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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2011

Erweiterung und Umbau Schulzentrum Fallersleben

Visualisierung: Indo-Render, Berlin

Visualisierung: Indo-Render, Berlin

2. Preis

Preisgeld: 18.000 EUR

puppendahlarchitektur GmbH

Architektur, Tragwerksplanung

Heiner Wortmann

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Ein geringer Eingriff aktiviert die Potentiale der bestehenden Bebauung und erzeugt eine klare, übergeordnete Ordnungsstruktur. Durch das Positionieren des Neubaus östlich von Bauteil B entsteht im Norden mit dem „Schulboulevard“ eine neue Wegeachse, über die beide Schulen klar und selbstverständlich erschlossen werden. Gestaltet als grüne Allee mit Sitz- und Spielskulpturen wird der Boulevard zu einem die Schulen verbindenden, stark Identität stiftenden Element werden. In Verbindung mit dem Bushaltebereich bildet sich im Osten des Schulboulevards ein deutlicher Vorplatz aus; ein kostenintensives Verlegen des Busbahnhofes wird überflüssig. Beiden Schulen werden klar definierte Bereiche zugewiesen: Haupt- und Realschule werden durch alle Bauteile westlich der neu entstehenden gemeinsamen Mitte (Bauteil C) abgebildet; Gebäude D nimmt gemeinsam mit dem Neubau die Räume des Gymnasiums auf.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit 1007 schafft es auf beeindruckende Weise, ein ruhiges städtebauliches Konzept
zu zeigen, das die bestehende heterogene Architektur zu einem ruhigen Gesamtensemble
zur Karl-Heise-Straße zusammenfasst. Durch die Setzung eines langen Gebäuderiegels
schafft das Gebäude auch optisch einen kompletten Neuauftritt. Die Qualität des Entwurfs
liegt nicht allein nur im Ordnungsprinzip, sondern vor allem in der Reduktion der Maßnahme,
was gleichzeitig ein großes Potenzial für die Gesamtschulanlage und einer
Weiterentwicklung für weitere bauliche Schritte in der Zukunft ermöglicht. Die Erschließung
erfolgt sowohl vom Schützenweg, als auch über die Karl-Heise-Strasse, als auch über eine
lang gezogene, parallel zum Gebäude verlaufende Erschließungsachse. Mit seinem
Schulboulevard erreicht der Verfasser ein externes und internes Erschließungssystem, das
alle Bereiche optimal anbindet. Das Preisgericht empfiehlt das Thema der Busvorfahrten
sowohl von der Karl-Heise-Strasse als auch vom Schützenplatz an zu denken, und daraus
die vorgeschlagene Baumachse, unter den die Fahrradständer platziert sind, aufzulockern,
um auch von Norden eine Durchgängigkeit in den Schulboulevard aufzugreifen. Die Idee des
Entwurfsverfassers, das Forum von Osten in zwei Ebenen zu erschließen und dem Forum
dadurch eine räumliche Dimension zu geben, wird als eine besondere Qualität gesehen, da
es den Zufluss der Schüler in das Gymnasium und in die Realschule auf hervorragende und
entlastende Weise ermöglicht. Zugleich wird das Forum durch die Erlebbarkeit mit den
Niveaus, Treppenanlagen und Lufträumen zu einem starken Ort der Identifikation für die
Schule. Intelligenter Weise integriert der Verfasser die vorhandene Struktur und respektiert
die vorhandenen gerade sanierten Bereiche nicht zuletzt aus wirtschaftlichen Gründen. Das
Erhalten des C-Traktes nutzt der Verfasser, um im EG die Mensa und im 1. OG die
Bibliothek unterzubringen. Dies ist für die schulische Vernetzung dieser beiden Bereiche gut
gelöst, allerdings mit dem Nachteil, dass die Öffentlichkeit diese Nutzungszonen nur über
den Neubauriegel erreichen kann. Die Verfasser ziehen durch Lufträume das 1. und 2.
Geschoss von Bauteil C zusammen und verbinden damit die für alle gemeinsam zu
nutzenden Entspannungs- und Ruheräume, sowie den Spiele- und Billardraum. Damit hat
das Bauteil C eine besondere zentrale Qualität erhalten, die das Herzstück der Anlage für
alle drei Schulformen darstellt. Der neue Riegel hat eine sehr intelligente Anbindung an die
Klassenräume durch das Versetzen von Nord nach Süd. Dadurch entsteht eine spannende
Verbindung zwischen Flur und den Klassenräumen, die durch die Arbeitsinseln genutzt wird.
Zusammenfassend hat diese Arbeit durch den geringen Abbruch und geringen Neubau ein
Investitionspotenzial geschaffen, dass es erlaubt, auch weiter zu denken. Insgesamt wird die
Arbeit vom Preisgericht als ein sehr guter Beitrag gewertet.
Modellbau: Architektur+Modell Henrik Hilsbos, Berlin

Modellbau: Architektur+Modell Henrik Hilsbos, Berlin