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begrenzt offener stÀdtebaulicher Realisierungswettbewerb nach GRW | 12/2004

Realisierungswettbewerb „Ortsmitte mit Diepoldsturm"

2. Preis

Baldauf Architekten und Stadtplaner GmbH

Architektur, Stadtplanung / StÀdtebau

ErlÀuterungstext

StÀdtebau

Die Ortmitte von Mönsheim ist heute in fragmentarischem Zustand und in ihrer Gesamtheit stadtrÀumlich kaum noch nachvollziehbar.
Die renovierten historischen GebÀude bilden jedoch starke Elemente, die es wirksam zu integrieren gilt, um ihre EigenstÀndigkeit noch zu stÀrken.

Die Kelter wirkt in ihrer Ausstrahlung und GrĂ¶ĂŸe auf die Pforzheimer Straße – dieser Eindruck soll nicht verbaut werden.

Die evangelische Nikolauskirche wirkt als Auftakt der Ortsmitte raumwirksam in die Leonberger Straße hinein.

Das alte Rathaus besetzt dominant die Spitzkehre und vermittelt zwischen dem Plateau des Platzes und der Pforzheimer Straße.

Die stĂ€dtebauliche Figur und Raumbildung der historischen Altstadtlinse wird bis auf diese beiden stĂ€dtebaulich wirksamen „Nischen“ wiederhergestellt.

Die Bebauung richtet sich dabei in MaßstĂ€blichkeit und Körnung nach dem umgebenden dörflichen Duktus. Sie bildet kleinmaßstĂ€bliche Raum- und Blickbeziehungen und ist so in der Lage den Bestand wirksam zu integrieren und den wichtigen öffentlichen GebĂ€uden ihren Raum zu geben.

Gassen – Wechsel von Enge und Weite; MaßstĂ€blichkeit und spannende Raum- und Blickbeziehungen

Bereich um den Diepoldsturm - Burghof

Mit der vorgeschlagenen, „schalenförmigen Anordnung“ der neue GebĂ€ude wird der Charakter eines „Burghofs“ um den Diepoldsturm neu interpretiert.
Hier entstehen ein intimer, privater Bereich als Wohnhof nach innen und ein kleiner öffentlicher Platz mit neuem Brunnen als Mittelpunkt nach außen.

Die zweite „Schale“ ist eine wirksame Abschottung gegen die starken Verkehrsemissionen von der Pforzheimer Straße.

Burg – der stĂ€dtebaulich markante Diepoldsturm mit der alter Wehrmauer dient als Ausgangspunkt und neuer Mittelpunkt fĂŒr die Neuordnung des „Burghofquartiers“.


ErgÀnzend zu Kelter, Kirche und altem Rathaus schlagen wir den Neubau des Rathauses an der Stirnseite des Kelterplatzes vor. So wird das historische Ensemble selbstbewusst an dieser Platzseite rÀumlich ergÀnzt.

Im EG sind ein Foyer mit Ausstellungsbereich, das BĂŒrgerbĂŒro, BĂŒrorĂ€ume und das Archiv angeordnet. Im OG sind das BĂŒro des BĂŒrgermeisters mit Blick auf den Platz, das Trauzimmer und der Sitzungssaal (als Dachsaal) geplant.
Der Sitzungssaal lĂ€ĂŸt sich auch durch eine weitere Treppe unabhĂ€ngig erschließen und bewirtschaften (GesamtnutzflĂ€che ca.450 qm).

Bereich Kirche – Altes Rathaus

Um den Bereich vor der Kirche und Altem Rathaus rĂ€umlich zu fassen schlagen wir hier ein zweigeschossiges WohngebĂ€ude mit acht barrierefreien 2 – 3 Zimmerwohnungen vor.
Das GebĂ€ude bildet einen RĂŒcken zur stark verkehrsbelasteten Pforzheimer Straße (Erschließung durch Laubengang) und nimmt in seiner schrĂ€gwinkligen Struktur Bezug auf die Raumkanten der umgebenden historischen GebĂ€ude. Es fĂŒgt sich so harmonisch zu einer neuen Komposition.

Hausindividuen und Dachlandschaft – die Architektur der neuen HĂ€user nimmt bewusst Bezug auf zu dem historisch, dörflich - organischen Charakter ihrer Umgebung und interpretiert die Themen Dachlandschaft, PolygonalitĂ€t, EigenstĂ€ndigkeit und Ausdruck zu einer modernen Sprache.

Bereich Kirche - Gemeindehaus

Der neue Standort der Sparkasse formuliert den Eingang zur neuen Ortsmitte von Leonberg kommend, ohne dabei den Blick auf den Kirchturm zu verstellen. Die GebĂ€udekubatur weicht aus der Straßenflucht zurĂŒck und hĂ€lt so den Blick frei.
Auf Grund der topografischen Situation ist hier auch die einfache Einfahrt in eine Tiefgarage von der Leonberger Straße aus möglich (17 neue StellplĂ€tze).

Außentreppen – diese in Mönsheim noch weit verbreitete Erschließungstypologie wird als Gestaltungsthema aufgegriffen und variiert.

StellplÀtze und Verkehr

Im Bestand wurden 48 ausgewiesene StellplÀtze gezÀhlt.

Stellplatzbilanz Planung: 72 StellplÀtze

17 zusĂ€tzliche StellplĂ€tze in der Tiefgarage Sparkasse (eine weitere Tiefgarage könnte unter etwas ungĂŒnstigeren Bedingungen optional im Bereich des Neuen Rathauses entstehen)

3 zusÀtzliche StellplÀtze im neugeordneten Hofbereich Standort alte Sparkasse (kombiniert mit Bushaltestelle)

12 Straßenbegleitende StellplĂ€tze an der Pforzheimer Straße

Entlang der Pforzheimer Straße schlagen wir einen ca. 4 Meter breiten Streifen fĂŒr Parkierung und Baumpflanzungen sowie einem Fußweg vor. Hierdurch wird der Charakter von einer reinen, unattraktiven Verkehrsschneise hin zu einer Ortsstraße verĂ€ndert.

Architektur

Die Architektur der neuen HĂ€user passt sich einerseits in MaßstĂ€blichkeit, Körnung und Kompaktheit der „organischen“ Umgebung an und entwickelt sie weiter.

Ist andererseits in ihrer Materialwahl (Holz, Glas, Eternit), Detaillierung und dem prismatischen Spiel / Variation der FassadenflĂ€chen und „Dachlandschaften“ eigenstĂ€ndig und modern.
Hier soll eine Analogie zur historischen „Schiefwinkligkeit“ und der starken baulichen IndividualitĂ€t im historischen Stadtbild hergestellt werden.