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Begrenzt-offener landschaftsplanerischer Realisierungswettbewerb mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb | 08/2005

Landschaftsplanerischer Realisierungswettbewerb "Zwei Parks auf dem Friedrichswerder"

Gesamtplan

Gesamtplan

2. Preis

Hager Partner AG

Landschaftsarchitektur

Uniola AG

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Konzeption
Berlin rekonstruiert sein historisches Stadtzentrum. Als erstes Erweiterungsgebiet der Doppelstadt Berlin-Cölln hat der Friedrichswerder als städtisches Bindeglied zwischen der Altstadt und der barocken Stadterweiterung der Friedrichsstadt einen ganz besonderen städtebaulichen Stellenwert. Das Leitbild der europäischen Stadt mit seinen thematischen Einheiten Haus, Hof, Block sowie Strasse, Platz und Park erfährt hier seine wohl für Berlin eindeutigste Umsetzung.
Das entwickelte räumliche Grundkonzept für die beiden Parks am Friedrichswerder bleibt dem angestrebten Leitbild treu. Der geschlossene Blockrand als gemeinsamer räumlicher Nenner des neuen Stadtteils am Friedrichswerder wird mittels klarer und einfacher Baumstellungen übernommen und verstärkt.
Gemeinsam ist beiden Parkanlagen die Ausbildung eines klaren Randes und die Verwendung der Atlas-Zeder (Cedrus atlantica ‚Glauca') als eindeutige und zugleich spezifische Gemeinsamkeit. Die räumliche Disposition der Bäume ist dem städtebaulichen Zusammenhang verpflichtet. Gleichzeitig erzeugt die Zeder jedoch einen formalen und ästhetischen Kontrast zum städtischen Umfeld. Im Gegensatz zu den die Strassen begleitenden Laubbäumen verändert die Zeder sich im jahreszeitlichen Verlauf wenig und beide Parkanlagen wirken für sich genommen insgesamt ruhig und homogen. Die hoch angesetzten Kronen ergeben den Eindruck von Leichtigkeit und Transparenz.
Die Zedern stehen im Rasen oder in wassergebundener Decke und teilweise im Verbund mit immergrünen Hecken. Die Blau- und Grüntöne beruhigen die Sinne, es sind stille Farben, welche dem Raum Tiefe verleihen. Die Reduktion auf die vegetativen Elemente Baum, Hecke und Rasen ergeben in ihrer Anordnung eine übersichtliche, robuste Struktur, welche vielfältige Nutzungen zulässt und Veränderungen gelassen entgegen blickt.
Die Zeder ist ein anspruchsloser und robuster Baum. Als Solitär bekannt, strahlt sie eine Aura des Erhabenen aus. Dieser Ausdruck wird durch den engen Stand relativiert und die Fremdartigkeit sucht die Verzauberung des Ortes !

Nördlicher Park
Im nördlichen Park bilden die Zedern ein lockeres Baumdach. Der Bereich Jägerstrasse - Kurstrasse wird mit einer wassergebundenen Decke als Platz ausgebildet. Der Spindlerbrunnen als Auftakt der beiden Parkanlagen steht in direktem Bezug zum Protokolleingang des Auswärtigen Amtes und ist der Friedrichwerderschen Kirche zugeordnet. An den Platzbereich schliesst eine Rasenfläche an, die Raum für unterschiedliche Nutzungen bereitstellt, von Ballspiel in einer der Rasenlichtungen bis zur Kontemplation auf dem Rasen oder den Rundbänken. Die lockere Verteilung der Zedern lässt bewusst Aus- und Einblicke zu und erhöht zugleich den eher privat geprägten Raum vor den „Town-Houses".

Südlicher Park
Den südlichen Park prägt ein Rahmen aus zwei Reihen Zedern mit einer Rasenlichtung. Die geometrische Pflanzung setzt sich von der angrenzenden heterogenen Bebauung ab. Der vorhandene Baumbestand wird in einem ersten Schritt in den „Zedernrahmen" integriert. Abgehende Bäume werden nicht ersetzt und die langsam wachsenden Zedern können sich zunehmend entfalten. Einige der bestehenden Bäume, die möglichst lange zu erhalten sind, bilden in der Rasenlichtung den räumlichen Schwerpunkt.
Entlang der Kur- und der Niederwallstrasse sind die nutzungsintensiveren Bereiche mit begleitenden niederen Eibenhecken angeordnet. Locker verteilte Sitzbänke laden zum Verweilen und Beobachten der Boule- und Ballspieler ein. Orange eingefärbte Stelen bilden einen farblichen Kontrast zum bläulich geprägten Raum der Zedern. In den Stelen sind Spielelemente integriert, die von Kletterstelen über einfache Schaukeln bis zur Hängematte Jung und Alt erfreuen. Im Bereich der Stelen ist die wassergebundene Decke als einfacher Sandbelag ausgeführt, um dort den entsprechenden Fallschutz zu gewährleisten. Der Parkplatz des Auswärtigen Amtes integriert sich als selbstverständlicher Bestandteil in den Randbereich.
Park Nord

Park Nord

Perspektive Park Nord

Perspektive Park Nord

Park Süd

Park Süd

Perspektive Park Süd

Perspektive Park Süd

Schnitt Park Süd

Schnitt Park Süd