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Sonstiges Vergabeverfahren | 04/2011

Neubau der Kindertagesstätte „Schulze-Delitzsch-Straße“

1. Preis

GRUNWALD & GRUNWALD

Architektur

Erläuterungstext

Mit dem Neubau der Kindertagestätte „Hildegardstraße“ eröffnet sich die Chance ein zeitgemäßes „Haus für Kinder“ zu bauen, in dem sich die Kinder wohlfühlen, altersgerecht lernen können, sowie sozial und kulturell gefördert werden. Darüber hinaus ermöglicht die Umnutzung des ehemaligen Gleisfeldes in den neuen Stadtteilpark Volkmardorf ein „Haus im Park“ zu bauen.

Städtebau, Freiraum und Erschließung

Leitidee für die Gestaltung der Kita ist die Verzahnung des Gebäudes mit dem zukünftigen Stadtteilpark Volkmarsdorf. Deshalb wird ein V-förmiger Baukörper vorgeschlagen, der sich in östlicher Richtung zum Park öffnet und von der Weite des neuen Freiraums profitiert. Die Kita wird von der Hildegardstraße über den baumbestandenen Vorplatz erschlossen. Von hier erfolgt auch die Essensanlieferung. Im Straßenraum können bis zu 12 Stellplätze für PKW´s angelegt werden.

Schallschutz

Bei der Positionierung der Kita werden die schalltechnischen Vorgaben von < 50 db(A) beachtet. Deshalb rückt der Baukörper deutlich von der Schultze-Delitzsch-Straße ab (> 36,00 m). In dem Nordbereich des Gebäudes liegt in Richtung der lauten Schultze-Delitzsch-Straße die Nebenraumzone des Kindergartens. Sie fungiert als zusätzliche passive Lärmschutzmaßnahme. Aufgrund der gewählten Gebäudestellung kann auf aktiven Lärmschutz an der Straße verzichtet werden. Der südliche Gebäuderiegel wirkt als Schallschutzmaßnahme gegenüber der Wohnbebauung an der Mariannenstraße. Aufgrund der V-förmigen Gebäudegeometrie und der Gestaltung des Hofes wird der Kinderlärm in Richtung des Stadtteilparks gelenkt.

Funktionales Konzept

Der Kita-Neubau ist funktional klar gegliedert. Über den Eingangs- und Foyerbereich, der als Einschnitt in den Baukörper angelegt ist, wird im Norden ein zweibündiger Kindergartentrakt, im Süden ein einbündiger Kinderkrippenbereich erschlossen. Mit dem Foyer, dem Elterncafé, den tiefer gelegten Sitz- und Spielstufen und dem Multifunktions- und Bewegungsraum wird eine offene Bewegungs- und Kommunikationszone ausgebildet, die über Blick- und Sichtbeziehungen eng mit dem räumlich gefassten Außenraum verknüft sind. Hier ist der zentrale Bereich für das Bringen und Holen der Kinder. Runde Oberlichter unterstreichen den freundlichen Charakter des Raumes.
Die Kindertagesstätte bietet Platz für ca. 100 Kinder in fünf altersgemischten Bezugsgruppen und zwei heilpädagogischen Gruppen. Sie ist in dem nördlichen, zweibündigen Gebäudetrakt untergebracht. Die sieben Gruppenräume orientieren sich zum Innenhof. Die Sanitärräume und untergeordneten Aufenthaltsräume wie Kinderküche, Atelier, Werkstatt und Matschraum sind nordorientiert. Die Personal- und Technikräume sind nordwestorientiert und umklammern L-förmig den Kita-Gruppenbereich.
Die Kinderkrippe schafft Raum für ca. 50 Kinder in vier altersgemischten Gruppen. Je zwei Gruppenräumen sind ein gemeinsamer Schlafraum und ein Sanitärraum zugeordnet. Eine Verbindung aller Gruppenräume ist problemlos möglich. Der Innenhof ist über den Spielflur erreichbar.
Die Spielflure der Kita laden zum Verweilen, Spielen, Entdecken und Erkunden ein. Die Garderoben sind in fünf eingerückten Zonen zusammengefasst. Großformatige, innenliegende Fenster eröffnen Einblicke in die Gruppenräume. Die gesamte Kita ist barrierefrei und behindertengerecht konzipiert.

Außenanlagen - Verzahnung mit dem Park

Markantes Merkmal des Hofes sind die leicht geknickten Sonnenterrassen aus Holz, die mit einer Auskragung des Daches korrespondieren. Das im Hofbereich hervortretende Dach ermöglicht nicht nur Unterstellmöglichkeiten. Es gewährleistet den Sonnenschutz an der Südseite und markiert den Übergangsbereich von Innen und Außen.
Drei elliptische, begrünte Spielhügel beleben den umfassten Freibereich. Hecken bieten Sichtschutz entlang der Fußwege des Parks. Experimentier- und Pflanzbeete sind im den südwestlichen Grundstücksbereich aufgereiht. Schützenswerte Bäume werden erhalten und durch Neupflanzungen ergänzt. Die eindeutige Orientierung und Begrenzung der Freispielfläche erleichtert für das Kita-Personal die Aufsicht während der Pausenzeiten.

Konstruktion, Material, Gestaltung und Farbgebung

Es wird ein Mauerwerksbau mit einer STB-Decke vorgeschlagen. Die Konstruktion wird mit der erforderlichen Wärmedämmung und einer vorgeblendeten Holzverschalung belegt. Die Attika und der Gebäudesockel werden als horizontale Bauteile sichtbar gelassen. Die Attika kragt im Hofbereich aus.
Da der Kita-Neubau mit dem zukünftigen Stadtteilpark Volkmarsdorf korrespondiert, werden bei der Farbgebung die wichtigen Farben des Parks aufgenommen. Deshalb werden graue bis braune Farbtöne für die Holzverschalung und das geknickte Holzdeck vorgeschlagen. Aktive grüne Farben für die Holzfenster, die Pfosten-Riegelkonstruktion sowie für die punktuell eingefärbten Glasflächen in der Fassade betonen die vertikale Fassadengliederung.
Im Kontrast hierzu steht der helle Grauton des umlaufenden Attikabandes.