nord-Süd-ausgerichtete Bänder, in die sich der Neubau als eine an ein Schiff erinnernde Bauskulptur einfügt. Ausgangspunkt hierfür ist die starke Nord-Süd Achse von Conrings Garten. Parallel dazu entstehen zwei Parkierungsbänder, eines westlich von Conrings Garten, das vorwiegend der Badnutzung dient, und ein Weiteres am westlichen Grundstücksrand, das sich optisch optimal mit dem vorhandenen Parkplatz des Finanzamtes verbindet. Durch diese Zweiteilung der Par-kierungsflächen wird die große Stellplatzzahl auf unauffällige Art und Weise strukturell in das Gesamtkonzept eingebunden. Parallel zum Baukörper entwickelt sich die Außenbade-platte als lineares Deck, Nord-Süd gerichtet mit den Wasserangeboten und der integrierten Strandfläche sowie den gastronomischen Angeboten. Westlich davon entsteht eine großzügige Liegewiese mit den übrigen Freiflächenangeboten wie Spielplatz, Matschflä-che und Beachvolleyball. So entsteht durch die Lage des Baukörpers eine optimale Aus-richtung aller Angebote. Der Baukörper wirkt als Schallpuffer für die östlich angrenzende Wohnbebauung und schirmt die Lärmquellen von Liegewiese und Nichtschwimmerbe-cken sinnvoll ab. Gleichzeitig entsteht durch die Nord-Südausrichtung eine optimale Besonnung für den Außenbereich von Süden und Westen.

Ein „Vorplatzteppich“, der sich bis zur Erschließungstrasse Am Ellernfeld östlich heraus-schiebt, markiert den Haupteingang und schafft eine angemessene Eingangs- und Zu-fahrtsituation. Nördlich davon befinden sich die Fahrradständer und die Anlieferung der Küche, südlich davon die Stellplätze. Busstellplätze sind wie gewünscht an beide Ränder der Stellplatzanlagen angegliedert. Eine südliche Umfahrt des Grundstücks ermöglicht die Ausfahrt für die Fahrzeuge, die Vom Ellernfeld aus zufahren. Eine Technikzufahrt am süd-lichen Gebäudeende ermöglicht eine gute Ver- und Entsorgung der Schwimmbadanlage.


Funktion
Den Nord-Süd ausgerichteten Bändern folgend ist die funktionale Gliederung entspre-chend übersichtlich und einfach. Am Ende des Vorplatzteppichs betritt man das Bad in einer zweigeschossigen Eingangshalle. Von hier aus hat der Badegast einen großzügigen Einblick ins Bad und den angrenzenden Außenbereich. Gleichzeitig werden die Besucher-ströme entkoppelt und zielgerichtet geführt. Freibadbenutzer gelangen auf kürzestem Weg in die überdachte Freibadumkleide und dann in den Außenbereich mit Liegewiese. Badbesucher gelangen über die Drehkreuzanlage in den Umkleide- und Vorreinigungsbe-reich und danach ins Bad. Am südlichen Ende ermöglicht ein zusätzlicher Weg den Zu-gang zum Außenbereich ohne die Badeplatte zu queren.

Der Saunabesucher gelangt über eine Treppe oder einen Aufzug ins 1. Obergeschoss, das ausschließlich der Sauna und dem Saunagarten vorbehalten ist. Durch die Lage im 1. Obergeschoss gelingt es, eine optimale Ausrichtung des Saunagartens nach Süden sowie völligen Lärm- und Sichtschutz anbieten zu können. Gleichzeitig ist der Saunabesucher über einen internen Zugang an Schwimmhalle und Freibad angebunden. Dem Saunabesu-cher wird in vielerlei Hinsicht eine eigene Welt im Obergeschoss angeboten mit weiten und geschützten Ausblicken in die umgebende Baumlandschaft sowie Einblicken in die Badelandschaft, mit introvertierten sowie extrovertierten Bereichen.

Im Erdgeschoss schließt sich an den Umkleide -und Vorreinigungsbereich in linearer Aus-richtung die Schwimmlandschaft mit den gewünschten Angeboten an. Besonderes Au-genmerk ist dem Eltern-Kind-Bereich gewidmet, der sich vollständig im Sommer zum Aussendeck hin öffnen lässt und somit hier genügend Spielfläche für die Kleinen bietet. Ein eingestellter bespielbarer Kubus mit Liegeflächen schirmt diesen Bereich vom angren-zenden Sportbereich ab, ohne die Sicht zu versperren. Angrenzend an den Sportbereich folgt das Multifunktionsbecken, räumlich und akustisch abgeschirmt, so dass es für viel-fältige Nutzungen zur Verfügung steht. Südlich angrenzend im Außenbereich schließt sich das Ganzjahresaußenbecken an, abgeschirmt von der lärmenden Sommerbadeplatte und optimal nach Süden ausgerichtet.

Die Gastronomie befindet sich angrenzend an den Eltern-Kind-Bereich mit optimaler Zu-ordnung zum Freibadbereich mit Sommerkiosk und Außenausgabe sowie Bedienung des externen Badgastes im Foyer. Die Saunagastronomie ist über eine interne Treppe zu ver-sorgen und verfügt über einen eigenen Ausgabetresen.

Der Personalbereich ist am südlichen Ende des Umkleidetraktes angeordnet. Von hier aus erfolgt auch die technische Andienung des Bades. Alle notwendigen Technikräume sind ihren Anforderungen entsprechend zugeordnet. Die Lüftungszentrale im 1.OG versorgt den zweigeschossigen Badbereich, die Küche und die Sauna, die Lüftungszentrale im Erdgeschoss den Multifunktionsbereich und den Umkleidebereich. Weitere technische Anlagen befinden sich im Untergeschoss.


Material und Erscheinungsbild
Dem Bild eines Schiffes folgend, das aus Rumpf und Aufbauten besteht, präsentiert sich der Neubau als lagernde Basis aus rotbuntem Ziegel. Gläserne Aufbauten bilden mit ihrer scherenschnittartigen Silhouette eine spielerisch abwechslungsreiche Dachlandschaft, in der sich Himmel und Bäume widerspiegeln.


Energiekonzept

Wärme
Die Energieversorgung der Erweiterung wird durch ein Gesamtkonzept sichergestellt, das sich an ökologischen und ökonomischen Kriterien orien¬tiert.
Hierzu wird eine Wärmepumpe bereitgestellt und mit einem Spitzenlast¬kessel unterstützt. Weitere regenerative Energietechniken sind nicht vor¬gesehen, da diese sonst in Konkurrenz zu der o. g. Anlage stehen würden.
Zur effizienten Energieausnutzung werden alle raumlufttechnischen Anla¬gen mit hocheffi-zienten Wärmerückgewinnungssystemen ausgestattet, die darüber hinaus noch mit einer integrierten Wärmepumpe zur Entfeuch¬tung bestückt sind. Hieraus erfolgt eine Vorerwär-mung der Außenluft oder des Frischwassers der Warmwasserbereitung.
Auf eine Rückgewinnung der Abwärme aus dem Duschabwasser wird trotz hoher Ener-giemengen verzichtet, da diese Anlagen aufgrund der Ver¬schmutzung immer wieder Be-triebsprobleme haben. Die aufwändige, re¬gelmäßige Regelung solcher Anlagen wird durch das Betriebspersonal als sehr unangenehm empfunden und daher nur ungern durchgeführt.

Wasser
Die neue Wasserfläche wird über eine Badewasseraufbereitungsanlage nach DIN 19643 behandelt. Hierzu kommen Ultrafiltrationsanlagen zum Einsatz. Die Chlorung erfolgt über eine Elektrolyseanlage.
Diese zeichnen sich durch geringe Investitions- und Betriebskosten auf¬grund der flächenoptimierten und der geringen Bauhöhen aus.
Die Pumpen werden mit Frequenzumformer für den Teillastbetrieb ausge¬stattet.
Zur weiteren Betriebskostenoptimierung wird eine Schlammwasseraufbe¬reitung nach DIN 19645 Typ 1 vorgesehen. Über eine Ultrafiltration Umkehrosmoseanlage wird im Allge-meinen ein Rückgewinnungsgrad von bis zu 70% erzielt.
Das aufbereitete Wasser wird als Füllwasser und für die WC-Spülung verwendet. Die Amortisationszeit beträgt zwischen 4 und 5 Jahren.
Für den Neubau ist der Einsatz von wassersparenden Armaturen vor¬gesehen. Die Ausle-gung der Trinkwasserinstallation erfolgt nach energeti¬schen und hygienischen Gesichts-punkten. (Reduzierung von Stagnations¬wasser und Wärmeverlusten). Die einzelnen Berei-che erhalten Wasserzäh¬ler mit M-Bus-Anbindung.

Strom
Im gesamten Gebäude werden energiesparende Beleuchtungen einge¬setzt, zusätzlich finden Präsenzmelder und eine tageslichtabhängige Be¬leuchtungssteuerung Verwendung.
Zur Senkung des Stromverbrauches werden ausschließlich Pumpen und Ventilatoren mit hohen Wirkungsgraden berücksichtigt.

Gebäudeautomation
Alle Anlagen der technischen Ausrüstung werden auf eine übergeordnete Gebäudetechnik aufgeschaltet. Die Lufttechnik ermöglicht eine bedarfsab¬hängige Anlagenfahrweise entweder zeitabhängig oder über eine an die Besucherzahl angepasste Steuerung. Sie lässt weitere Betriebsoptimierungen aufgrund der Betriebserfahrungen zu.
Aurich Plexiglas, Holzintarsien, Mark Blume

Aurich Plexiglas, Holzintarsien, Mark Blume

Ansicht West

Ansicht West

Aurich Plexiglas, Holzintarsien, Mark Blume

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