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Einladungswettbewerb | 04/2011

Bürogebäude “Humboldthafen” am Kapelle-Ufer/Alexanderufer

Blick vom Humboldthafen

Blick vom Humboldthafen

1. Preis

KSP ENGEL

Architektur

KuBuS Freiraumplanung GmbH & Co. KG

Landschaftsarchitektur

R&P RUFFERT Ingenieurgesellschaft mbH

Tragwerksplanung

Lemon Consult GmbH

Energieplanung

hhpberlin - Ingenieure für Brandschutz GmbH

Brandschutzplanung

Erläuterungstext

Wegen der prominenten Lage am Humboldthafen unweit des Berliner Hauptbahnhofs und der Regierungsbauten am Spreebogen hat der Bauherr, die niederländische Projektentwicklungsgesellschaft OVG Real Estate, in Abstimmung mit der Senats-verwaltung für Stadtentwicklung sowie dem Bezirk Mitte den Architekturwettbewerb durchgeführt. Die OVG ist Eigentümerin des südöstlich des Berliner Hauptbahnhofs gelegenen Grundstücks.

Der geplante Neubau am Humboldthafen mit sieben bzw. acht Geschossen greift die Vorgaben des Masterplans und Bebauungsplans auf, die an dieser Stelle ein Gebäude mit Hofstruktur vorsahen, öffnet jedoch die engen Höfe nach außen hin. Alle Miet-einheiten des Büroneubaus mit rund 30.000 Quadratmetern Geschossfläche (BGF) haben dadurch einen Ausblick zum Humboldthafen oder zur Spree. Die städtebaulich wichtigen Kanten werden durch den Baukörper gestärkt. Die Bebauung des ersten Grundstücks am Lennéschen Humboldthafen soll den Maßstab für die weiteren Bauvorhaben setzen.


Lage am Humboldthafen
Die öffentliche Promenade am Humboldthafen soll ein Anziehungspunkt für Gast-ronomie und Einzelhandel werden und stellt einen ersten Baustein für ein nachhaltiges und belebtes Quartier dar. Zweigeschossige Arkaden in Richtung Humboldthafen für Restaurants, Cafes und Geschäfte öffnen sich zur Fußgängerpromenade am Ufer des Humboldthafens und bieten Schutz vor der Witterung. Eine einladende, offene Treppe verbindet das Niveau der Uferpromenade mit dem Straßenniveau der Hugo-Preuß-Brücke. Darüber hinaus ist eine Durchwegung im mittleren Hof vorgesehen. Dieser Durchgang verbindet in Ost-West-Richtung die rückwärtige Straße „Alexanderufer“ mit der Uferpromenade. Die Potenziale des Standorts wie die die Lage am Wasser werden durch den Entwurf von KSP Jürgen Engel Architekten in besonderer Weise ge-stärkt.

Fassade
Der als Mäander gestaltete Baukörper gliedert die Ansichten im Westen und Osten als ruhige und klare Volumina. Die spielerisch angeordneten, geschlossenen Fassa-denmodule aus Glasfaser armiertem Beton betonen die Horizontalität der Mäander-form. Die Gestalt prägenden Elemente des rund 25 Meter hohen Bürogebäudes, welche die Fassaden rhythmisieren, sind zudem langlebig und wartungsfreundlich. Das transparente Mezzaningeschoss, das als Haupteingangsebene von der Hugo-Preuß-Brücke aus zugänglich ist, markiert in der Höhenstaffelung die Schnittstelle zwischen den öffentlichen Nutzungen an der Uferpromenade des Humboldthafens und den oberen 5 bis 6 Büroetagen.

Erschließung und Büronutzung
Der Haupteingang ist im Süden, am Gebäudekopf, gelegen. Er ist auf Straßenniveau vom Kapelle-Ufer bzw. von der Hugo-Preuß-Brücke aus zugänglich. Die Erschließung des Gebäudes mit nur 4 Kernen wird durch eine optimierte Grundrissgeometrie ermöglicht. Die Grundrisse der variablen Bürogeschoße sind als Zweibund konzipiert und aus einer Mischung von Mieteinheiten mit maximal 400m2 aufgebaut. Die mäanderförmige Baukörperform schafft die Voraussetzung dafür, dass eine maximale Anzahl der mehr als 1.100 Arbeitsplätze einen Ausblick zu den außergewöhnlich attraktiven Außenbereichen hat. Vom südlichen Gebäudekopf vis á vis vom Kanzler-amt und Reichstag überblickt man die Spree und weitere Sehenswürdigkeiten.

Energiekonzept
Hohe Anforderungen wurden im Interesse des Allgemeinwohls und der künftigen Nutzer auch an die ökologische Qualität, Energieeffizienz und Zukunftsfähigkeit des Gebäudes gestellt. Das Energiekonzept ist auf eine nachhaltige Nutzung der Res-sourcen mit reduziertem Primärenergiebedarf konzipiert. Der schlanke, mäander-förmige Gebäudekörper bietet optimale Voraussetzungen für eine bestmögliche Tageslichtnutzung. Die weißen Steinfassadenelemente dienen darüber hinaus als Lichtverstärker. Der Bauherr, der Projektentwickler OVG Real Estate mit Sitz in Rotterdam, möchte eines der umweltfreundlichsten Projekte in Deutschland realisie-ren und strebt daher eine Zertifizierung nach DGNB ‚Gold’ an.