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anonymer begrenzter Realisierungswettbewerb nach RAW 2004 mit vorgeschaltetem Bewerbungsverfahren | 02/2005

Synagoge und Gemeindezentrum der Jüdischen Gemeinde Bochum-Herne-Hattingen

Modell

Modell

1. Preis

Prof. Schmitz Architekten

Architektur

Die Planergruppe

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext



Der Ort und die Freiräume
Die Synagoge wird zu einem prägnanten Zeichen an einem der Stadteingänge in Bochum. Mit seinem prägnanten Baumbestand und den grünen Raumkulissen knüpft der Standort an die Qualitäten des nördlich angrenzenden Stadtparks an. Die Atmosphäre und Maßstab stiftenden Bäume auf dem Grundstück sollen alle erhalten bleiben bis auf die stark verdeckenden Eiben. Der dichte Bewuchs der Böschung zur Castroper Straße wird eingekürzt, um die Synagoge frei zu stellen und einen Bezug zur Stadt herzustellen.
Die Topographie der beiden Hügel wird akzentuiert. Im Kontrast zur sanften Rasenkuppe des Planetariums wird die Synagoge durch ein scharfkantiges Plateau hervorgehoben.
In der Annäherung von Norden über die Kastanien bestandene Lorenz-Rebbert-Allee markiert eine prächtige Linde als ‚point de vue' den Eingang der Synagoge.
In klarer, gradliniger Abfolge von fokussierender Allee, großzügigem Eingangsplatz, repräsentativer Treppe und einladender Terrasse schließt an diesen öffentlichen Bereich das Foyer der Synagoge an. Das Café bespielt den Außenbereich unter der vorhandenen Linde.
Als einladende Geste wird empfohlen, das heute unbefriedigende Ende der Straße zu einem großzügigen mit Basalt gepflasterten Platz aufzuweiten, der Synagoge mit Tiefgarage und Planetarium mit neu gestalteter Rampe gleichermaßen erschließt.
Der Hof im Süden ist für die Feiern der Gemeinde wie dem Laubhüttenfest geeignet. Die Böschungsbepflanzung bietet die räumliche Fassung, Sitzstufen und eine Pergola grenzen zum Nachbargrundstück ab.
In der Achse des Foyers wird ein Kirschbaum mit seinem jahreszeitlich wechselnden Aspekt zum Blickfang. Als Bodenbelag sind Basalt- Platten vorgesehen.

Die Synagoge
Die Synagoge ist ein Ort des Gottesdienstes, ein Ort des Unterrichtes und ein Versammlungsort der Gemeinde. Als zentraler Treffpunkt dient das Foyer im Erdgeschoss, von dem alle Bereiche erschlossen werden. Cafe und Jugendbereich befinden sich neben dem Eingang, die weiteren Gemeinderäume und die Verwaltung in den Obergeschossen. Gemeindesaal und Synagoge liegen gegenüber bilden mit dem Foyer einen Dreiklang.
Die ursprünglichsten Formen einer Synagoge - der Tempel in Jerusalem und das Wüstenzelt - bilden in transformierter Form die Grundlage für den Gebetsraum. Ein steinerner Kubus aus hellen, diamantgesägtem Sandstein umschließt den Innenraum.
Der Eingang im Westen und der Thoraschrein im Osten geben dem Raum eine Ausrichtung. Der Almenor befindet sich als zentraler Ort in der Mitte des Raumes.
Vier raumhohe Stoffbahnen bilden ein zweites leichtes, textiles Volumen, das über Lichtfugen in der Decke hinterleuchtet wird. Dieser auf jüdische Symbolik verweisende Baldachin schwebt über der Gemeinde. Im Sockelbereich fällt seitliches Licht über schmale, horizontale Fugen in den Raum, die sich durch eine Schichtung des Natursteinmauerwerkes ergeben. Hier sind die Steine gestockt, die Böden sind mit Eichenparkett belegt.

Sicherheit
Die Synagoge ist als einladendes Haus geplant und das Plateau für die Öffentlichkeit zugänglich. Ohne großen Aufwand ist jedoch der Zugang zum Hof im Süden abtrennbar, um Feste ungestört feiern zu können. Im 1. Obergeschoss wird zusätzlich eine Terrasse für die Gemeinde angeboten, die vor allem von den Kindern und Senioren genutzt werden kann.

Anmerkung: Die Zeichnungen wurden von den Verfassern nachträglich als farbige Darstellungen überarbeitet. Zum Wettbewerb waren nur schwarz-weiss Darstellungen erlaubt.
Modell

Modell

Lageplan

Lageplan

Lageplan

Lageplan

Grundriss EG

Grundriss EG

Grundriss EG

Grundriss EG

Querschnitt

Querschnitt

Querschnitt

Querschnitt

Längsschnitt

Längsschnitt

Längsschnitt

Längsschnitt

Ostansicht

Ostansicht

Ostansicht

Ostansicht