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Einladungswettbewerb | 03/2011

Bebauung Stobäusplatz in Regensburg

Perspektive Stobäusplatz

Perspektive Stobäusplatz

1. Preis

Preisgeld: 78.000 EUR

Klein + Sänger Architekten GmbH

Architektur

Claudia Weber-Molenaar. Landschaftsarchitektin Stadtplanerin BDLA/SRL

Landschaftsarchitektur

Grad Ingenieurplanungen GmbH Büro für Baustatik und Konstruktion

Tragwerksplanung

Ingenieurgesellschaft Frey-Donabauer-Wich mbh

TGA-Fachplanung

Matthes Max Modellbau GmbH

Modellbau

Erläuterungstext

Die Besonderheit der Insellage des Wettbewerbsgrundstücks führt bei einer konsequenten Antwort auf die städtebaulichen Fragestellungen zu einer ebensolchen Besonderheit in der städtebaulichen Ausformung. Das intensive Umfliesen durch den städtischen Verkehr legt eigentlich ein sich Abwenden der neuen „Inselbebauung“ nahe. Lärmschutzaspekte verstärken dies nochmals.
Gerade deshalb darf die Form einer neuen Bebauung nicht nur die resignative Antwort auf genannten Widrigkeiten sein. Sie muss an dieser Stelle positiv überraschen:
Der geschlossene Bebauungsring reagiert zwar auf die Lärmimmissionen auf das Grundstück bietet aber durch die hohe, gläserne Erdgeschosszone und die gezielt gesetzten Durchflüsse zwischen den „Einkaufsinseln“ Einblicke in den attraktiven Innenhof und schafft Anreize für die Bewohner des umliegenden Stadtviertels sich diesem neugierig zu nähern. Dies ist die Absicht : nicht Abweisen sondern „Anreizen“. Die Gesamtform der Gebäudeanlage erinnert an ein Schiff, was durchaus die Assoziation mit dem Thema Insel verstärkt. Die umlaufenden Brüstungsbänder aus hellem Glasmosaik auf den Straßenfassaden kontrastieren mit dem dunklen Warmton der Innenhofseite und erzeugen hier im Innenbereich eine privatere Atmosphäre mit mehr Geborgenheit. Der erhöhte Bug der Bebauung weist in Richtung Altstadt und nimmt den Blickbezug zum Regensburger Dom auf.
Der „Stobäusbrunnen“ wird aufgenommen und in den geschützten Innenhof versetzt.
Die dreiecksförmige Bebauung zoniert sich in ein Erdgeschoss mit den Flächen für den Einzelhandel - die große Fläche für einen möglichen Supermarkt liegt abschirmend an der Weißenburger Straße. Das 1. und 2. Obergeschoss ist für Büronutzung vorgesehen, das 3.Obergeschoss und der Teil des 4.Obergeschosses für Wohnnutzung. Treppenerschliessungen in den drei Ecken und jeweils mittig in den Längsseiten bieten eine gute Gliederung für variantenreiche Unterteilungen sowohl für die Wohnebenen, wie auch in den Bürogeschossen. Damit ist auch garantiert, dass bei möglichen Umnutzungen der Büroflächen in Wohnungen keine aufwändigen Umbauten erforderlich werden.
Die Tiefgarage ist direkt unter dem Gebäude situiert und wird nur von der Landshuter Straße erschlossen. Durch die Ausnutzung des vorhandenen Geländeverlaufs kann an dieser Stelle eine über eine kurze Rampenführung das untere Geschoss erreicht werden. Der Innenhof erhält keine Unterbauung und ist deshalb frei für Baumpflanzungen.

Freiraumgestaltung
Die Bebauung des Stobäusplatzes erhebt sich skulptural aus dem homogen gestalteten Plateau der Grundebene. Es sind die vertikalen Elemente, die den Kontrast von Innen und Aussen formulieren und sich aus einem homogenen Asphaltteppich/Teppich aus gesägtem und verfugtem Kleinsteinpflaster abheben, der sowohl die geschützte Innenhofebene , als auch die Geh-und Radfahrbereiche entlang der umgebenden Straßen einbezieht.
Die unterschiedlichen Nutzungen existieren gleichberechtigt nebeneinander und werden nur punktuell beiläufig durch Leitlinien aus Metallschienen, Mastleuchten, eine zurückhaltende Möblierung aus Naturstein-/Betonkuben und der linearen Anordnung des Brunnens akzentuiert.
Die Einbeziehung in den Materialkontext bindet die Fußgängerinsel/Businsel Ecke Stobäusplatz/Greflingerstraße an die Grundebene an und leitet die Passanten so unmerklich zur Innenstadt und zum Bahnhof.
Die Pflanzung von locker wüchsigen Gleditsien – Gleditsia Triacanthos ‚Skyline‘ , entlang der Außenkante des Baukörpers an der Weißenburgerstrasse in einer Reihe, entlang der Nordseite der Greflingerstraße, an den Durchwegungen Greflingerstraße und Landshuterstraße sowie am Übergang Stobäusplatz zur Fußgängerinsel als Gruppe oder Einzelbäume umgrenzt als Ausgleichsmaßnahme die Platzfläche als eigenständiges Bauquartier, schafft Distanz zu den verkehrsbelasteten Straßenräumen und akzentuiert die Durchgänge von Außen in den Innenbereich.
Drei Blauglockenbäume - Paulownia tomentosa repräsentieren die geschützte Aufenthaltsqualität und entsprechen der Massstäblichkeit des Innenbereichs, ergänzt durch intensiv bepflanzte Galerien in den übereinanderliegenden Etagen.
Lageplan

Lageplan

Ansicht I Schnitt

Ansicht I Schnitt

Grundriss EG

Grundriss EG

Grundriss Büro

Grundriss Büro

Grundriss Wohnen

Grundriss Wohnen

Fassadenschnitt

Fassadenschnitt