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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2011

Gemeinde Planegg "Am S-Bahnhof"

Ansicht

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3. Preis

Grassinger Emrich Architekten GmbH

Architektur

rockinger und schneider gbr landschaftsarchitektur.stadtplanung

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Planungsidee / Topographie
Das Wettbewerbsgebiet zeichnet sich durch eine besonders stark ausgeprägte Topographie aus. Die S-Bahn verläuft auf natürlicher Geländehöhe westlich der angrenzenden „Würmtalkante“ Mit dem Bau der Unterführung am S-Bahn-Haltepunkt wurde an der Unterführung gelegene Teil der Bahnhofsstraße im Bereich des Wettbewerbsgebietes um vier Meter abgetragen, wodurch eine künstliche „Senke“ entsteht.
Die neue Planung macht die Topographie des Geländes zum Gestalt prägenden Element. Der Umgang mit der oberen und unteren Ebene, sowie die Verknüpfungen dieser beiden Höhenebenen gestalten den Raum und bieten die Vorlage für die Stellung der Gebäude und Anordnung der Nutzungen.
Der Platz vor der Bahnunterführung liegt auf der unteren Höhenebene. Hier sind die öffentlichen Nutzungen, wie Läden, Café, Radhaus und Hotel angesiedelt. Es entsteht ein belebter Stadtraum als westlicher Abschluss der Bahnhofsstraße.
Die natürliche Geländeebene schließt im Süden und im Norden an den Bahnhofsplatz an. Der Höhensprung ist durch Gebäude, Treppen und Rampen ausgeformt. Auf der oberen Ebene befinden sich die Wohnnutzungen. Sie liegen in einem durchgängigen Grünzug, der soweit wie möglich an den Platz herangezogen wird.
Der Höhensprung wird für die Anordnung der erforderlichen Stellplätze genutzt. Alle Stellplätze befinden sich in überbauten oder begrünten Parkdecks. Die Stellplätze werden von der unteren Ebene ohne Rampen angefahren.
Verbindendes Element beider Höhenlagen ist der Gebäuderiegel entlang der Bahn. Ein Steg führt in Verlängerung des bestehenden Höhenwegs auf oberer Ebene, entlang des Gebäudes, nach Norden. Rechts und links des S-Bahn-Zugangs liegen das Café mit DB-Schalter und Kiosk sowie das Radhaus (Fahrradunterstand). Beide Gebäude haben zwei Geschosse. Sie sind sowohl von der oberen Stegebene, als auch vom Platz aus zugänglich. Ein zusätzliches Treppenhaus mit Aufzug, das am Radhaus liegt, bildet eine Verbindung der beiden Ebenen. Zusätzlich ist der Steg durch zwei lange Rampen im Norden und Süden an den Platz angebunden.
Über das „Fenster“ im Riegel sieht man vom Bahnhofsplatz aus die Baumkronen der im Westen angrenzenden Waldkante.

Verkehr
Bushalt: Auf der östlichen Seite des Planungsgebietes werden die vier erforderlichen Bushaltestellen in einer Linie entlang der südlichen Straßenkante der Bahnhofsstraße angeordnet. Ein langes „fliegendes“ Dach markiert den Bushalt und bietet Raum für Sitzbereiche und Informationen. Die Busse wenden auf dem freien Platz vor dem Café.
Im Westen werden die Busse an der westlichen Straßenkante verortet. Der straßenbegleitende Fußweg wird an die westliche Straßenkante verlegt, und führt vorbei am neuen Bushalt.
Park & Ride: Die Park & Ride Plätze auf der östlichen Seite befinden sich im gemeinsamen Parkdeck unter dem nördlichen Abschnitt des Gebäudesriegels an der Bahn. Die Zufahrt zum neuen Parkdeck erfolgt von der unteren Platzebene, so dass hier keine Rampen erforderlich werden. Die Ausgänge des Parkdecks liegen direkt neben dem Cafe, so dass eine schnelle fußläufige Anbindung an den S-Bahn-Haltepunkt gewährleistet wird.
Im Westen werden die Park & Ride Plätze als offene Stellplätze in drei Reihen angeordnet. Zur Waldkante hin werden zwei Parkplatzreihen von Bäumen überstellt. Sie ersetzen die durch die neue Anordnung des Parkplatzes entfallenden Großbäume.
Fahrradstellplätze: Auf der Ostseite werden die Fahrradstellplätze in einem Radhaus unter gebracht. Das Parkhaus ist über zwei Ebenen anfahrbar (vom Steg und vom Platz). Die Fahrräder in jeder Ebene stehen auf zwei Etagen. Dadurch ist eine sehr kompakte Anordnung der geforderten 300 Radstellplätze möglich. Die Fahrradboxen befinden sich auf der unteren Ebene direkt neben dem Zugang zur Unterführung. Offene Radständer für Kunden der Läden und für Cafébesucher befinden sich an der Bahnhofsstraße unter den Bäumen.
Im Westen sind die Fahrradstellplätze ebenerdig überdacht neben dem Park & Ride Platz angeordnet.
PKW-Verkehr: Die Bahnhofsstraße wird von der Kreuzung Kraillinger Straße zur Anliegerstraße. Sie wird als Mischfläche mit einheitlichem Belag ausgebildet. Der PKW-Verkehr zum P&R Platz, sowie zu den Stellplätzen für die Wohn und Gewerbenutzungen wird vor dem neuen Einzelhandel an der Bahnhofsstraße ins Parkdeck geleitet. So wird der PKW- Verkehr auf dem neuen Bahnhofsplatz minimiert. Die Zufahrt zum Gastbetrieb Heide Volm sowie zum Gewerbegebiet Braun (später zum Wohngebiet) nach Süden wird als Stichstraße erhalten. Die Zufahrt für PKW nach Norden besteht nicht mehr. Die angrenzenden Wohngebäude werden von der Germeringer Straße angefahren. Da es sich um Anliegerverkehr handelt, ist ein Umbau des Kreuzungspunkts nicht erforderlich.
Fuß- und Radwegenetz: Das Fuß- und Radwegenetz wird erweitert. Vom Höhenweg im Süden gelangt man über eine lange, barrierefreie Rampe auf den Bahnhofsplatz oder über den Steg auf gleichbleibender Höhe zur Germeringer Straße. Die Fußgängerrampe der Unterführung im Westen wird barrierefrei ausgebildet. Eine zusätzliche Unterführung für Radfahrer führt direkt zum Wegekreuz Richtung Maria Eich / Krailling. Durch die Reduzierung des Fahrverkehrs auf dem Bahnhofsplatz wird dieser für Fußgänger und Radfahrer attraktiver und ist besser nutzbar.

Grünflächen: Der die Bahnlinie begleitende Grünzug soll so weit wie möglich an den Bahnhofsplatz geführt werden. Dies ist möglich, weil die Stellplätze auf der östlichen Seite der Bahnlinie in überdeckten Parkdecks untergebracht werden. Damit entsteht eine hochwertige Lage, sowohl für die neuen Wohngebäude, als auch für bestehende Nutzungen wie der Gastronomiebetrieb von Heide Volm. Die Freiraumnutzungen werden auf den neuen Flächen ergänzt. Südlich des neuen Gebäuderiegels an der Bahn liegt ein kleiner Sportparcour mit Streetball-Feld und Spielbereich. Nördlich des Bahnhofsplatzes wird im Umfeld der neuen Wohngebäude ein neuer Spielbereich angeordnet.. Für die neuen Wohnnutzungen auf der Ostseite werden Mietergärten (am neuen Wohnriegel an der Bahnhofsstraße) geplant. Baumfelder und Wiesenflächen geben ausreichend Raum für eine offene Freiraumnutzung.
Auf der Westseite wird der bestehende Spielplatz in seiner Lage weitgehend erhalten. Eine „Rote Box“ im Wegekreuz der Fußgänger- und Fahrradrampen auf der westlichen Bahnseite wird zum Blickpunkt und Erkennungszeichen des S-Bahnhaltes von Westen. Er dient als Hochstand mit Ausblick auf die Stadt und nach Maria Eich. Er bietet aber auch ausreichend Spielmöglichkeiten und ergänzt damit das Angebot des bestehenden Spielplatzes.
Bahnhofsplatz: Der neue Platz wird als offene Belagsfläche ausgebildet. Er bietet Raum für den Wendekreis der Busse, stellt aber vor allem einen offenen Verknüpfungspunkt für die verschiedenen Wegeanbindungen und Nutzungen dar. Eine neue Platzskulptur, eine ca. 40cm hohe „fliegende Scheibe“, wird zum Blickpunkt auf dem Platz. Durch ihre Ausgestaltung mit Wasserdüsen und Licht ist sie ein vielfach bespielbares Element. Sie ist zugleich Sitzkante für Wartende, Wasserspiel im Sommer oder in der Nacht eine beleuchtete Skulptur. Das Baumfeld neben der freien Fläche gliedert den Platz und schafft einen beruhigten Aufenthaltsbereich unter Bäumen.
Bebauungsentwurf mit Hotel - Planausschnitt

Bebauungsentwurf mit Hotel - Planausschnitt

Lageplan

Lageplan

Bebauungsentwurf mit Hotel

Bebauungsentwurf mit Hotel

Vogelperspektive

Vogelperspektive

Bebauungsentwurf ohne Hotel

Bebauungsentwurf ohne Hotel

Perspektive Bahnhofsplatz

Perspektive Bahnhofsplatz

Schemaschnitt Bahnhofsplatz

Schemaschnitt Bahnhofsplatz