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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2011

Otto-Grotewohl-Ring/Rötlein

ein 1. Preis

Preisgeld: 20.800 EUR

thoma architekten vfa

Architektur

hutterreimann Landschaftsarchitektur GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Ziel der Neustrukturierung ist die Neuinterpretation des Quartiers. So thematisiert der Teil A die Hofstruktur mit je einem Zentrum und der Teil B die unterbrochenen Linien mit der wie bei einem Schieberegler die Häuser versetzt angeordnet werden.

Teil A // Höfe
Die Auflösung der gerichteten Plattenbaustruktur eröffnet neue Blick- und Wegebeziehungen durch das Gebiet.
Die Umbaumaßnahmen sehen den kompletten Rückbau der oberen zwei Geschosse, sowie die Demontage der Zwischenelemente der Blöcke vor, so dass eine kleinteiligere, der Körnung der Umgebung angepasste Quartiersstruktur entsteht.
Die Überformung der linearen Struktur geschieht mittels gezielter Anbauten an den Bestand sowie dreier Neubauten, welche durch ihr kompaktes Volumen neue Platzsituationen generieren.
Der Anbau an den Bestand erfolgt mittels eines Treppenhaus-Verbinders, welcher als 3-Spänner die angrenzenden Wohneinheiten im Bestand und Neubau erschließt.
Alle Wohnungen erhalten privaten Außenraum in Form von Loggien, die Mieter der Erdgeschosswohnungen haben zusätzlich die angrenzenden Mietergärten zur Verfügung.
Jeder Baukörper bildet im Außenraum zusammen mit den Vor- und Mietergärten eine Einheit, welche sich innerhalb des Quartiers mit halbhohen Hecken definiert.
Im Bereich des Wendehammers fungiert eine Mischverkehrsfläche mit Kinderspielplatz und Sitzgelegenheiten als Quartierstreffpunkt-
Potentielle Mieter für den Bereich A sind vor allem Familien mit Kindern, die von den kurzen Wegen zur nahegelegenen Schule & KiTa profitieren.

Teil B // Offene Linien durch Schieberegulierung
Im Bereich B geht es primär um die Auflockerung der Stringenz, mit welchem sich der Bestand ins Stadtgefüge presst. Durch Demontage der Zwischenelemente wird die Struktur rhythmisch versetzt aufgebrochen, so dass das direkte vis-á-vis der Blockstruktur reduziert wird und neue Blickbeziehungen für Weite im Quartier sorgen.
Die frei werdenden Flächen umspülen die neue Struktur mit Vegetation, der zentrale Platz mit Duftgarten, Kinderspielfläche und Sitzmöglichkeiten erhöhen die Aufenthaltsqualität.
Der teilweise Rückbau im vierten und fünften Geschoss strukturiert die Gebäudehöhen und bildet attraktive Dachterrassen für die Mieter.
Die Wendehämmer werden neu mit Schotterrasenfläche ausgebildet, so dass die Zuwegung an Dominanz verliert und sich harmonisch an die Gebäude anpasst. Längs zu den Wegen kann ebenfalls auf Schotterrasen geparkt werden.

Teil C:
Im Bereich der Alten Wäscherei werden nach dem Komplettabriss zwei viergeschossige kompakte Volumen versetzt auf einem Betonsockel positioniert. Dieser gleicht das Gefälle aus und nimmt die Tiefgarage auf. Neben seiner Funktion als „Präsentierteller“ für die Gebäude ist er Straße, Vorplatz, Hinterhof, Spiel- und Quartiersplatz in einem.

Städtebauliche Verdichtung:
Der Süd-Hang unterhalb der Schule bietet sich an, Stadthäuser zur städtebaulichen Verdichtung im Wettbewerbsgebiet vorzusehen. Die kleinteilige Struktur nimmt die Körnung der umliegenden Villen auf.

Konstruktion:
Die Plattenbauten werden stückweise demontiert. Die Stahlbetondecken werden mit CFK-Lamellen ertüchtigt. Diese korrosionsbeständige, geklebte Bewehrung eignet sich für das wirtschaftliche nachträgliche Verstärken von Tragwerken aus Stahlbeton. Dazu wird der kohlenstofffaserverstärkte Kunststoff als Lamelle auf die Decken mit speziellen, auf das System abgestimmten Epoxidharzklebern aufgeklebt.
Die tragenden Wände der zu sanierenden Gebäudeteile bleiben bestehen, lediglich die nichttragenden Wände werden entfernt.
Die Streifenfundamente der rückgebauten Elemente bleiben ebenfalls bestehen, ebenso werden die Kelleraußenwände nur bis auf Geländeniveau zurückgebrochen, was die Steifigkeit in Längsrichtung erhöht. Weiterhin erhöht diese Maßnahme die Erdbebensicherheit. Die Verringerung der Gebäudehöhe im Bereich A um 2 Geschosse unterstützt ebenfalls die Erdbebensicherheit, da sich die Schwingmasse der Gebäude verringert.
Das aufgeschüttete Gelände in den Gebäudezwischenräumen wird an den Kelleraußenwänden mittels Winkelstützelementen vor den Kellerwänden abgefangen.





ENERGIE:
Nutzung erneuerbarer Energien für die Beheizung und Warmwasserversorgung
Beheizung - Erschließung von oberflächennaher Erdwärme genutzte Erdwärmepumpensysteme mittels Erdwärmesonden
Erdwärme ist die in Form von Wärme gespeicherte Energie unterhalb der festen Erdoberfläche. Die Verwendung von Erdwärme gewinnt zunehmend an Bedeutung. Dabei wird Primärenergie durch die Nutzung einer praktisch uner¬schöpflichen und damit quasi regenerativen Energiequelle gewonnen. Dies bringt positive Umweltauswirkungen mit sich (z. B. Schonung fossiler Energiequellen, Verminderung der CO2-Emission) und ist deshalb überall dort, wo eine Beein¬trächtigung des Grundwassers ausgeschlossen werden kann, gesamtökologisch wünschenswert.
Unter dem Aspekt des Klimaschutzes wurden 2009 mehr als die Hälfte des in Thüringen notwendigen Stromes aus erneuerbaren Energieträgern kohlendioxidfrei erzeugt.
Durch die Einführung des Niedrigenergie¬haus-Standards wird der Wärmebedarf im Wohnungsbau wei¬ter verringert und damit der Einsatz von Erdwärmesonden noch wirtschaftlicher. Die Technologie der Erdwärmesonden hat heute bereits einen weitgehend ausgereif¬ten Standard erreicht. Bei der rechtlichen Beurteilung für den Bau von Erdwärme-sonden ist die Erschließung regenerativer Energien mit anderen öffentlichen Belan¬gen, wie dem vorsorgenden Grundwasser¬schutz und der Trinkwasserversorgung der Bevölkerung, abzuwägen.
Bei der Nutzung in Bestandsgebäuden ist ein wirtschaftlicher Betrieb garantiert, wenn die Installation einer solchen Anlage in ein Gebäudesanierungskonzept eingebunden ist.
Wird der Dämmwert eines bestehenden Hauses durch Sanierungsmaßnahmen erhöht und werden vorhandene Heizkörper durch ein neues Flächenheizsystem (z.B.: Fußbodenheizung) ersetzt, so ist die Erdwärme auch hier eine attraktive Alternative zur Wärmeversorgung.
Zur Bereitstellung von Niedertemperatur¬wärme stellt die mit einer Erdsonde gekop¬pelte Wärmepumpe gegenwärtig die er¬folgversprechendste Option dar. Die Wär¬mepumpe mit Erdwärmesonde erzeugt aus einer Kilowattstunde Strom bis zu 4 Kilo¬wattstunden Nutzwärme.

Bei Wärmepumpensystemen ist lediglich der Energiebedarf für den Antrieb zu berücksichtigen, was bei heutiger Technik etwa 20-25% der Gesamtheizleistung ausmacht. Wird die Wärmepumpe über rein regenerativ erzeugten Strom betrieben, kann auch oberflächennahe Geothermie klimaneutral genutzt werden.

Warmwasserversorgung
Während eine zentrale Warmwasserbereitung, die meist an die Heizungsanlage gekoppelt ist, auf größtmöglichen Komfort ausgelegt ist, bietet das System der dezentralen Warmwasserbereitung die Möglichkeit der bedarfsgerechten Lösung. Dabei erhält jede Zapfstelle ein individuelles Warmwassergerät, dessen Leistung gezielt auf die Bedürfnisse des Benutzers und sowohl unter wirtschaftlichen als auch unter komfortorientierten Gesichtspunkten ausgewählt werden kann. Nahe beieinanderliegende Zapfstellen (in einem Bad z.B.) können dabei zu einer Gruppe zusammengefasst werden und von einem leistungsstarken Gerät versorgt werden.
Warmes Wasser steht durch kurze Zuleitungswege sofort zur Verfügung. Die dezentrale Warmwasserbereitung überzeugt durch:
• einen hohen Wirkungsgrad
• spart Wasser und Energie
• ausgezeichnete Bedienkomfort
• langlebige, wartungsfreie Technik
• verursacht keine Emissionen vor Ort
• exakte Energiekostenabrechnung
• individuelle Temperaturregelung durch den Nutzer