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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2011

IQ Innerstädtische Wohnquartiere, Neubau von familiengerechten Wohnungen, Regensburger Straße, Ingolstadt

Ankauf

rasmussen architekten

Architektur

Landschaftsarchitektur+ Holzapfel-Herziger & Benesch PartG mbB

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

STÄDTEBAU
Zentrumsnah zur Ingolstädter Altstadt gelegen befindet sich das Grundstück unmittelbar an der südlich angrenzenden Donaulandschaft. Im Westen und Norden schirmt der Neubau der ‚Schwinge‘ straßenbegleitend den Planungsbereich von den Emissionen der Regensburger Straße ab. Im Osten findet sich eine Folge von ost-west orientierten Zeilenbauten.
Die neue Bebauung fügt sich in diesem geschützen inneren Bereich in Form von drei weiteren Zeilen in die vorhandene Struktur ein, orientiert diese jedoch durch eine Drehung in Richtung der Donau-Auen. Das Kippen der Zeilen erlaubt dem südlichen Gebäudeteil an der nächsten Zeile vorbei in die ausgedehnten Grünbereiche zu blicken. Der nördliche Teil wird noch weiter gedreht und erhält eine klare Orientierung in Richtung Süden. Die so entstehenden geknickten Baukörper verzahnen sich mit dem Grünraum und erhalten auch der ‚Schwinge‘ ihren direkten Bezug zu den Donau-Auen. Die Geschossigkeit der Baukörpers orientiert sich mit vier Geschossen an der umgebenden Bebauung und staffelt sich zur ‚Schwinge‘ hin auf drei Geschosse herab. Die Dichte des Wohnquartiers gewährleistet ein ausgewogenes Verhältnis von Distanz und Nähe.

ARCHITEKTUR
Die drei gecknickten Baukörper enthalten vierzig Wohneinheiten auf 3.080m² Wohnfläche (2.800m²+10%) gemäß Wohnungsschlüssel, welche die Qualität des ‚Häuschens im Grünen‘ auf die Etage und die Vorzüge des individualisierten Wohnens in der Peripherie in den urbanen Kontext übertragen. Eine ausreichende Belichtung und Belüftung der Gebäude untereinander ist gegeben. Jeweils drei bis vier Wohneinheiten werden pro Geschoss über ein Treppenhaus mit Fahrstuhl und kurze Laubengänge barrierefrei erschlossen. Ausreichend große Kellerabteile, Abstelläume für Kinderwägen und elektrische Rollstühle mit Lademöglichkeit, sowie siebzig PKW-Stellplätze (40 WE x 1,5 Stellplätze=60 +10) finden sich leicht erreichbar im Untergeschoss. Über den zentral gelegenen Technikraum im Untergeschoss kann die gesamte Innenhofbebauung versorgt werden.
Großzügig geschnittene Grundrisse auf wirtschaftlicher Wohnfläche enthalten nutzungsneutrale Räume und ein ‚grünes Zimmer‘ mit Balkon oder Terrasse mit Ausrichtung auf die Donau-Auen. Die Balkone und Dachterrassen schaffen zusätzliche Wohnfläche, die zu
einem Viertel (max. 5m²) in die Wohnfläche eingerechnet sind. Die Küchen lassen sich als Wohnküchen nutzen oder separieren. Flexible Aufteilungen erlauben die Anpassung an sich änderende Familienphasen mit einer Bandbreite unterschiedlicher Lebensentwürfe und deren räumliche Anforderungen. Dies ermöglicht Generationen übergreifende, nachbarschaftliche Wohnkonzepte und günstige Rahmenbedingungen für ein Leben mit Kindern. Der Anteil an großen Wohnungen und die variable Zimmerbelegung duch annähernd gleichgroße Kinder- bzw. Schlafzimmer kommen den Anforderungen von Familien entgegen. Die Wohneinheiten bieten ausreichend große Abstellmöglichkeiten innerhalb und außerhalb der Wohnung. Wohnungen mit mehr als vier Zimmern erhalten ein zweites Badezimmer und eine Arbeits- Gästezimmer bzw. ‚Multifunktionsflächen‘.
Gemeinschaftliche Dachterrassen schaffen in jedem Baukörper ein aktivierendes Angebot für das nachbarschaftliche Zusammenleben. Für Menschen mit körperlichen Einschränkungen sind acht Wohneinheiten rollstuhlgerecht ausgeführt.
Überdachte Abstellräume für Fahrräder und Mülltonnenstandorte sind den Eingangszonen der Gebäude sinnvoll zugeordnet und nahe dem Geh- und Fahrradweg im Süden gelegen.
Die Fassaden öffnen sich im Osten, Süden und Westen großzügig zu den grünen Freibereichen.

WIRTSCHAFTLICHKEIT
Die kompakten Baukörper erlauben ein wirtschaftliches Bauen und Betreiben der Gebäude. Der Einsatz von umweltschonenden Materialien und Techniken ergänzt dies zu einem insgesamt nachhaltigen Gesamtkonzept.

FREIRAUM
Die Freianlagen stehen mit Ausnahme der zugeordneten Mietergärten allen Nutzer gleichermaßen zur Verfügung. Die Verzahnung der Freiräume schafft eine qualitätvolle Verbindung der Donau-Auen mit der zu planenden Bebauung und den Freiflächen auf dem Wettbewerbsgrundstück. Von den Treppenhäusern der ‚Schwinge‘ führen Wege für die Bewohner zum Quartiersplatz und den Freiflächen an der Donau.
Über die ehemalige Gerhard-Hauptmann-Straße, welche zu einem Fuß- und Radweg zurückgebaut wird, erfolgt die Entsorgung und die Anfahrt im Notfall. Die zurückweichenden Stirnseiten der Gebäude erzeugen dreieckige Aufweitung des Weges, welche als kleiner Vorplatz einladende kommunikationsfördernde Eingangszonen bilden.
Der vorhandene Spielplatz wird mit den angrenzenden Wegen, sowie der westlichen Spitze des Grundstückes zu einem Quartiersplatz zusammengefasst. Der Quartiersplatz bildet am Hochpunkt der ‚Schwinge‘ einen attraktiven, lebendigen Auftakt des Wanderweges an den Donau-Auen und bietet generationsübergreifend Angebote wie Spielgeräte, Boccia-Bahn, Sitzgelegenheiten, etc. die unter dem bestehenden Baumbestand hohe Aufenthaltsqualität versprechen. Diese Angebote sind vollständig im autofreien Bereich und sicher erreichbar und benutzbar. Die Entfaltungsbedürfnisse von Kindern finden in diesen geschützten Freibereichen im direkten Wohnumfeld Berücksichtigung und lassen sich in anregenden und erlebnisreichen Spielflächen ausleben.
Private, halböffentliche und öffentliche Flächen werden vernetzt und binden das Wohnquartier in seine Umgebung ein. Es entsteht eine gestufte Öffentlichkeit mit geschütztem privatem Freiraum, gemeinschaftlich genutzten Bereichen und öffentlich zugänglichen Flächen. Es besteht die Möglichkeiten zu Rückzug, Privatheit und Ruhe in der Wohnanlage wie auch im Freiraum.
Modellbild

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Perspektive

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Herleitung

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