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Verhandlungsverfahren | 04/2011

Parklandschaft Tempelhof / Tempelhof Parkland (Verhandlungsverfahren)

Preisgruppe / AUSGEWÄHLT FÜR VERHANDLUNGSVERFAHREN

Rehwaldt Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Rohdecan Architekten GmbH

Architektur

Erläuterungstext

1. Tempelhof - Offenland

Mit der Öffnung des ehemaligen Flughafens entsteht eine neue Stadtlandschaft mit einer ganz besonderen Identität. Vor allem der offene, weite Charakter des Raumes ist in dieser Form einmalig in Berlin. Gleichzeitig zeigt sich eine große Vielfalt an Potentialen und Entwicklungsperspektiven. Die Offenheit von Tempelhof - als Raum wie auch als Prozess - wird somit zur Grundlage aller weiteren planerischen Überlegungen.
In der Konzeption wird das Gebiet immer als ein Gesamtraum interpretiert, der sich jedoch in einzelnen Bereichen mit unterschiedlichen Intensitäten und Geschwindigkeiten entwickelt. Nachdem das Flugfeld jahrzehntelang als ein hermetisch abgeschlossener Raum existierte, wird er nun für die Stadt zurückgewonnen. Über größtenteils bereits vorhandene Wegebeziehungen (z.B. Landebahnen) es an die Quartiere angebunden, erreichbar und durchquerbar.
Gleichzeitig werden die hohen Erwartungen in eine vielfältige und qualitativ hochwertige Stadtentwicklung an dieser Stelle exemplarisch umgesetzt. Die Prinzipien der ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Nachhaltigkeit definieren sich als planerische Leitlinien:

1. Das Tempelhofer Feld ist gelebtes Modell einer modernen Stadtlandschaft.
2. Aus dem besonderen Ort entsteht eine gemeinsame Identität von Park und Quartieren.
3. Ein intensiver Rand respektiert und schützt die offene Mitte.
4. Ein stabiles Raumgerüst ermöglicht Freiheit und Wandel der Nutzung.
5. Die Parklandschaft ist ein nachhaltig bewirtschafteter Stadtraum.

Raumstruktur - ein stabiles Gerüst
Die aus dem Bestand konzipierte Raumstruktur ist das Grundgerüst, das „Startkapital“ für eine langfristige städtebauliche und landschaftliche Entwicklung. Dabei werden die im äußeren Parkring entstehenden Stadtquartiere zum integrierten Bestandteil einer neuartigen urbanen Landschaft. In allen Zwischenphasen, mit oder ohne bauliche Strukturen, bietet das „grüne Gerüst“ eine hohe räumliche Qualität und eine Vielzahl temporärer und dauerhafter Nutzungsmöglichkeiten.

Zeitschichten - historisch und futuristisch
Auf dem Flughafengelände haben sich historische Strukturen und Nutzungsspuren eingeschrieben. Sowohl die städtebauliche Konstellation wie auch Wegeführungen, Oberflächen und Einbauten sind authentische Zeugnisse Berliner Stadtgeschichte und als konsistente Zeitschichten lesbar. Diese nun historisch gewordenen Fragmente werden zu großen Teilen respektiert und möglichst in ihrer Ursprungsform erhalten. Alle neu hinzugefügten Elemente sind dagegen als Ausdruck neuartiger Nutzungen deutlich unterscheidbar, werden zur futuristischen Zeitschicht.

Nutzungen - Luftsprünge und Bodenverkehr
Grundsätzlich ermöglicht der vielfältig strukturierte Parkraum eine große Breite von Nutzungen, wobei informelle Ausprägungen bevorzugt und weitgehend auf Markierungen und Einzäunungen verzichtet werden soll.
Vor allem der freie Binnenraum ist für einen innovativen „Flugbetrieb“ geeignet. In Tempelhof kann somit jeder seine persönlichen Luftsprünge oder Flugversuche unternehmen, der Ort wird zum experimentellen Luftraum. Die „Temploide“ sind speziell geformte Ballone, an denen ein individueller Aufstieg in den Himmel über Berlin gewagt werden kann.
Auch am Boden besteht großer Raum für bewegungsorientierte Freizeitnutzungen. Vor allem auf den Ringwegen kann man sich zu Fuß oder mit rollenden Hilfsmitteln an unterschiedlichen Geschwindigkeiten erproben.
Die große Weite des Feldes steht sowohl den „gewöhnlichen“ Parkfunktionen wie auch den Pionieren und Zwischennutzern zur Verfügung.

Ein soziales Feld - Teilöffentlichkeiten im Park
Das Motto „Tempelhof-Offenland“ bezieht sich in besonderem Maße auch auf die Aktivitäten der „sozialen Parknutzung“, die sich in vielfacher Weise auf dem Feld äußern. Raumpioniere und Zwischennutzer bilden sich temporär oder dauerhaft in einer räumlichen Konstellation ab. Das Grundgerüst aus Wegen und Baumpflanzungen bietet dafür einen Rahmen an, der in unterschiedlicher Weise genutzt werden kann.
Dies geschieht nach folgenden Prinzipien:
1. Der Charakter des weiten Flugfeldes sollte grundsätzlich respektiert werden.
2. Die Intensität der Nutzungen nimmt von außen nach innen ab.
3. Die bauliche Entwicklung der Quartiere sollte Nutzungen nur verlagern, nicht verdrängen.
Die räumliche Ausformung dieser Grundsätze äußert sich im Konzept der „Pioniere und Plantagen“, welches grundsätzlich für die Zone des Parkrings entwickelt wurde, aber auch Teilflächen im inneren Bereich einbezieht.

Natur- und Artenschutz
Nicht nur der Mensch nutzt Tempelhof. Um die Artenvielfalt der verschiedenen Freiraumtypologien zu erhalten, wird ein Konzept entwickelt, welches Bereiche mit hohem ökologischen Potential oder einer aktuellen Gefährdung vor einer zu starken Beeinträchtigung durch intensivere Nutzungen schützt. Dazu werden „Respektsfelder“ eingerichtet, die mit optisch deutlich wirksamen Elementen („Schutzhüte“) markiert oder durch Koppelzäune (z.B. bei Beweidung) abgegrenzt werden.
Gehölzpflanzungen und Wasserstellen tragen weiterhin zu einer größeren Biodiversität auf dem Tempelhofer Feld bei. Insbesondere der Columbiasee hat das Potential für eine Standortqualität, die bisher hier nicht anzutreffen war.

Vielfelderwirtschaft
Ein wesentliches Element des Natur- und Artenschutzes ist die Vielfalt des unterschiedlich genutzten und gepflegten Offenlandes. Die differenzierten „Wiesenkulturen“ prägen allein durch differenzierte Pflegezyklen bereits unterschiedliche Standortmerkmale aus. Vom Rasen bis zur kräuterreichen Wiese entwickelt sich eine große Vielfalt der Lebensräume.
Mit dem Konzept der „Vielfelderwirtschaft“ geht ebenso eine differenzierte, wechselnde Nutzung einher. Vor allem intensivere, häufige Aktivitäten (z.B. Veranstaltungen) können auf diese Weise mit weniger „Nebenwirkungen“ für die natürlichen Lebensräume integriert werden. Wechselnde Einzäunungen und optisch sichtbare Markierungen erwecken Aufmerksamkeit und Verständnis beim Alltagsbesucher.


2. Raumsystem - Feld und Ringe

Das Tempelhofer Feld wird in Anlehnung an den derzeitigen Zustand weiterhin offengehalten, der überwältigende Raumeindruck bleibt somit gewahrt. Zur Stärkung der freien Mitte und verbesserten Einbindung in die Umgebung werden vor allem die Randzonen städtebaulich und landschaftsarchitektonisch stärker verdichtet. Der innere und äußere Parkring umschließen den Binnenraum und nehmen intensivere Nutzungen auf. So wirkt vor allem der ununterbrochen geführte innere Parkring als ein „unendlicher“ Freiraum, der die charakteristische Figur des Tempelhofer Feldes mit großer Geste inszeniert.
Die sich im äußeren Parkring schrittweise entwickelnden Baufelder sind von Beginn an ein integraler Bestandteil der Parklandschaft. Dazu werden die Grundstrukturen des Masterplanes aufgegriffen und in das Raumgerüst der Parkringe eingebettet.

Landebahnen - wieder abheben
Das Thema des Fliegens – ob als Mensch, Vogel oder Insekt – prägt auch weiterhin das Image des Tempelhofer Feldes. Landschaft und Nutzung treten in ein Kontinuum ein, der Flugbetrieb wird wieder aufgenommen!
Die Start- und Landebahnen sind ein beeindruckendes Relikt der Flughafen-Epoche und bieten mit der Öffnung des Feldes die lang vermisste Ost-West-Verbindung. Daneben stehen die breiten Bahnen für unterschiedlichste Nutzungen zur Verfügung. Die bereits aufgebrachten Markierungen trennen den „Transitverkehr“ vom Experimentierverkehr“. Auch langfristig können hier die fliegerischen Nutzungen eine große Rolle spielen. Dazu werden an den westlichen Stirnseiten (Tempelhofer Damm) Serviceeinrichtungen installiert (Zufahrt, Ausleihstation, Aufbewahrungsboxen).

Feldwege - einfach durch
Das bereits im Binnenraum existierende Wegenetz bleibt als ein authentisches Element früherer Funktionen erhalten und steht auch zukünftiger Nutzung offen. Um die Anbindung der Randzonen und die Durchquerbarkeit des Flugfeldes zu verbessern, wird es zurückhaltend ergänzt. Ziel ist es jedoch, die im Inneren des Feldes spürbare Ruhe vor dem Stadtlärm zu erhalten und die Anzahl der „Netzwege“ auf das Nötigste zu beschränken.
In dieses System ordnet sich die neu geschaffene Nord-Süd-Verbindung ein, auch der Bereich des „Alten Hafens“ wird stärker eingebunden.
Die vorhandenen Wege werden grundsätzlich in ihrer originalen Form erhalten und nur bei Bedarf in der Oberfläche erneuert. Die Materialität der neu anzulegenden Wege orientiert sich ebenfalls am Bestand (Asphaltbelag), die Entwässerung erfolgt in die angrenzenden Vegetationsflächen.

Innerer Parkring - ein weiter Hain
Der das Flugfeld umschließende innere Parkring definiert einerseits die räumliche Fassung und wird andererseits zu einer eigenständigen Freiraumstruktur. Mit dem Raumgerüst aus hoch aufgeasteten Bäumen entsteht ein um die freie Mitte rotierender „Endlospark“. Wie in einem Asteroidengürtel umkreisen in dieser Zone intensive Nutzungsbausteine den Binnenraum, begleitet von satellitengleich eilenden Menschen.
Die „weiten Haine“ sind eine erste Setzung, hier entsteht sehr früh ein robustes und dennoch flexibel nutzbares Raumgerüst. Die Breite von 100-200m macht es möglich, diesen Bereich mit allen klassischen Funktionen eines städtischen Parkes auszustatten. Hier gibt es sonnige und schattige Orte, Flächen zum Grillen, Spielen und Sporttreiben sowie weiteren teilöffentlichen Nutzungen.

Äußerer Parkring - Rahmen für neue Quartiere
Insbesondere der äußere Parkring wird sich in Zukunft stark wandeln. Die rahmensetzenden Strukturen sind hier eine langfristige Zielvorstellung mit vielen Zwischenschritten, die letztlich eine große Vielfalt städtischer Qualitäten generiert. Langfristig wachsen im äußeren Parkring neue Stadtquartiere mit unterschiedlicher Ausprägung, die sich in ihrer Erschließungsstruktur in das System der Ringwege einfügen. Die rhythmische Abfolge von urbanen und grünen Szenerien kontrastiert die Gleichförmigkeit des Binnenraumes.

Baumhaine - Beschirmen und Beschatten
Das Motiv der offenen Baumhaine verknüpft beide Parkringe miteinander, der Taxiway verliert seine trennende Wirkung. Die jeweils charaktergebenden Baumarten „diffundieren“ in den Übergangszonen und lassen keine starren Grenzen entstehen.
Mit den bereits vorhandenen Platanen wird ein Gehölzmotiv aufgegriffen, welches als ein raumprägendes Element in der Lage ist, dem Rand des Flugfeldes eine stabile Struktur zu geben. Während dies eher als ein serielles Grundgerüst zu verstehen ist, wird der Großteil der „Weiten Haine“ jedoch mit unterschiedlichen Leitarten entwickelt, die jeweils den Charakter größerer Abschnitte am Ring prägen. Die Themen dieser Baumsequenzen orientieren sich größtenteils am Bestand sowie der künftigen Nutzung.

Taxiway - der breite Bogen
Während der Taxiway im Nordabschnitt in seiner originalen Lage und Breite als ein Zeugnis des Flugbetriebs erhalten bleibt, muß er im Süden im Zuge der baulichen Entwicklung neu trassiert werden. Dazu wird die im Masterplan vorgezeichnete Lage aufgegriffen, auch die äußeren Konturen werden übernommen. Die Unterscheidung in befestigte und offene Bereiche gibt ihm jedoch eine eigene Prägung. So entstehen grüne Inseln in einem differenzierten Wegegeflecht, die den Taxiway in diesem Abschnitt vom Original absetzen und eine eigene räumliche Atmosphäre generieren.

Ringwege - elliptische Bahnen
Die in großen Bögen geführten Ringwege greifen die städtebaulichen Strukturen auf und entwickeln daraus ein eigenständiges räumliches Thema. Auf nahezu elliptischen Bahnen umfahren sie das offene Feld, es eröffnet sich eine Vielzahl von Perspektiven auf die freie Mitte. Gleichzeitig entsteht ein flexibles Erschließungssystem für die intensiver nutzbaren Randzonen, die Wege geben sowohl dem inneren wie auch dem äußeren Parkring eine robuste Struktur. Sie sind mit einer ebenen, komfortablen Decke versehen (Beton) und können sowohl von Fußgängern wie auch von unterschiedlichsten Fahrzeugen benutzt werden.

Das Vorfeld - ein Multiplatz
Auf dem Vorfeld prägt sich der Parkring in einer artifiziellen, urbanen Form aus, einfache Bodenmarkierungen zeigen hier den Verlauf der Ringwege. Zu Gunsten einer multifunktionellen Nutzung wird auf feste Strukturen, Pflanzungen oder Einbauten verzichtet. Jedoch setzen übergroße „Baum-Mobile“ als bewegliche Pflanzobjekte die Idee des Baumhaines fort und geben der monumentalen Fläche Struktur und Schatten.
Im Alltag steht der Bereich gastronomischen Nutzungen und Freiluftausstellungen zur Verfügung, bei Veranstaltungen können größere Zonen freigeräumt werden.


3. Alter Hafen - eine idyllische Insel

Der Alte Hafen liegt als eine besondere, verdichtete Raumstruktur inmitten des offenen Flugfeldes. Auf dieser Insel im weiten Wiesenmeer entsteht ein kleinteiliger, idyllischer Ort, ein modernes Arkadien. Der Standort des ersten Flughafens wird als eine historische Setzung respektiert, dennoch aber unter Hinzufügung eines „futuristischen Layers“ weiterentwickelt.
Mit dem Aushub des Sees wird an der Stelle der ehemaligen Flughafengebäude eine leichte Geländeüberhöhung inszeniert, die einen weiten Blick nach Süden ermöglicht. Der „Hasenhügel“ erinnert an die hier vormals an das Tempelhofer Feld grenzende Hasenheide und markiert eine landschaftliche Schnittstelle, eine Linie zwischen zwei Welten.
Auf der Sonnenseite des Hangs wird das Holzdeck des „Big Wing“ eingefügt, das als ein „grünes Vorfeld“ den Ort des Abhebens, des Aufbruchs in eine neue Freiheit symbolisiert.
Die im „Alten Hafen“ anzutreffenden Gehölzbestände bleiben im Wesentlichen erhalten und bilden von Beginn an einen strukturgebenden Raum. Sie werden durch zusätzliche Pflanzungen ergänzt: Die Kombination des vorhandenen Robinienaufwuchses mit neu gepflanzten Kiefern erzeugt ein prägnantes Vegetationsmotiv, was diesem Ort eine besondere, auf dem Feld einmalige Atmosphäre verleiht.

Columbiasee - Speichern, Reinigen und Nutzen
Mit dem Columbiasee wird ein zentrales Freiraumelement konzipiert, welches die technischen Aufgaben eines Regenrückhaltebeckens erfüllt, gleichzeitig jedoch einen hohen ökologischen, funktionalen und ästhetischen Wert besitzt. Die „multifunktionale Wasserwelt“ befindet sich in direkter Nähe des Vorfeldes, zwischen dem „Festland“ des äußeren Parkringes und der „Insel“ des Alten Hafens.
Ziel ist es, das auf dem Flugfeld und dem Gebäudedach anfallende Regenwasser im Park zu speichern und für weitere Nutzungen zur Verfügung zu stellen. Dazu wird ein System entwickelt, welches das anfallende Wasser einem Kreislauf von Speicherung, Reinigung und Nutzung zuführt.
Das Regenwasser wird aus dem Vorfeldkanal einem offenen Speicherbecken („Innensee“, ca. 42.000m³) zugeführt, das wegen seiner Binnenlage nicht direkt sichtbar und erreichbar ist. So können in einer geschützten Position auch große, plötzlich auftretende Regenmengen sicher eingeleitet werden. Von der ca. 5-6m tiefen Sohle wird das Wasser in ein flacheres Reinigungsbecken („Südsee“) gehoben, welches mit einem reichhaltigen Bestand an Repositionspflanzen besetzt ist. Nach einer mehrtägigen horizontalen Bodenpassage wird das Wasser im gereinigten Zustand an eine offene Wasserfläche („Nordsee“) abgegeben. Über Tiefbrunnen kann in längeren Trockenperioden sauberes Grundwasser zugespeist werden.

Tempelhofer Wasserkunst
Der Weg des Wassers im Kreislauf der drei Seen bleibt dabei kein ingenieurtechnisches Geheimnis, sondern wird zum öffentlichen Erlebnis. Mit der Betätigung an mechanischen Schöpfwerken und Pumpen können die Besucher des Parks selbst das Wasser bewegen und lernen auf diese Weise das Funktionieren eines „Regensees“ kennen. Im gemeinschaftlichen Zusammenwirken entsteht somit die „Tempelhofer Wasserkunst“.
Auch der am östlichen Ufer befindliche Wasserspielplatz greift dieses Thema auf und bietet unterschiedlichste Erfahrungsmomente.
Die Idee der „Wasserkunst“ beschränkt sich nicht nur auf den Columbiasee, sondern wird zum technischen Prinzip auch der anderen „Wasserstellen“ am Ringpark, die in verkleinerter Form eine ähnliche Funktionsvielfalt bieten.


4. Nutzungsbausteine

Für die dauerhafte Nutzung werden im Verlauf des inneren Ringes feste Funktionsbausteine positioniert, die sowohl für die Alltagsbesucher wie auch die Pionier- und Zwischennutzer den „öffentlichen Service“ übernehmen. Für diese Bausteine, die teilweise mehrfach anzutreffen sind, werden räumliche Typologien entwickelt, die eine serielle Verwendung zulassen.

Wasserstelle - Speicher und Tränke
Das Wasser als ein Lebensquell ist auf dem Tempelhofer Feld künftig in verschiedener Weise anzutreffen. Als Regenwasser aus den Quartieren, als Brauchwasser für öffentliche und teilöffentliche Nutzungen, als Trinkwasser für erschöpfte Ausdauersportler fällt es entweder im Überschuß an oder wird an anderen Orten gebraucht.
Diese Aspekte vereinen sich im Konzept der „Wasserstelle“, die als ein multiaquatischer Parkbaustein vielfachen Anforderungen genügt. Neben der Regenwasserrückhaltung und –versickerung, die in einer flachen Mulde realisiert werden, wird an diesen Bereichen eine „Zapfstelle“ integriert, an der sauberes Grundwasser aus Tiefbrunnen entnommen werden kann. So entsteht an diesem Ort eine Tränke für Pflanze, Tier und Mensch.
Die Anlage des „Neuen Schlangenpfuhls“ greift thematisch das historische Gewässer auf und wird zu einem Standort mit besonderen ökologischen Potentialen.

Sportstationen - die Fitneßpause
Das Tempelhofer Feld entwickelt sich zu einem Zentrum des informellen Sports. Vor allem für diese Nutzungen werden serielle „Sportstationen“ installiert, die jeweils verschiedene Servicefunktionen (Ausleihstationen, Schließfächer, Freiluftduschen) übernehmen.
Als Standorte wird vorzugsweise die Nähe der zukünftigen Großspielfelder gesucht, um ggf. Synergien (Umkleiden, Toiletten) nutzen zu können.

Spielplätze - für groß und klein
Bereits zu Beginn der Entwicklung werden Spielorte in unterschiedliche Größe und Ausstattung angelegt. Sie sind auf alle Altersgruppen ausgerichtet und befinden sich teilweise in der Nähe weiterer Nutzungsbausteine (z.B. Wasserstelle). Der Untergrund kann sowohl als einfache Rasenfläche (extensive Nutzung) wie auch als Sandfläche ausgebildet sein.

Kraftwerke - Sonne, Wind und Muskelspiel
Die autarke Energieversorgung spielt eine wichtige Rolle im wachsenden Park. Mit den „Kraftwerken“ besteht die Möglichkeit, die kostenlose Energie von Wind und Sonne zu nutzen oder auch mittels Muskelkraft einen eigenen Beitrag zu leisten. So entsteht eine neuartige, modellhafte Infrastruktur, die durch sorgfältig konstruierte und gestaltete Objekte den landschaftlichen Raum auf ästhetische Weise mit den technischen Anforderungen vereint.

Parklokale - Früchte des Feldes
Mit der starken Nutzung des Tempelhofer Feldes entsteht die Notwendigkeit und Chance, ein gastronomisches Konzept zu entwickeln, welches sich aus dem besonderen Charakter des Parkes begründet. Die „Parklokale“ bieten an verschiedenen Orten nachhaltig produzierte Speisen und Getränke, die teilweise sogar auf dem Feld erzeugt werden.


5. Pioniere und Plantagen

Die ersten Pioniernutzungen sind bereits auf dem Feld positioniert, weitere werden folgen. Zeitgleich mit der sich entwickelnden Vegetation werden die Aktivitäten sowohl der fest installierten „Siedler“ als auch der umherziehenden „Nomaden“ zunehmen und sich verändern. Das Konzept „Pioniere und Plantagen“ verbindet die Idee des gemeinsamen Wachstums von Menschen und Pflanzen und gibt ihr eine räumliche Entsprechung. Vor allem die künftigen Baufelder am Ring werden in einer anregenden Koexistenz genutzt. Mit der Gruppierung und thematischen Ausrichtung der Pionier- und Plantagenfelder wird auf die besonderen Merkmale der benachbarten Quartiere, d.h. der konkreten Nutzer, eingegangen.
Als standardisierte Infrastruktur erhalten die dafür vorgesehenen Felder jeweils gemeinschaftlich nutzbare Anschlüsse für Strom und Wasser. Eine „Werkbox“, die in ihrer Ausformung das Motiv der bereits vorhandenen Infoboxen aufgreift, dient zur Unterbringung von Gartengeräten und sonstigen Hilfsmitteln, sowie als Wetterschutz.
Die „nomadisierenden“ Pioniere, die ohne feste Einbauten die vorhandenen Flächen temporär nutzen, können darüber hinaus auch die Landebahn sowie teilweise die Wiesenflächen des Flugfeldes für ihre Aktivitäten in Anspruch nehmen, sofern die charakteristische räumliche Weite nicht beeinträchtigt wird.

Neuköllner Bürgergärten - eine soziale Landschaft
Die sich im Osten befindlichen Flächen werden als eher kleinteilige, gärtnerische und kietzorientierte Nutzungen konzipiert. Sie sind direkt vom benachbarten Stadtquartier aus erreichbar und werden sowohl von Anwohnern wie auch von „Alltagsbesuchern“ frequentiert. Nach der Starterphase auf den künftigen Baufeldern können die teilöffentlichen Gärten ihren Platz zwischen den Ringwegen finden, werden auf diese Weise in den Gesamtraum eingebettet.

Südring-Plantagen - eine produktive Landschaft
Die Wachstumsfelder im Süden des Feldes dienen ebenso der produktiven Landnutzung, hier liegt der Schwerpunkt jedoch auf dem Anbau von schnellwachsenden Hölzern, Gemüse und Obst. Eine große Vielfalt von Pappel- und Erdbeerplantagen, Sonnenblumen- und Gemüsefeldern strukturiert diese Zone. Die Plantagen werden für einige Jahre zu einem ganz besonderen Landschaftserlebnis, neben dem produktiven Aspekt können sie als Labyrinth, Lern- oder Aufenthaltsraum genutzt werden.

Freifelder - eine kinetische Landschaft
Mit den Pionierfeldern am Tempelhofer Damm ist bereits eine attraktive Startbasis für bewegungsorientierte Nutzungen entstanden. Fahrend und fliegend wird von hier aus die neue Welt erobert, die Landebahnen sind direkt erreichbar. Die umfangreichen befestigten Flächen ermöglichen eine intensive Nutzung bis zum Beginn der Bautätigkeit. Bei anhaltendem Interesse können diese Funktionen auch langfristig auf dann neu anzulegenden Flächen innerhalb des Parkringes oder auch auf den Landebahnen erhalten bleiben.

Tempel-Farm
Am Standort der alten Gärtnerei wird auch in Zukunft eine „grüne Parkwirtschaft“ betrieben. Hier entsteht ein technischer Wirtschaftshof mit den nötigen Logistikflächen (z.B. Kompost), der aber auch als eine vielseitig arbeitende Farm allen interessierten Gruppen offen steht. Die moderne, nachhaltige Landnutzung wird hier der Öffentlichkeit vermittelt, soziale Initiativen finden Raum und Ausgangsbasis. Die Tempel-Farm wird zum pulsierenden Herz der Vielfelderwirtschaft.


6. Der Prozeß - Setzung und Wandlung

Um den sehr unterschiedlichen Entwicklungsgeschwindigkeiten Rechnung zu tragen, wird sowohl mit festen Setzungen wie auch mit prozessorientierten Initialen gearbeitet. Gleichzeitig mit der Entstehung eines ersten Raumgerüstes am inneren Parkring wird der Anstoß für Pioniernutzungen und langfristigen Stadtwandel in den außenliegenden Zonen eröffnet.

Das Raumgerüst - ein stabiler Rahmen
Die Parkentwicklung beginnt mit einer starken Setzung: die „weiten Haine“ des inneren und teilweise auch äußeren Parkringes werden als ein robustes Raumgerüst bereits frühzeitig angelegt und geben dem offenen Flugfeld Kontur und Schutz. Auch die Ringwege entstehen in dieser Phase, sie sind auch im äußeren Parkring eine ablesbare Struktur.
Das Flugfeld wird weitestgehend belassen und als Offenland bewirtschaftet. Durch Ergänzungen bereits vorhandener Wege entstehen auf verschiedenen Routen Durchquerungsmöglichkeiten.

Wachsende Räume - Initial und Veränderung
Im äußeren Parkring befinden sich Bereiche, die eine große Vielfalt von Pioniernutzungen bzw. temporären Nutzungen zulassen. Bis auf die Anlage der Raumstruktur (Ringwege und teilweise Baumpflanzungen) wird zugunsten einer prozessorientierten Entwicklung zunächst auf dauerhafte Setzungen verzichtet. Jedoch wird das Thema der „Wachsenden Räume“ bereits in der Startphase durch den Anbau nachwachsender Rohstoffe, von Energie- und Kulturpflanzen initiiert. Insbesondere die Flächen zukünftiger Baufelder werden für die Anlage von Kurzumtriebsplantagen, Sonnenblumenfeldern, Obstgärten oder Feldern zum Selbstpflücken von Erdbeeren oder Blumen genutzt.
Auf offengehaltenen Flächen siedeln sich kulturell, sportlich oder freizeitorientierte Pioniernutzungen an. Hier ist Raum für eine große Vielfalt temporärer Aktivitäten.
Sobald die bauliche Entwicklung einsetzt, werden einzelne Felder herausgelöst und verlagert. Innerhalb der Stadtquartiere können jedoch einzelne ehemalige „Parkpioniere“ erhalten bleiben und sich zu einer prägenden Freiraumstruktur entwickeln.

Start - 2013
Grundsätzlich wird darauf orientiert, die bereits vorhandenen Pioniernutzungen durch die ersten Baumaßnahmen im Park (Wegebau, Erschließung, Baumpflanzungen) so wenig als möglich zu beeinträchtigen. Verlagerungen von Flächen sollen in den ersten Jahren möglichst vermieden werden.

Phase 2017
Mit der Eröffnung der IGA wird ein repräsentativer Meilenstein in der Entwicklung des Tempelhofer Feldes erreicht. Der Wegebau im Parkring ist größtenteils abgeschlossen, die Baumhaine sind gepflanzt, Plantagen bilden bereits Raum. Mit der beginnenden Bautätigkeit sowie der IGA-Nutzung haben sich einige Pionierfelder an andere Orte verschoben, sind jedoch im Gesamtumfang weiterhin nutzbar. Die Elemente der sozialen und produktiven Landschaft werden zum zentralen Thema einer inhaltlich neu positionierten IGA, Pioniere und Plantagen sind Inhalt der Ausstellung.

Phase 2025
Die Einbettung der Stadtquartiere in ein „grünes Gerüst“ macht es möglich, auch Teile der Bebauung zu realisieren, ohne dass ein fragmentarischer Zustand entsteht. Damit sind verschieden ausgeprägte Zwischenzustände denkbar.

Phase 2040
Nach dem Ende der Bautätigkeit sind alle neuen Stadtquartiere in den wachsenden Park integriert. Die Baumhaine bilden einen stabilen Rahmen für Teilöffentlichkeiten, dauerhafte und temporäre Nutzungen. Ein Teil dieser Funktionen hat sich in den inneren Parkring verschoben.


7. Die IGA - Felder, Parks und Gärten

Im zukünftigen IGA-Kerngelände wird eine große thematische Vielfalt organisiert. Während im inneren Parkring, im Bereich des alten Flughafens und der angrenzenden Zonen bereits dauerhafte Anlagen entstehen, werden die Flächen im Columbia-Quartier temporär genutzt. Die räumliche Anordnung der Schauflächen entwickelt sich aus dem Konzept der Präsentation von nachwachsenden Rohstoffen, Kultur- und Nutzpflanzen.
Der eingezäunte Bereich der IGA befindet sich im nördlichen Bereich des Flugfeldes, weitere Ausstellungsthemen werden jedoch hauptsächlich entlang des Parkringes eingeordnet. Die Flächen außerhalb des Kerngeländes zeigen ergänzende landschafts- und freiraumplanerische Ausstellungsinhalte, das Thema „Pioniere und Plantagen“ wird Bestandteil der IGA. In dieser räumlichen Konstellation bieten sich mindestens zwei Erlebnis-Rundwege durch den Kernbereich bzw. den gesamten Ringpark an.
Die enge Verzahnung der Ausstellung mit den benachbarten Stadtquartieren erfordert eine ausreichende Zahl von Ein- und Ausgängen, der gesamte südliche Teil bleibt während der Ausstellung ohne Einschränkungen nutzbar


8. Die IBA - Stadtlandschaft im Wandel

Die prägnante Struktur und das vielfältige Potential des Tempelhofer Feldes machen es möglich, an dieser Stelle beispielhaft den Transformationsprozess ganzer Stadtteile zu demonstrieren. So werden hier nicht nur „fertige“ städtebauliche Strukturen gezeigt, sondern besonders auch der schrittweise Wandlungsprozeß, der Übergang von Pioniernutzungen bis hin zu etablierten, „ausgereiften“ Stadträumen. Die starke Verzahnung zwischen urbanen und landschaftlichen Themen lassen die IBA zu einer „EXPO des nachhaltigen Bauens“ werden.
Mit der ringförmigen Anordnung der Quartiere und Freiräume wird ein eigenständiger „Ausstellungsraum“ geschaffen, der die Themen auf eine sehr anschauliche Weise inszeniert.


9. Das Management - Ökonomie und Fürsorge

Die qualitätvolle Entwicklung des Geländes erfordert die Installation eines umfassenden Parkmanagementes sowie die Einbindung verschiedenster Akteure in allen Entwicklungsphasen. Dabei wird sowohl für kommerzielle wie auch für Non-Profit-Aktivitäten ein Betätigungsfeld eröffnet. Ziel ist es dabei, eine ausgeglichene Bilanz zu erzeugen, d.h. die Kosten der Bewirtschaftung durch die Einnahmen aus der Nutzung zu decken.
Die einfache Parkstruktur aus weiten Wiesenflächen und Baumpflanzungen macht es möglich, die dauerhaften Bewirtschaftungskosten in einem angemessenen Rahmen zu halten. Auch aus dieser Perspektive heraus wird zunächst auf die Anlage intensiv bewirtschafteter Freiraumelemente verzichtet.
Durch Verpachtung gastronomischer Nutzungsrechte, Ausleihe von Fahrzeugen oder Sportgeräten sowie Durchführung von Veranstaltungen können dauerhaft Einnahmen erzielt werden. Auch die „wachsenden Räume“ des äußeren Parkringes können in der „Pionierphase“ verpachtet (z.B. Plantagen) bzw. durch Non-Profit-Organisationen selbst unterhalten werden (z.B. Sportvereine).

Die Vielzahl von Aktivitäen und anfallenden Arbeiten macht es erforderlich, für den Park eine dauerhafte Betreuungsstruktur zu schaffen. So könnten z.B. „Parkranger“ als Ansprechpartner der Besucher fungieren. Diese übernehmen gleichzeitig verschiedene weitere Serviceaufgaben (Fahrzeugausleih, Information, Schutz von ökologischen Vorrangflächen) und unterstützen die das Feld nutzenden sozialen Gruppen und Initiativen.

Um dem starken Interesse verschiedener Gruppen in den Nachbarkiezen und auch der übrigen Stadt an einer Parknutzung Rechnung zu tragen, wird die Schaffung eines Netzes von „Park-Partnern“ vorgeschlagen. Ziel dieser Idee ist es, das Tempelhofer Feld nicht nur als einen „anonymen“ Stadtpark zu betrachten, sondern die Entwicklung und Nutzung der verschiedenen Räume langfristig mit einem breiten bürgerschaftlichen Engagement zu verbinden. Auf diese Weise wird die unsichtbare Barriere zwischen „Verwaltung“ und „Bürgern“ aufgehoben und es entsteht eine gemeinsame Verantwortung für den wachsenden Raum.

Nach dem Prinzip „Engagement gegen Nutzung“ wird unter Einbeziehung der Park-Partner ein unterstützendes System der Parkbewirtschaftung entwickelt. Sowohl das geleistete Engagement wie auch die dafür „erworbene“ Nutzung können sehr unterschiedlich sein. So ist es denkbar, daß von interessierten Gruppen z.B. das Mähen der Wiese übernommen wird, diese im Gegenzug dafür eine Veranstaltung kostenlos besuchen dürfen. Dieses innovative Bewirtschaftungssystem wird durch eine in Umlauf gebrachten informelle Tauschwährung symbolisiert: ein durch persönlichen Beitrag erworbener „Tempeltaler“ kann für eine beliebige „kostenpflichtige“ Nutzung eingesetzt werden. Persönliches Interesse verbindet sich mit Einsatz und Verantwortung und erzeugt langfristig eine „gemeinschaftliche Fürsorge“ für die neu entstehende Parklandschaft auf dem Tempelhofer Feld.


10. Ressourceneffizienz

Sowohl bei der Strukturierung wie auch der Bewirtschaftung des Tempelhofer Feldes werden die Prinzipien des nachhaltigen Wirtschaftens sowie der Ressourceneffizienz verfolgt. Wasser, Energie und Rohstoffe werden in „nachhaltigen Kreisläufen“ gewonnen, bewegt und genutzt. Dieses Prinzip äußert sich in einer Reihe von einzelnen Parkbestandteilen und systemrelevanten Abläufen.
Räumlich äußert sich dieser Ansatz im System der Parkringe. Die in sich geschlossenen Wegesysteme stehen für den beständigen Kreislauf der Natur, die charakteristische Form der Wege und Baumhaine wird zum Symbol, zum Logo einer modernen, nachhaltig organisierten Stadtlandschaft.

Wasserkreislauf
Das Regenwasser der Quartiere sowie des Flughafengebäudes wird im Park zurückgehalten und einer Nutzung zugeführt. Im Element der Wasserstellen kreuzen sich die Wege des Wassers. Hier wird es als Regenwasser gespeichert, als Grundwasser gefördert, als Trinkwasser für Pflanze, Tier und Mensch genutzt.
Die Förderung des Wassers erfolgt größtenteils durch nachhaltig erzeugte Energie, die hauptsächlich an Ort und Stelle erzeugt wird (Windturbinen, Pumpen, Schöpfräder). Mit der „Tempelhofer Wasserkunst“ wird ein System nachhaltiger und energieautarker Wasserwirtschaft geschaffen.

Rohstoffe – Kreislauf der Nutzpflanzen
Das Tempelhofer Feld ist bereits heute ein großer Produzent von Biomasse. Ziel ist es, die anfallenden Rohstoffe auf dem Gelände selbst zu nutzen und nicht über weite Strecken zu transportieren. Weiterhin wird die Gewinnung (derzeit hauptsächlich Schnittgut) durch den Anbau verschiedener Nutzpflanzen diversifiziert, die Nutzungsmöglichkeiten werden dadurch vielfältiger.

Energiekreislauf
Wind und Sonne stehen auf dem Tempelhofer Feld kostenlos zur Verfügung. Darüberhinaus gibt es täglich viele Menschen, die ihre überschüssige Energie durch sportliche Betätigung an dieser Stelle „hinterlassen“. Aus diesen Quellen speist sich das System einer autarken Energiewirtschaft. Zumindest für die Nutzung des Parkraumes selbst wird angestrebt, die auf dem Gelände zur Verfügung stehenden Potentiale zu nutzen. Ein System von Mini-Kraftwerken nutzt Sonne, Wind und Muskelkraft und stellt die Energie den Parknutzern zur Verfügung.
Darüberhinaus bringen Pioniere und Zwischennutzer eine hohe eigene Energie ein und tragen somit zur Bewirtschaftung und zum Erhalt des Feldes bei.


11. Kostenermittlung

Der konzeptionellen Schwerpunktsetzung liegt das Ziel zugrunde, intensive und extensive Flächen in ein ausgewogenes Verhältnis zu bringen und die limitierten Finanzmittel mit einer nachhaltigen Wirkung einzusetzen.
Die Kostenermittlung für Ring und innere Parklandschaft bewegt sich in den vorgegebenen Umgriffen. Es ist jedoch anzumerken, dass aufgrund der charakteristischen Merkmale des Prinzips der Ringwege in den Flächen des „äußeren Parkringes“ ebenso einige Maßnahmen erforderlich sind. Im nördlichen Bereich sind diese bereits in der IGA-Grundstruktur enthalten. Im südlichen Bereich liegen diese Maßnahmen jedoch außerhalb des vorgegebenen Umgriffs. Dies betrifft hauptsächlich Wegebau und Baumpflanzungen, die jedoch wegen ihres beschränkten Umfangs in den für diese Flächen dargestellten Kostenansätzen mit Sicherheit realisierbar sein dürften.

Aus dem Gesamtkonzept begründet sich ebenfalls die Verschiebung der Kostenanteile zwischen Ring und innerer Parklandschaft. Während der Taxiway (Ring) selbst eher weniger Aufwand benötigt, fällt in der inneren Parklandschaft wegen der Wegestrukturen ein höherer Anteil an. Insgesamt ist die Bilanz jedoch ausgeglichen.

Die Einzelansätze für Kosten wurden im Wesentlichen übernommen. Nur in wenigen Fällen, wo aufgrund der entwurflichen Überlegungen eine sehr starke Differenz zwischen den veranschlagten Kosten und der Intensität der geplanten Maßnahmen zu verzeichnen war, wurden die Ansätze angepasst.
© Rehwaldt Landschaftsarchitekten, Dresden / Rohdecan Architekten GmbH, Dresden

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