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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2011

Neubau Chirurgische Universitätsklinik 1. und 2. Bauabschnitt des Universitätsklinikums Heidelberg

1. Preis

Tiemann-Petri Koch Planungsgesellschaft mbH

Architektur

Erläuterungstext

Der Neubau der Chirurgischen Universitätsklinik bildet zusammen mit der Medizinischen Klinik ein Ensemble, das kraftvoll den Auftakt des Klinikrings markiert. Dieser erhält einen eben zum Haupteingang führenden Vorplatz, der durch die Flanken von Chirurgischer und Medizinischer Klinik begrenzt wird.

Das bauliche Gesamtkonzept wird von den funktionalen Ordnungsprinzipien des Klinikrings geprägt. Vier klar erkennbare Bettentrakte orientieren sich zum Innenhof. Die Stellung der Bettentrakte lässt zum einen den Hof des Medizinischen Bettenhauses offen und bildet zum anderen eine Leitkante für die Wegverbindung in Ost–West-Richtung, die an der Tiergartenstraße mit einer großzügigen Öffnung eine markante Einleitung erhält.
Beginnend beim Haupteingang setzt sich die Patientenstraße der Medizinischen Klinik in der Chirurgischen Klinik als deutlich erkennbare Gebäudezäsur fort und endet in einem kleinen Zugangshof, der einen Nebeneingang gegenüber dem Vorplatz des Zoos
entstehen lässt.

Die Untersuchungs- und Behandlungsbereiche sind als flacher, in Tiefhöfe hinabreichender Sockel entlang der Tiergartenstraße entwickelt und fügen sich mit ihrer begrünten Struktur in das gestalterische Thema des Botanischen Gartens ein. Entlang der Tiergartenstraße entsteht eine abwechslungsreiche Folge von Grünwänden und Durchblicken.

Die Sockel werden durch einen Gebäudewinkel zusammengefasst, der mit seinem schmalen Längsflügel die Flucht der Medizinischen Klinik fortführt und mit seinem breiten Querflügel den Vorplatz fasst und zum Haupteingang führt. Seine Gebäudetiefe ermöglicht die Anordnung des Hubschrauberlandeplatzes in deutlichem Abstand zu den Bettenhäusern.

Die bauliche Gliederung und die Nord-Süd-Ausrichtung von Bettentrakten und U/B-Bereichen bewirken eine Durchlässigkeit des Komplexes, die sowohl in der Wahrnehmung von außen als auch für die innenräumliche Qualität der Patientenstraße vorteilhaft ist.

Um eine ruhige und homogene städtebauliche Gesamtsituation zu erreichen, ist die Höhenentwicklung des Neubaus auf die Medizinische Klinik und die Frauenklinik abgestimmt. Die Bettentrakte weisen die gleichen Höhen wie die angrenzenden Bettenhäuser auf. Der aufgesetzte Gebäudewinkel entspricht in seiner Höhe dem Funktionstrakt der Medizinischen Klinik.

Verfasser

Tiemann-Petri und Partner
Freie Architekten BDA, Stuttgart

Mitarbeit:
Meltem Bekler
Hyoung Jun Lim
Christiane Pohl
Andrea Riedlinger
Nadja Yasin
Johannes Zuber


Sachverständige

TGA und Energiekonzept:
Ingenieurbüro Scheer GmbH, Stuttgart

Energieberatung:
GN-Bauphysik Finkenberger + Kollegen
Ingenieurgesellschaft mbH, Stuttgart

Betriebsplanung:
MLC Technologies, Stuttgart