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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2011

AVZ Universität Siegen

Preisgruppe

Preisgeld: 14.000 EUR

Ferdinand Heide Architekt

Architektur

Alhäuser + König Ingenieurbüro GmbH

TGA-Fachplanung

Bollinger+Grohmann

Tragwerksplanung

Erläuterungstext

Leitidee
Im baulich sehr heterogen Umfeld des Universitätsstandorts Adolf-Reichwein-Campus wird eine beson-dere Qualität des Grundstücks und des Ortes in den Vordergrund gestellt: die Landschaft mit ihrer Topografie und ihrer Öffnung ins Siegerland fließt unter einem Baukörper hindurch, der als kraftvoller, aufgeständerter „Winkel“ eine Eingangssituation für die angrenzenden Hochschulbauten bildet. Die Durchlässigkeit wird im Erdgeschoss durch ein offenes und dreiseitig erschlossenes Foyer erreicht, in dem lediglich die Versammlungsräume angeordnet werden. Eine Freitreppe mit hohen Aufenthalts-qualitäten und eine elegante Rampe verbinden die Campus-Achse (Hans Holbein Str.) im Osten mit der Rasenfläche (Campus-Wiese) im Westen.
Das Foyer bietet einen repräsentativen Eingangsbereich und für Veranstaltungen in den Sälen einen an-gemessenen und großzügigen Vorbereich. Vorgelagerte Terrassen schaffen eine zusätzliche Aufenthalts-qualität und einen schönen Übergang zu der neuen Grünfläche im Winkel des Gebäudes. Zugunsten dieser Freifläche wird auf dem Gelände auf einen Teil der vorhandenen Stellplätze verzichtet. Dadurch wird von Norden nicht nur ein mit der Topografie schwingender Zugangsweg möglich, sondern vor allem auch eine attraktive Grünzone, die den Studierenden Raum zum Verweilen und Kommunizieren bietet.

Organisation
Typologie und Grundriss versprechen ein hohes Maß an Flexibilität. So verfügt der „Winkel“ über einen schlankeren Flügel mit ca. 13,3 m Breite für eine klassische Büroanordnung mit Mittelflur und einen brei-teren Flügel mit ca. 17,4 m Breite für eine differenzierte Mittelzone; in diesem Fall für die Aufnahme der zahlreichen dezentralen Archivräume. Das Grundrissraster von 5,75 und das Fassadenraster von 1,15 m bieten funktionale Flexibilität und Flächeneffizienz. Zwei notwendige Treppenräume, eine zentrale Freitreppe sowie ein zentraler Aufzugs- und Versorgungsschacht unterstützen dieses Anliegen. Die Büronutzung von Verwaltung, Studentenwerk und Rektorat sowie die Institute der Erziehungs-wissenschaften und Psychologie können auf den fünf Obergeschossen im Flächenverbund und kurzen Wegen gut abgebildet werden. Eine temporäre Nutzung als Ausweichfläche für die Bibliothek ist in der vorgeschlagenen Typologie und Konstruktion möglich.
Das Chemielager wird an gleicher Stelle (bei gleicher Erschließung und Anbindung) ersetzt und in den Sockel des Neubaus integriert. Die vorgesehene Baukörpererweiterung um 1500qm ist problemlos und bei laufendem Betrieb durch die Verlängerung des nördlichen Winkels gegeben.

Architektonische Erscheinung /Materialität
Der architektonische Ausdruck des Gebäudes wird geprägt durch eine flächige Fassade in den Ober-geschossen, die das winkelförmige Volumen in seiner Abstraktion unterstreicht. Im Erdgeschoss hingegen treten die transparenten Glasflächen gegenüber dem Volumen zurück und stellen die Besonder-heit der Konstruktion frei. Hierdurch wird der gewünschte transparente Charakter des öffentlichen Erdgeschosses gegenüber den Büroflächen der oberen Etagen plastisch herausgearbeitet.
Ruhe, Transparenz, Vielschichtigkeit aber auch Eleganz soll auch durch die Auswahl der Materialien erzielt werden. So wechseln die geschosshohen Pfosten-Riegelkonstruktionen der Fenster mit geschlossenen Wandflächen, die flächenbündig zur Prallscheibe vor den Fenstern mit matt glänzenden Metall-Paneelen belegt sind. Die mit Lüftungsfuge eingehängte Glasscheibe vor der eigentlichen wärmegedämmten Glasfassade ist erforderlich, um die dahinter liegenden Sonnenschutzlamellen vor Wind zu schützen. Ohne die Prallscheibe wäre der Sonnenschutz ob der Lage auf dem Haardtberg großen Windlasten ausgesetzt und könnte nur an windstillen Tagen seiner Funktion nachkommen. Die einfache Geometrie des Hauses erlaubt zur Reinigung der Fassade den wirtschaftlichen Betrieb einer Fassadenbefahranlage. Alle „Innenfenster“ hingegen sind zur Reinigung von Innen öffenbar.
Perspektive

Perspektive

Erdgeschoss

Erdgeschoss

Skizze

Skizze

Ansicht Ost

Ansicht Ost