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Einladungswettbewerb | 02/2011

Baufelder am Mauerpark

ein 2. Preis

LORENZEN MAYER ARCHITEKTEN

Architektur

Erläuterungstext

Allgemein

Die ganz besondere Situation am Mauerpark ist im positiven Sinne auch eine besondere Herausforderung – zum einen aufgrund der sehr attraktiven Lage und zum anderen aufgrund der vielen Konflikte zwischen den Beteiligten. Der hier vorgeschlagene Entwurf sucht die Konflikte nicht als das Problem sondern als einen Teil der Lösung zu sehen. Die Besonderheit der Situation soll Ausgangspunkt sein für ein schlüssiges städtebauliches und freiraumplanerisches Projekt.
Der weitere Weg ist ein Prozess, der allein auf der Basis eines konstruktiven Miteinanders erfolgen kann und soll. Grundlage dieses Prozesses muss eine klare städtebauliche Haltung zur den anstehenden Fragen sein. Dieser Entwurf legt sich somit fest auf deutliche städtebauliche Prämissen, ist aber dialogbereit in dem weiteren Vorgehen.

Nord – Süd
Die beiden Bearbeitungsgebiete liegen so weit auseinander, dass eine erlebbare räumliche Erinnerung der baulichen Strukturen nicht möglich ist. Der Park ist das verbindende Element. Die beiden Gebiete sind für die funktional-räumliche Strukturierung separat zu betrachten. Dabei ist die Vernetzung der baulichen Strukturen mit dem Mauerpark in beiden Fällen von entscheidender Bedeutung.


Nördliches Bearbeitungsgebiet

Überarbeitung
In der Überarbeitung wurde das Konzept weiter verfeinert. Die Bebauung wurde weiter von dem Mauerpark abgerückt und der Übergang zum Park wurde weiter ausformuliert. Der nordische Wohnungsbau hat in der feinen Formulierung der Übergänge vom Privaten über das Halbprivate zu dem Öffentlichen einen guten Erfahrungsschatz vorzuweisen.

Nachbarschaften
In der städtebaulichen Figur formuliert der Entwurf Nachbarschaften sowohl zu Wedding als auch zum Prenzlauer Berg. Die neue Bebauung komplettiert die städtebaulich unfertige Bebauung auf der Wedding Seite, die ansonsten durch groß geschnittene Blocks strukturiert ist. Gleichermaßen erhält die Prenzlauer Berg Seite durch die gewählte Aufteilung der neuen Bebauung ein neues äquivalentes Gegenüber. Damit soll signalisiert werden, dass die neue Bebauung Nachbarschaften bilden will um dazu beizutragen, benachbarte Stadtteile zusammenzubinden.

Der nördliche Abschnitt des Mauerparks
Die gewählte Nachbarschaftsbildung kommt diesem Abschnitt des Mauerparks zugute. Zum einen wird der Mauerpark auf eine selbstverständliche Art gefasst. Zum anderen wird die Fläche des Mauerparks im Verhältnis zu der jetzt genutzten Größe raumbildend erweitert. Die neue Bebauung weicht in den zentralen Bereichen um die Farm 25m von der Grundstücksgrenze zurück. Somit bleiben die Nutzungen des Parks unbehelligt. Durch den Abstand und dadurch, dass die Parkseite auch Erschließungsseite und damit öffentlich ist wird eventuellen zukünftigen Konflikten effektiv entgegengewirkt.

Grünvernetzung - Vernetzung der neuen Bebauung mit dem Mauerpark
Die Vernetzung der neuen Bebauung mit dem Mauerpark ist auf allen Ebenen notwendig. Städtebaulich werden die Voraussetzungen hierfür geschaffen. Gestalterisch werden diese ausgenutzt in der Freiraumplanung. In der Strukturierung der Gebäude wie auch in den kleinen baulichen Details wird dies im Sinne von feinen Übergängen von privat zu öffentlich weiter thematisiert.

Inneres Grün: die Höfe
Die Innenbereiche der offenen Blockstrukturen werden als grüne Höfe für die Bewohner gestaltet. Die Erdgeschosswohnungen erhalten privat nutzbare Flächen. In den mittleren Bereichen liegen Flächen zum Spiel und Aufenthalt für alle.

Inneres grün: Option gemeinsamer Freiraum
Es wird angestrebt, dass die Freiflächen zwischen Bestand und Neubau im Innenbereich gemeinschaftlich genutzt werden – zum Vorteil der neuen wie auch der schon ansässigen Bewohner. Dies erfordert intensive Gespräche mit dem Ziel, dass allein dadurch gegenseitiges Verständnis erreicht wird.

Bauformen – Funktionen
Die Gebäudeformen nehmen vielfältige Nutzungen auf. So können konventionelle Geschosswohnungen entstehen. In den Inneren Lagen könnten individuelle Stadthäuser und in den Bereichen zum Mauerpark Häuser für Baugemeinschaften entwickelt werden. Die robuste Struktur verträgt unterschiedliche Architekturen und kleinteilige Nutzungsmischungen.

Eingang ins Quartier
Dem Eingang ins Quartier kommt eine besondere Bedeutung zu. Das besondere auskragende Gebäude ist Landmarke und Eingang zugleich. Dieses Haus, das teilweise auf Stützen steht gibt dem Quartierseingang ein Bild und ein möglich den ungehinderten Zugang zu dem höher liegenden Mauerpark über dem Gleimtunnel. Es wird Wert darauf gelegt, dass die Gebäude von hier aus erschlossen werden und sie damit die notwendige natürliche Öffentlichkeit erhält.

Erschließung
Die Rampe aus dem Verkehrsprojekt ist Grundlage der Planung: Die neue Straße wird im ersten Abschnitt durch eine begrünte Mauer gestützt, die im weiteren Verlauf in eine Böschung übergeht. Die Straße wir nur soweit in das Gebiet geführt wie dies notwendig ist. In den übrigen Bauabschnitte werden lediglich Wege ausgebildet, die wiederum vernetzt sind mit dem übergeordneten Wegesystem. Die Erschließung wird auf ein Minimum reduziert zur Verbesserung der Wohnqualität und der Wirtschaftlichkeit. Die Rad- und fußläufigen Verbindung zum Hombolthain ist attraktiv gestaltet und gestaltet durch die Orientierung der Hauseingänge.

Baumasse
Der städtebauliche Entwurf ist ausgelegt auf die Erreichung der von der Vivico vorgesehenen Baumasse. Allerdings bleiben die städtebaulichen Intentionen auch gewahrt bei einer kleineren Baumasse. Daher wird ein Szenario mit 55.000 m2 BGF in den Plänen dargestellt. Wie aus der Darstellung in dem Diagramm hervorgeht können ohne weiteres auch die angestrebten 64.000 m2 erreicht werden. Darüberhinaus kann die Baumasse weiter reduziert werden auf z.B. 45.000 m2.
Aufgrund der Robustheit des Entwurfs kann die Frage der Baumasse damit ausgehandelt werden zwischen Vivico, Stadt und Bürgerwerkstatt ohne dass dies die städtebauliche Form beeinträchtigt.

Bauphasen/Abschnittsbildung
Die Abschnittsbildung ergibt sich durch die Blockstrukturen, ist aber in der Reihenfolge frei. Man kann von Süden nach Norden bauen oder auch erst die oberen drei Blöcke erstellen um dann die zentralen Bereiche erst später zu bebauen.

Stellplätze
Die notwendigen Stellplätze sind in Tiefgaragen untergeordnet. Sollte das Experiment einer autofreien Stadt realisierbar sein ist dies problemlos möglich. Die Behindertenstellplätze entsprechen den Anforderungen.


Südliches Bearbeitungsgebiet

Überarbeitung
In der Überarbeitung wurde das Konzept weiter verfeinert. Die Vernetzung mit der Schule und der Übergang zum Park wurden weiter ausformuliert.

Steine im Park
Die neuen Gebäude liegen wie Steine i Park. Sie sind gesprächsbereit und wollen freundlich kommunizieren. Sie laden den Besucher des Mauerparks ein die neuen Plätze zu nutzen und die Erdgeschossflächen mit z.B. Markthalle, Restaurants und Cafe´s aufzusuchen.

Dialog mit der Freiraumplanung des Mauerparks - Grünvernetzung
Sowohl die Plätze und Wegeführungen als auch die Art wie Haus auf Park trifft muss im Dialog mit Prof. Lange als Planer des Mauerparks erarbeitet werden. Städtebaulich werden die Voraussetzungen dafür durch die offene Struktur der neuen Bebauung geschaffen. Es entstehen dabei 2 unterschiedlich große neue Plätze. Der Eingangsplatz wird Bindeglied sowohl in Nord-Süd als auch in Ost-West Richtung zwischen Schule und Park.

Bauformen – Funktionen, Das hybride Haus
Die Gebäudeformen könne vielfältige Nutzungen aufnehmen. Die Funktionen können gemischt gereiht oder gestapelt werden in den einzelnen Gebäuden – wie im Diagramm dargestellt.

Erschließung - Eingang ins Quartier
Dem Eingang kommt eine besondere Bedeutung zu. Der Eingang in den Mauerpark, der bei der Parkplanung formuliert wird, hat eindeutig den Vorrang. Daher wird die neue Stichstraße zwischen den beiden neuen Gebäuden in das Gebiet geführt. Wenn eine Verlegung der Haltestelle nicht möglich ist, kann die Erschließung von der Wolliner Straße erfolgen.

Baumasse
Der städtebauliche Entwurf ist ausgelegt auf die Erreichung der von der Vivico vorgesehenen Baumasse. Allerdings bleiben die städtebaulichen Intentionen auch gewahrt bei einer kleineren Baumasse. Daher wird ein Szenario mit 24.000 m2 BGF in den Plänen dargestellt. Wie aus der Darstellung in dem Diagramm hervorgeht können auch die angestrebten 28.000 m2 erreicht werden. Darüberhinaus kann die Baumasse weiter reduziert werden auf z.B. 20.000 m2.
Aufgrund der Robustheit des Entwurfs kann die Frage der Baumasse damit ausgehandelt werden zwischen Vivico, Stadt und Bürgerwerkstatt ohne dass dies die städtebauliche Form beeinträchtigt.

Bauphasen/Abschnittsbildung
Die Abschnittsbildung ergibt sich durch die Gebäudestrukturen, istaber in der Reihenfolge frei. Man kann von Süden nach Norden bauen (was Sinn macht um der Bernauer Straße an dieser Stelle ein Gesicht zu geben) oder auch erst die oberen Gebäude erstellen.

Stellplätze
Die notwendigen Stellplätze sind in Tiefgaragen individuell unter den Gebäuden untergeordnet. Die Behindertenstellplätze entsprechen den Anforderungen.

Bestehende leise und Pflasterflächen
Die bestehenden Erinnerungen an die frühere Geschichte des Areals werden in das Konzept integriert. Die Pflasterflächen werden in die Platzgestaltung und in die Erdgeschosse einbezogen. Im Platzbelag werden sie flächenmässig ergänzt aber gestalterisch bleiben sie ablesbar. Auch die Gleise und der Prellblock werden in die Freiraumplanung integriert. Im nördlich angrenzenden Teil des Mauerparks könnte auf den Pflasterflächen unter der neuen Allee der Flohmarkt stattfinden.