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anonymer begrenzter Realisierungswettbewerb nach RAW 2004 mit vorgeschaltetem Bewerbungsverfahren | 02/2005

Synagoge und Gemeindezentrum der Jüdischen Gemeinde Bochum-Herne-Hattingen

Modell

Modell

3. Preis

Christine Remensperger | Architektin BDA

Architektur

lohrer.hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner gmbh

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext



Pressetext

Ort | Identität
Das neue jüdische Zentrum mit Synagoge entsteht zunächst als einfacher Solitärbaukörper auf der vorhandenen Wiesenkuppe in Anlehnung an die Kulturgeschichte „des Tempels auf dem Berge Sinai“. Es symbolisiert „ein Haus“ des Austausches und der Begegnung; ein Podium für Toleranz und Dialog. Die skulpturale Ausformulierung entsteht aus dem Inneren heraus und macht die einzelnen Funktionen ablesbar; die Form erinnert an eine ausgerollte Thorarolle. Die Synagoge, mit Thoraschrein nach Osten ausgerichtet, zeigt sich zur Stadtseite zur Castroper Strasse hin und macht sich durch eine einfache aber subtile Geste, einer besonderen Oberflächentextur in der steinernen Fassade, bemerkbar.
Den Haupteingang des gesamten Zentrums findet man dagegen auf der Nordseite des Grundstückes, dort bilden ein Vorplatz mit öffentlich angelegtem Cafe das Entree mit der übersichtlich angelegten Pforte..

Gliederung | Wegeführung und Organisation
Das Gebäude thematisiert die Verzahnung der einzelnen Funktionsbereiche in horizontaler wie vertikaler Richtung;
so konzentriert sich „das Innere“ des jüdischen Zentrums um eine lichtdurchflutete Erschliessungshalle die alle Wege miteinander verbindet und im Mittelpunkt der Anlage liegt. Alle Bereiche sind hier übersichtlich und auf kurzem Wege erreichbar. Die innere Abstufung und Gliederung erinnert an die Zonierung der von Mauern und Höfen umgebenen ersten historischen hebräischen Tempelanlagen; diese symbolisierten die Abstufung der Heiligkeit.

Gemeindesaal
Der Gemeindesaal wird dem Bereich der „historischen Kellermikwe“ zugeordnet und erhält vorgelagert einen großzügigen grünen Innenhof mit einem ins Blickfeld gerückten knorrigen Baum. Hier in den Erdschichten soll die überlagerte Geschichte bewusst gemacht werden. So erinnert die aufsteigende Wand im Hof an „die Westmauer“ des einstigen herodianischen Tempelkomplexes in Jerusalem und bietet Schutz und Raum für das Gebet. Der Hof ergänzt das Raumangebot für alle Feste und Gebräuche; insbesondere für das ungestörte Aufstellen der Laubhütte. Eine hohe Flexibilität und Funktionalität, sowie ein Ort der Begegnung im Inneren sind das Leitbild für den Dialog der Gemeinde.

Synagoge | Haus der Versammlung
Die Lage der Synagoge auf dem Gemeindesaal wurde bewusst gewählt und begründet sich abgeleitet aus einer Vorschrift des Talmuds _ „wonach ein Raum, der für den Gottesdienst benutzt wird, höher liegen soll als die profane Umgebung.“
Angelehnt an die typologische Entwicklung des Synagogenbaus vom einfachen Zelt zum Tempel bis zur basilikalen Grundrisstypologie, stellt die zentrale Halle die „Vorhalle“ oder „das Atrium“ dar.
Hier aus dem oberen Foyer steigt man auf zur Synagoge; der Weg wird inszeniert; hier gelangt man ins innere der Synagoge. Ein weiterer Aufstieg über eine Treppenrampe führt auf die Empore der Frauen. Die Anordnung im Inneren und Empore sind ganz nach der Liturgie des jüdischen Gebetes ausgerichtet. Während das Gebäude von Außen in Stein oder Beton gebaut ist, erfährt man nun im Inneren einen eher hölzernen edlen Charakter. Thoraschrein und Bima, das Synagogengestühl aber auch Wandverkleidungen und das Tragwerk des Oberlichtes soll mit Zedernholz ausgekleidet werden. Das gefaltete hölzerne Tragwerk des Daches symbolisiert den Davidstern und inszeniert den Raum auf besondere mythische Weise.

Gestalt | Material
Es soll ein unverwechselbarer Ort von hohem Reiz entstehen, der einfache gestalterische Mittel und Materialien in eine architektonische Komposition umsetzt. Im inneren des Gebäudes kontrastieren warme Hölzer und zeigen sowohl handwerkliche Fügungen als auch ein „sparsamer Reichtum“ an Ornamentik und Symbolik abgeleitet aus der islamischen Mythologie.
Der Hauptbaukörper aus Stein gebaut symbolisiert Kraft und Beständigkeit; die mit Ziegelstaub gefärbten Betonsteine sollen die Geschichte der wechselvollen vergangenen Synagogen sichtbar machen. Eine Nuancierung der Farbtöne von hell auf dunkel unterstreicht den skulpturalen Gedanken und soll die am Ort vorgefundenen Zeitschichten aber auch „die Geschichtlichen“ aufzeigen und symbolisieren. Es soll auch für die Stadt ein Ort des subtilen Erinnerns werden.
Modell

Modell

Ort | Identität

Ort | Identität

Ort | Identität

Ort | Identität

Atrium | Mittelpunkt des Zentrums

Atrium | Mittelpunkt des Zentrums

Atrium | Mittelpunkt des Zentrums

Atrium | Mittelpunkt des Zentrums

Ansicht und Schnitt

Ansicht und Schnitt

Ansicht und Schnitt

Ansicht und Schnitt

Synagoge | Haus der Versammlung

Synagoge | Haus der Versammlung

Synagoge | Haus der Versammlung

Synagoge | Haus der Versammlung

Gestalt | Material

Gestalt | Material

Gestalt | Material

Gestalt | Material