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Offener Wettbewerb | 03/2011

19. DGGL-Förderpreis Ulrich Wolf "Gartenhöfe für Bauherrengemeinschaften" - Neue Hamburger Terrassen

3. Preis

Verena Starke

Student*in Landschaftsarchitektur

Timo Forsbach

Student*in Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

_Gesamtkonzept
Gartenhöfe und Quartiersplatz werden in ein gemeinsames, übergeordnetes Farb- und Gestaltungskonzept eingebunden, das die Vielfalt der Bewohner des Quartiers widerspiegelt. Die Gartenhöfe erhalten unter einem gemeinsamen Gestaltungsansatzes jeweils ein eigenes Gesicht durch eine individuelle Farbgebung. Auf dem Quartiersplatz werden diese Farben und somit die Identitäten zusammengeführt und verwebt. Im Entwurf werden dabei auch die anderen Baufelder am Schlöpperstieg einbezogen.

_Funktionskonzept der Gartenhöfe
Grundlage des Entwurfes für die Gartenhöfe ist ein Strukturkonzept, das die Fläche in ihren Funktionen zoniert. Zwischen den privaten Terrassen und der gemeinschaftlich nutzbaren Kernzone liegt eine Pufferzone, die zwischen den beiden Nutzungen vermittelt. Sie soll dabei keine Trennung darstellen, sondern einen Übergang schaffen. Die Funktionszone dient vorwiegend der Erschließung, kann aber auch andere, sekundäre Nutzungen aufnehmen.

_Entwurf
Gartenhöfe
Die Gartenhöfe der einzelnen Baufelder unterscheiden sich primär durch ihre individuelle Farbgebung. Darüber hinaus folgen sie – abgestimmt auf die jeweilige Räumlichkeit – einem gemeinsamen Gestaltungsansatz. Dieser sieht für die privaten Bereiche helles Betonsteinpflaster vor. Eine räumliche Gliederung der Terrassen und damit verbunden die Schaffung von Privatsphäre wird durch Raumteiler aus Sichtbeton und Holz in Abstimmung zur Hausfassade erreicht. Diese dienen gleichzeitig als Stauraum. Eine Aussparung ermöglicht als Fenster den Kontakt zu den direkten Nachbarn und nimmt die Massivität der Objekte. Der direkte Blick auf die Terrassen wird durch versetzte Bänder mit Calamagrostis acutiflora ‘Karl Förster‘ verhindert. Dieser Puffer ist durch die Textur der Gräser und seine mittlere Höhe von 120 cm in gewissem Maße durchlässig. Versetzt verlegte Betonblockstufen im Großformat 120x40 cm führen durch die Gräserbänder und laufen in einer Rasenfläche aus. So wird die Pufferzone mit der Kernzone verbunden. In Zentrum der Gartenhöfe konzentriert sich das Material der Blockstufen wieder und bildet eine nutzungsoffene Fläche aus. Im hinteren und seitlichen Bereich heben sich einzelne Blockstufen 25 oder 45 cm aus der Fläche und können so zum Klettern oder als Sitzmöglichkeit genutzt werden. Auf eine Nutzungsvorgabe für die Fläche wurde bewusst verzichtet. Sie kann individuell von den Anwohnern genutzt werden. Die farbdominierte Bepflanzung der Beete ist so abgestimmt, dass sie ganzjährig attraktiv ist, mit einem Höhepunkt im Spätsommer. Auf eine pflegeleichte Artenauswahl wurde Wert gelegt, so wurden ausschließlich Stauden der Lebensbereiche Freifläche und Gehölz/ Gehölzrand verwendet. Das Element der Gräserbänder taucht auch hier auf. Teilweise schieben sie sich aus dem Beet in die Rasenfläche.

Quartiersplatz
Der Quartiersplatz vereint die Identitäten der Anwohner über die Farben der Gartenhöfe. Sie werden als lineare, farbige Bänder als Thermo- oder Kaltplastik auf die Platzfläche aus farbig abgestreutem Gußasphalt gebracht und gliedern diese. Das nördlich angrenzende Baufeld mit den Reihenhäusern wird neutral durch Anthrazit einbezogen. Die Gestaltungselemente des Platzes folgen den Linien oder ihren Parallelen. Gestaffelte Beete nehmen zusätzlich die Farben der Gartenhöfe auf. Betonblöcke mit hölzerner Sitzauflage bilden großzügige Sitzgelegenheiten. Den Auftakt des Platzes bilden zwei Gleditsia triacanthos f. inermis, die in dreieckige Holzdecks integriert werden. Die Bestandbäume werden erhalten und von einer umlaufenden Bank umgeben. Seitlich davon führen Stufen zur Wettern, die so sichtbar gemacht wird und in die Platzgestaltung integriert wird.