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Einladungswettbewerb | 02/2011

Boarding House mit Hotel am Michel

Perspektive

Perspektive

ein 3. Preis

Winking · Froh Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Das neue Hotel am Michel wird nicht die Hamburger Innenstadt verändern, aber es ist ein wichtiger Baustein für die Entwicklung entlang der Ludwig-Erhard-Straße. Ein Haus, das sich dem Straßenraum zuwendet und seine Nutzung nach außen darstellt. Ein Haus zum Wohnen, wenn auch auf Zeit, ist neu an dieser in Hamburg viel diskutierten Straße. Diese Nutzung ablesbar zu machen, ohne den Ort zu verniedlichen ist das Leitbild für den Entwurf.
Ein Neubau an der Ludwig-Erhard-Straße bedeutet eine Auseinandersetzug mit Verkehr und Lärm, aber auch mit dem Reiz einer Großstadt, die sich aus einem komfortablen Hotel heraus beobachten und erleben lässt.

Innere Disposition
Die vorgegebene innere Struktur mit dem Zimmerraster von 4,08 wird respektiert und bildet die Grundlage für die Fassadengestaltung. Für einige Sondertypen und Suiten werden Varianten vorgeschlagen, so dass sich das Konstruktionsraster einheitlich in Gebäude und Tiefgarage wieder findet. Mit dem Verzicht auf große Abfangungen lassen sich auch in der weiteren Planung sparsame Geschosshöhen effektiv nutzen. Die westliche Treppe wird direkt an den Aufzugsschacht verlegt, so dass diese auch innerhalb der geplanten Kontur des Staffelgeschosses liegt.
Ein Sondervorschlag wird für den Fitnessraum gemacht. Von der Insellage im Souterrain zwischen dem Wäscheraum und der Anlieferung könnte der Raum in das Staffelgeschoss mit Austritt auf die Dachterrasse verlegt werden. Durch einen leicht modifizierten Zuschnitt der angrenzenden Suiten geht hierbei keine Einheit verloren.

Fassadenkonzept
Das Additive Element der Hotelzimmer bildet die Grundstruktur des Hauses auch nach außen hin. Die Rückstaffelungen des Baukörpers bilden die Module der Zimmer und Suiten ab und entwickeln hieraus das prägende Motiv.
Diese differenzierte Plastik des Gebäudes wird mit dem durchgängigen steinernen Raster der Ziegelfassade betont. Ein hart gebrannter Stein mit gedämpfter Farbigkeit knüpft an die Umgebung an und ist an dieser Stelle im besten Sinne „selbstverständlich“.
Die Fensterelemente führen das Motiv der Rückstaffelung weiter und sind als asymmetrisches „bay-window“ konzipiert: mit der einseitig eingezogenen Fensterleibung öffnet sich der Blick in die Tiefe des Straßenraumes. Die Lage an einer der Hauptverkehrsadern der Stadt wird nicht kaschiert. Aus dem vor Lärm und Emissionen geschützten Zimmer heraus wahrgenommen bietet der Straßenraum auch einen großstädtischen Reiz, der diesen Standort einzigartig macht. Um dies zu ermöglichen sind die Fenster entsprechend dem heutigen Stand der Technik mit einer Dreifachverglasung geplant. Ein eingezogener Lüftungsflügel ist als geschlossenes Feld hinter Lüftungslammellen angeordnet, so dass auch bei natürlicher Lüftung die Lärmbelastung reduziert wird.

Die Orientierung der Fenster wechselt mit der übergeordneten Zonierung des Gebäudes.
Bei genauerer Betrachtung erschließt sich dem Betrachter die klassische Gliederung aus Erdgeschoss mit Mezzanin, aufgehender Fassade und der zweifachen Staffelung als oberer Abschluss. Ein subtiles Spiel mit modernen Mitteln, welches in der Großform die Maßstäblichkeit der Stadt abbildet.
Die fünfte Fassade auf dem Dach nimmt die Grundstruktur des Gebäudes auf. Flächen für flach liegende Vakuumröhrenkollektoren können für den erhöhten Warmwasserbedarf der kleinteiligen Apartments genutzt werden. Flächen für Photovoltaik können dies ergänzen und benötigen als Verbundelemente mit der Dachfolie keine zusätzliche Aufbauhöhe. Die Dachflächen über dem 4.- und 5.-Obergeschoss sind als durchgängig extensiv begrünte Fläche vorgesehen, in der die einzelnen Austritte der Suiten als steinerne Inseln eingelegt werden.
Ansicht Nord - Ludwig-Erhard-Straße

Ansicht Nord - Ludwig-Erhard-Straße

Ansicht Süd - Teilfeld

Ansicht Süd - Teilfeld

Ansicht Ost

Ansicht Ost

Erdgeschoss

Erdgeschoss

Regelgeschoss

Regelgeschoss