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Verhandlungsverfahren | 04/2011

Gebäudeplanung

Zuschlag

h.e.i.z.Haus Architektur.Stadtplanung Becker.Lukannek.Schindler Partnerschaft mbB

Architektur

Erläuterungstext

LIEBIG 23
SkillsLab. Bibliothek. Mensa.

Umbau und Sanierung des ehem. Speisenversorgungszentrum Liebigstraße 23/25
zu SkillsLab, Bibliothek und Mensa

Umgang mit dem Bestand/Strategie:
Das vorhandene, regelmäßige Stahlbetonskelett erscheint für die Nutzung als geeignete Ausgangs-situation. Ziel ist es, einen kompakten, übersichtlich strukturierten Baukörper zu erreichen. Der östliche Anbau (Bauteil C) wird abgerissen und das dann vorhandene Volumen mit einer schmalen Aufstockung versehen. Das neue Gebäudevolumen bezieht das Untergeschoss als gleichwertiges Geschoss ein und kann sich durch das Volumenspiel zwischen den deutlich höheren Bestandsgebäuden als neues, interdisziplinäres Zentrum am Universitätsstandort behaupten. Die Fenster und Glasflächen werden zu Öffnungen zusammengefasst, wenige Einschnitte strukturieren das Volumen.
Der kompakte Baukörper mit einem geringen Öffnungsanteil eignet sich hervorragend für die Herstellung eines energieoptimierten Gebäudes.

Nutzungsverteilung:
Die Nutzungen werden geschossweise verteilt. Die Mensa liegt im Erdgeschoss, die Nutzung mit der höchsten Fluktuation liegt damit nahe zum Eingang und verursacht so die geringste Störung für die beiden anderen Nutzungsbereiche. Sie könnte auch einen separaten Eingang von der Liebigstraße erhalten.
Das SkillsLab wird (vom Niveau der Liebstraße aus betrachtet) im Untergeschoss in der östlichen Gebäudehälfte angeordnet. Hier stehen belichtete und unbelichtete Flächen entsprechend der Notwendigkeiten zur Verfügung. Die Orientierung erfolgt auf den Grün gestalteten, östlichen angrenzenden, ruhigen Freiraum.
Die Bibliothek belegt das Obergeschoss und die Aufstockung im zweiten Obergeschoss. Lesebereiche unterschiedlicher Qualitäten werden innerhalb des Freihandbereichs angeboten. Über einen kleinen, zweigeschossigen Lesesaal wird eine räumliche Einheit zwischen den Geschossen hergestellt. Ein kleiner Lichthof ermöglicht zusätzliche belichtete Bereiche.

Erschließung:
Der Haupteingang für alle Nutzungen liegt an der Liebigstraße. Das Foyer entlang der Liebigstraße kann die Verkehrsströme wirkungsvoll verteilen, ein zentraler Garderobenbereich steht allen Nutzungsbereichen zur Verfügung. Durch einen angemessenen Luftraum werden über die Treppen im Foyer SkillsLab und Bibliothek an das EG angebunden. Thematisch passend wird im Erschließungsbereich des SkillsLab (UG) das Kunstwerk von C. Grüger (hinterleuchtet) zur Aufwertung des Zugangsbereiches integriert. Der vorhandene Personenaufzug wird erhalten und sichert die behindertengerechte Erschließung.
Die Anlieferung wird auf die Nordseite im Untergeschoss gelegt. Intern werden Küche und Bibliothek durch jeweils zugeordnete Aufzüge und das Bestandstreppenhaus direkt an die jeweiligen Anlieferbereiche angebunden. Im Bereich der Bibliothek wird auch das Magazin angebunden.

Fassade:
Der Baukörper soll durch eine homogene, dunkle Fassade als kompaktes Volumen wahrgenommen werden. Die Einschnitte werden durch farbige Laibungen akzentuiert, das frische Farbkonzept des Innenraumes wird so auch nach außen transportiert.
Aufgrund der Teilverschattungen wird vorgeschlagen, amorphe Dünnschichtmodule einzusetzen. Diese Art von Photovoltaikmodulen unterscheidet sich von den hocheffizienten kristallinen Modulen durch einen vielfach geringeren Materialeinsatz durch Dünnschichttechnologie. Die Module sind sehr kostengünstig, unempfindlich gegen Verschattung und ermöglichen eine optimierte Ausbeute von Streulicht, so dass selbst Nordfassaden noch signifikante Erträge bringen.
Nicht nur das Dach, sondern auch die Fassaden werden mit PV-Dünnschichtmodulen verkleidet. Die verdeckt befestigten, ungerahmten Paneele erzeugen eine homogene Fassadenbekleidung. Der erzeugte Strom wird weitgehend für den Eigenverbrauch genutzt werden können.

Mensaerweiterung:
Die Erweiterung der Mensa kann innerhalb des Volumens erfolgen. Zum einen wird der Speiseraum in Richtung Liebigstraße erweitert und das Foyer um diesen Bereich verkleinert. Ein direkter Zugang zur Mensa wäre dann zu empfehlen. Die zusätzlich notwendigen Nebenräume werden innerhalb des Bestandes ergänzt und der Bereich der Neben- und Personalräume sozusagen „verdichtet“.