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Nichtoffener Wettbewerb | 08/2011

Königsbrunn Mitte

ein 3. Preis

Trojan + Trojan | Architekten + Städtebauer BDA DASL

Architektur

Logo verde Ralph Kulak Landschaftsarchitekten GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

(Auszüge)

STÄDTDEBAULICHES KONZEPT

Leitidee für die Entwicklung der neuen Mitte von Königsbrunn ist, die Nord-Süd gerichtete Bgm.-Wohlfahrt-Straße als Rückgrat der Stadtstruktur und die wieder aufzunehmende, parallel verlaufende historische Wegespur der „Via Claudia“ mit einer Sequenz ost-west-gerichteter Stadträume zu überlagern und diese als prägnantes Raumgerüst der neuen Stadtmitte zu inszenieren. Von der westlichen Parklandschaft ausgehend entwickelt sich so über den neuen Stadtgarten zum bestehenden Rathausbereich eine Folge von drei unterschiedlichen Stadtplätzen, denen die neuen Bausteine mit ihren publikumsfrequentierten Nutzungen und Aktivitäten zugeordnet sind.

In diesem neuen städtebaulichen Ensemble ist die „Kulturschranne“ mit der offenen Markthalle und ihrem prägnanten Kopfbau, der auf die Bgm.-Wohlfahrt-Straße und den neuen Stadtplatz ausgerichtet ist, das besondere, stadtbildprägende Bauwerk.

Struktur und Morphologie des neuen Stadtzentrums beziehen sich auf das Leitbild einer urbanen Gartenstadt, die von einer überwiegend offenen, im Zusammenspiel mit landschaftlichen und vegetativen Elementen raumbildenden Struktur und Bauweise bestimmt wird, sodass Königsbrunn auch in Zukunft seine Identität als landschaftsbezogene, durchgrünte Stadt beibehält.


ZENTRALE ÖFFENTLICHE RÄUME

Die Bgm.-Wohlfahrt-Straße bleibt als Hauptgeschäftsstraße Lebensader von Königsbrunn. Die Fahrbahn wird auf zwei Spuren zurückgebaut und erhält mit beidseitigen Baumreihen (Platanen) und breiten Bürgersteigen, partiellen Arkaden sowie Raumaufweitungen als Vorplätze für Gaststätten und Läden den Charakter eines städtischen Boulevards. Als bestimmender Straßen- und Charakterbaum des Südens ist die Platane gleichzeitig Reminiszenz an die römische Vergangenheit. Mit der Vernetzung neuer Fuß- und Radwege zu den Schulen und Sportanlagen erhält die Straße zusätzlich Frequenz und Belebung. Die Neugestaltung nicht bebauter Geländestreifen zu „grünen Korridoren“ gibt der Stadtmitte eine atmosphärische Aufwertung und landschaftliche Einbindung.

Im Kreuzungsbereich von Bgm.-Wohlfahrt-Straße und Marktstraße entsteht der den Straßenraum übergreifende Stadtplatz, der mit bestehenden und neuen zentralörtlichen Einrichtungen sowie mit der Kulturschranne und dem symbolhaften „Königsbrunnen“ zum belebten, urbanen Mittelpunkt des neuen Stadtzentrums wird.

Der über eine Passage zugängliche, von Schrannenhalle und einer Geschäfts- und Wohnbebauung gefasste Marktplatz öffnet sich zum Rathaus und zum Ratssaal. Als verkehrsfreier Stadtraum übernimmt er zusammen mit der Schranne den Marktbetrieb und ist darüber hinaus geschützter Ort für Stadtfeste und Veranstaltungen. Ein langgestrecktes Brunnenbecken thematisiert mit seinen Wasserspielen auch hier die spezifische Ortsgeschichte und bietet mit begleitenden Bäumen und Bänken einen ruhigen Aufenthaltsbereich.

Im Süden des für die dynamische Stadtentwicklung zeichenhaften Busterminals gelegen, erhält der künftige Lechfeldplatz durch ergänzende Geschäfts- und Wohngebäude seine räumliche Fassung und weitere urbane Impulse. Das Rondell der Straßenbahnschleife wird als grüne Drehscheibe zum Gelenk zwischen der Stadtmitte, dem Busterminal und den großen überörtlichen Einrichtungen von Gymnasium, Eissporthalle und Schwimmzentrum.

Die Grünfläche um das Mercateum wird nach Verlegen der westlichen Parkplätze zum Stadtgarten umgestaltet. In ihm erhält das Mercateum als stilisierter Weltatlas eine repräsentative und zugleich schützende Einfassung. Traversierende Wege verbinden Schwimmhalle und Gymnasium und bieten mit Hecken und Baumgruppen geschützte Aufenthalts- und Spielbereiche.


KULTURSCHRANNE UND BAUFELDER

Die Kulturschranne ist als langgestreckte, multifunktionale und hybride Gebäudestruktur konzipiert, die in dem zum Stadtplatz orientierten mehrgeschossigen Kopfbau Eingangs- und Ausstellungsfoyer, Kulturbüro und in den aufgehenden Geschossen mit Lesecafé und Veranstaltungssaal die gesellschaftlich-kulturellen Funktionen stapelt. Der Stadtbalkon vor der Bücherei und das große über zwei Geschosse laufende „Schaufenster“ des Kopfbaus werden zum öffentlichen Display, auf dem städtische Ereignisse und Aktivitäten mitgeteilt werden, während unter dem Bibliothekstrakt die offene Schranne liegt, von Café und Gaststätte flankiert, und belebt mit frequentierten gewerblichen oder geselligen Nutzungen den Marktplatz.

Der in die Bibliothek eingeschnittene Lichthof versorgt zum einen das tiefe Gebäude mit Tageslicht, zum anderen reagiert der besondere Lichtraum mit einem Kunstobjekt auf die hier traversierende „Via Claudia“ und dokumentiert über Bodenintarsien und Schrift-Stelen Verlauf und Bedeutung der ehemaligen Handels- und Heerstraße im neuen Stadtzentrum.

Die Schranne liegt als offene Halle unter der Bibliothek. Im Alltag dient sie mit mobilen Ständen als Markthalle und kann darüber hinaus zusammen mit dem Marktplatz Veranstaltungsort für unterschiedliche öffentliche Ereignisse werden (Politik, Kultur, Stadtfeste, Public Viewing, etc.). Notwendige Neben- und Technikräume des Marktbetriebs liegen auf der der Marktstraße zugewandten Andienungsseite sowie im den Untergeschoss.

Für Bibliothek und Gaststätte gibt es ein Servicegeschoss als Zwischenebene. Die Treppenhäuser des Kopfbaus sind an die öffentliche Tiefgarage angebunden.
Entwurf

Entwurf

Die "Kulturschranne" im Quartier

Die "Kulturschranne" im Quartier