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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2011

Bebauung Dom-Römer-Areal in Frankfurt am Main

1. Preis / Markt 10

von Ey Architektur PartG mbB

Architektur

Erläuterungstext

Die Fassaden- und Grundrissgestalt des Hauses Markt 10 werden von der zurückgesetzten Lage innerhalb des Baublocks bestimmt. In den Obergeschossen wird eine Schieferschindelfassade wie ein plastisches Kleid zwischen den Wänden der beiden Gebäudenachbarn gespannt.

Der Bezug zur historischen Bebauungsstruktur und speziell zum Vorgänger-Fachwerkbau, der ebenfalls über eine mehrgeschossige Schieferverkleidung verfügte, wird durch das geschossweise regelmäßige Vorspringen der Fassade, den bekrönenden Spitzgiebel sowie durch das massive steinerne Sockelgeschoss in der lokal tradierten Materialität hergestellt.

Individuellen Charakter erhält die Fassade insbesondere durch die dreiteiligen Erkerfenster in den Obergeschossen, die die schmale Silhouette des Gebäudekörpers betonen und durch ihren Vorsprung einen besseren Ausblick in den Straßenraum ermöglichen. Dadurch, dass die Schindelverkleidung im Brüstungsbereich den Versprung der Fenster bogenförmig aufnimmt, entsteht zusammen mit den Geschossversprüngen und den kehlenförmig ausgebildeten Giebelschrägen ein Licht- und Schattenspiel, das die Plastizität und Haptik der Fassade verstärkt. Die Hoffassade orientiert sich in der Materialität an der Straßenfassade, jedoch ohne Erkerfenster und das plastische Spiel in der Verkleidung.

Die Wohneinheit bietet im 1. OG einen repräsentativen, durchgesteckten Wohn- und Essbereich, im 2. OG intimere Wohnräume inkl. Gästezimmer sowie im 3. OG und im Dachgeschoss weitere Wohn- bzw. Schlafzimmer.
Die Binnen-Dachterrasse im Dachgeschoss stellt eine Neuinterpretation des historischen Belvederes der Frankfurter Fachwerkhäuser dar.
An sie angeschlossen ist als zentrales Element der über alle Wohngeschosse reichende Lichthof.

Baukonstruktiv können wegen der geringen Breite Betondecken stützenfrei zwischen den beiden Brandwänden gespannt werden, was eine große Grundrissflexibilität gewährleistet. Die nicht tragende Straßen- und Hoffassade besteht mit Ausnahme des Sockelgeschosses aus vorgefertigten geschosshohen, schieferverkleideten Fertigteilelementen in Rahmen-Holzbauweise.