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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2011

Neubau 'PARADIESHOF'

1. Preis

Max Dudler GmbH

Architektur

WTM Engineers

Tragwerksplanung

ZWP Ingenieur-AG

Energieplanung

Erläuterungstext


Als neues kulturelles Zentrum für den Stadtteil Alt-Sachsenhausen muss das Theaterhaus am Paradieshof als besonderes Haus in der Stadt deutlich hervortreten. Als archetypisches Giebelhaus richtet sich der Neubau des Gebäudekomplexes zum Paradiesplatz. Der monolithische Körper ist durch den gegenüber der kleinteiligen, mittelalterlichen Struktur vergrößerten Maßstab als öffentlicher Bau erkennbar. Der Giebel bezieht sich ausschließlich auf den Platz und erhält von diesem auch seine außerordentliche Präsenz. Die zur Paradiesgasse orientierten Teile des bestehenden Gebäudes der Henninger-Bräu KG bleiben erhalten. Der Bestand passt typologisch gut in das Altstadtbild.
Die Fliegende Volksbühne erhält mit der Haus-Skulptur im wahrsten Sinne ein zeitgenössisches „Heim“ für ein modernes Volkstheater in Frankfurt.

Das Theater wird über das Foyer erschlossen, das am Paradiesplatz liegt und über den Eingang zum Gastraum auch von dort erschlossen wird. Der Gastraum ist auf den Platz erweiterbar.

Der Theaterraum mit seiner Bühne und dem Publikumsbereich stellt das eigentliche Herz des Gebäudes dar, welches die Fassade „geheimnisvoll“ verhüllt. Der Theaterraum fasst 300 Plätze für das Publikum. Durch seine kompakte Form und seine hölzernen Wandverkleidungen entwickelt der Saal eine intime Atmosphäre und Akustik. Um optimale Sichtbedingungen für alle Zuschauer zu gewährleisten, wurden die Sitzplätze in der traditionellen aus Kreissegmenten entwickelten Hufeisenform angeordnet. Die Künstler auf der Bühne können mit dem Publikum in Beziehung treten, genauso wie das Publikum sich untereinander sieht und hört. Vorbild sind etwa kleine Barocktheater die eine typische Volkstheater-Atmosphäre besitzen.
Die Bühne und die zwei dazugehörigen Seitenbühnen liegen auf dem Niveau des Untergeschosses. Ihr Luftraum erstreckt sich über insgesamt drei Geschosse. Die Seitenbühnen bieten den Künstlern eine von den Wegen des Publikums unabhängige und sichtgeschützte Verbindung zwischen Bühne und Künstlerbereich im Untergeschoss mit Künstler-Garderoben und Maske.

Die Probebühne, die auch als Veranstaltungsraum genutzt werden kann, liegt über dem Theatersaal im 2. Obergeschoss. Sie ist über die Foyertreppe und den Aufzug auch für externe Nutzer, wie Vereinen des Stadtteils erreichbar. Für Proben ist der multifunktionale Raum für die Künstler an die interne Erschließung angeschlossen.

Die Verwaltung im Dachgeschoss ist als offener Raum flexibel gliederbar, um die verfügbaren Raumpotentiale optimal auszunutzen. Für die Lager- und Technikräume des Theaters wurden die begrenzten Flächen des Alt- und Neubaus so weit wie möglich genutzt.
Die Wohnungen und Appartements nutzen die vorhandene und eigene Erschließung im Bestandsgebäude. Sie sind im Bestandsgebäude untergebracht und orientieren sich an der im Gebäude vorhandenen, funktionierenden Struktur. Das Künstlerappartement ist mit Bezug zum Theater im Dachgeschoss des Neubaus vorgesehen.

Die Fassade des Bestandsgebäudes orientiert sich an dem Erscheinungsbild, das heute vorzufinden ist. Die Putzoberfläche der Gebäudewände wird belassen und orientiert sich nach wie vor am Farbleitplan der Umgebung. Die erdgeschossigen Öffnungen des Gastraumes zum Platz und zur Gasse werden zu bodentiefen Fenstertüren erweitert, so dass der Gastraum in den Außenraum hinüberfließen kann. Die Dachdeckung aus Schiefer wird beibehalten.
Das in der Umgebung oft vorzufindende Material Schiefer wird aufgegriffen, um den Neubau zu gestalten. Seine Fassade und sein Dach aus dem geschichteten, grauen Naturstein unterstreichen seine Besonderheit als Kulturbau und passen zu seiner vorwiegend abendlichen Nutzung. Der Baukörper zeigt sich geschlossen, um den nach innen und in sich gerichteten Theatersaal zu umhüllen. Großformatige Öffnungen werden gezielt gesetzt, um Bezüge des Foyers zum Platz zu schaffen.



Projektbeteiligte

Büro Max Dudler
Mitarbeiter:
Maike Schrader, Kyung-Ae Kim,
Max Nalleweg, Ayshin Soydan, Alexander Bonte


Fachberater:

Tragkonstruktion:
WTM Engineers Berlin GmbH

Haustechnik:
ZWP Ingenieur AG, Berlin

Raumakustik:
BeSB GmbH Berlin

Bühnentechnik:
Daberto + Kollegen Planungsgesellschaft mbH, München
Schema: © ZWP Ingenieur-AG

Schema: © ZWP Ingenieur-AG