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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2011

Gemeinde Planegg "Am S-Bahnhof"

Anerkennung

Molenaar. Architekten und Stadtplaner BDA/SRL

Architektur

Claudia Weber-Molenaar. Landschaftsarchitektin Stadtplanerin BDLA/SRL

Landschaftsarchitektur

Dr. Brenner Ingenieurgesellschaft mbH

Verkehrsplanung

Möhler + Partner Ingenieure AG

Bauphysik, Immissionsschutzplanung

Erläuterungstext

städtebau-freiraum-konzept
verzahnung der wald-parklandschaft um die wallfahrtskirche maria-eich westlich der bahn über die gleise hinweg mit der gartenstadtartigen siedlungsstruktur östlich der bahn durch entwicklung einer parkartigen zone östlich der bahn mit einer großzügigen, familienfreundlichen bebauung in einer lichtfreundlichen architektursprache und durch die entwicklung eines großzügigen landschaftsparks mit heimischen gehölzen. die bestehenden großformatigen gebäudestrukturen im süden und der bestehende wertvolle baumbestand, vor allem im biergarten heide volm, können nahtlos integriert werden.
an der bahnhofsstraße entsteht ein urbanes lebensgefühl durch verdichtete gebäudestrukturen in der gleichen gestaltsprache, unterstützt durch variierende geschosshöhen. am bahnhof bis zu sieben geschossen, im park südlich und nördlich der bahnhofstraße von drei bis zu sechs geschossen.
von der bahn aus wie von der bahnhofstraße bildet die bebauung entlang der bahn mit dem höhepunkt an der bahnhofstraße ein unverwechselbares ensemble am planegger bahnhof. die nähe der ortsmitte wird spürbar.
die ergänzung der fußgängerunterführung um eine weitere radwegunterführung führt zur aufwertung des tunneleingangs an der s-bahn und des bahnhofsvorplatzes im osten. im zusammenhang mit den überdachten bushaltestellen entsteht ein ort der begegnung.
„wohnen und arbeiten im und am park“ könnte als oberbegriff für die entwurfsidee stehen.

bebauung und nutzung
der bahnhofsvorplatz wird von zwei 4-geschossigen hofgebäuden und einem markanten 7-geschossigen wohn- und geschäftsgebäude räumlich gefasst. das hofgebäude nördlich der bahnhofstrasse bietet im erdgeschoss ladennutzung an, in den obergeschossen wohnen. hier besteht die möglichkeit auch ein zentralgelegenes „betreutes wohnen„ anzubieten.
im südlich gelegenen hofhaus wird im erdgeschoss ein supermarkt zentral am bahnhof angeboten. in den obergeschossen büros und praxen. in diesem gebäude sind auch lagebedingt andere nutzungen wie fitnesscenter oder jugendeinrichtungen möglich.
um das heide volm bauwerk in das bahnhofsensemble zu integrieren, wird vorgeschlagen das hotel an der nördlichen stirnseite des saalgebäudes zu platzieren. die neue heide volm fassade, die südliche raumkante des platzes, rundet das bahnhofsensemble ab.
filigrane begrünte parkhäuser mit tiefgaragengeschossen decken den stellplatzbedarf ab, ergänzen das bahnhofsensemble und leiten zur offenen einzelhausbebauung über.
die familiengerechten wohnhäuser im park werden einerseits in lockeren abständen entlang der bahn geführt und gleichzeitig südlich des bahnhofsensembles auf dem gelände der firma braun „dorfartig“ um höfe gruppiert, so dass sie als bauabschnitte unabhängig voneinander realisiert werden können. jede hofeinheit hat ihre eigene tiefgarage.

freiflächen
der erhaltenswerte baumbestand und die ergänzung durch heimische gehölze verbinden die parkflächen über die gleise hinweg mit dem wald maria eich und führen zu einem gesamtquartier mit hoher aufenthaltsqualität.
die offenen baulichen strukturen mit ihren privaten terrassenzonen fügen sich locker in den quartierspark ein. eine von süd-nord gerichtete wohn-spielstraße verbindet die drei hofeinheiten im süden über die bahnhofstraße hinweg mit den nördlichen wohnungsbauten und bildet den öffentlichen mittelpunkt, in den sich gemeinschaftlich genutzten flächen für kinder- und jugendspiel und wohnungsbezogene halböffentliche freiräume mit kleinkinderspielflächen und aufenthaltszonen und besucherstellplätze integrieren.
mit mäuerchen terrassierte bereiche nördlich der bahnhofstraße und am westlichen ausgang der unterführung verdeutlichen die topographie und sind als bereiche mit zusätzlicher aufenthaltsqualität erlebbar.
die anbindung des parallel verlaufenden höhenwegs als wichtige fuß-und radwegverbindung über parkwege ermöglicht die anbindung des neuen quartiers an den bahnhofsvorplatz, an die erholungsbereiche westlich der bahn und an das ortszentrum.

lärmschutz
die locker angeordneten baukörper entlang der bahn werden mit einem baulichen lärmschutz ausgestattet und die höfe durch verbindungsbauten teilweise geschlossen. die rückwände der parkhäuser und der fahrradstellanlagen werden als begrünte lärmschutzwände genutzt. in den durchgrünten zwischenräumen schützen transparente lärmschutzwände den wohnpark vor lärm. ebenso wird am bahnhofsvorplatz im zwischenraum, der für die sichtachse bahnhofstrasse / kirchturm freigehalten wird, eine transparente lärmschutzwand aufgestellt. durch die kulissenartige anordnung der lärmschutzelemente entsteht ein durchgehender lärmschutz, der für die angrenzenden wohn- und aufenthaltsbereiche tag und nacht die zulässigen db werte garantiert, aber gleichzeitig eine durchlässige, durchgrünte, offene stadt- und landschaftsgestaltung ermöglicht.

erschließung und ruhender verkehr
die erschließung der südlichen wie der nördlichen bebauung soll dezentral erfolgen, damit die bahnhofstrasse entlastet wird. somit werden die neubauten nördlich der bahnhofstrasse von der germeringerstrasse aus erschlossen. die notwendigen stellplätze für das „nordensemble“ sowie die p+r stellplätze sind in einem parkdeck und weiteren tiefgaragen untergebracht (ca. 200 stpl.), die ausschließlich von norden erschlossen werden.
die bebauung südlich der bahnhofstrasse und der heidevolm werden über die bahnhofstrasse erschlossen. die notwendigen stellplätze für den heide volm, biergarten und hotel sowie für das geschäftshaus mit supermarkt an der bahn sind in einem parkdeck mit angrenzender tiefgarage sowie teilweise in oberirdischen stellplätzen untergebracht.
beide parkdecks nördlich wie südlich sind halbgeschossig in die topographie eingebettet. fassaden- und dachbegrünung runden die integration in die parklandschaft ab.
die bahnhofstrasse westlich der hofmarkstrasse soll als verkehrsberuhigter geschäftsbereich gewidmet werden. ein durchgehender belag mit gehfreundlich gesägtem natursteinpflaster signalisiert die „gleichberechtigung“ aller verkehrsteilnehmer. die bushaltestelle liegt an der nordseite der bahnhofstrasse und ist gesondert markiert. die gehwege sind als gehradwege dimensioniert, um dem fahrradfahrer im busbereich einen geschützten fahrbereich anzubieten.
die erdgeschossfassade des wohn-und geschäftsgebäudes an der nördlichen bahnhofstraßenseite springt arcadenartig zurück und bietet damit platz für die wartebereiche der bushaltestelle.

knotenpunkt germeringer straße
eine signalisierung des bestehenden knotenpunktes germeringer straße/hofmarkstraße ist seitens der gemeinde planegg kurzfristig vorgesehen, um das einbiegen der verkehre aus der hofmarkstraße in die germeringer straße bzw. das geradeausfahren aus der hofmarkstraße in die hofmarkstraße zu erleichtern. die planstraße soll künftig als zu- und ausfahrt zum neuen parkhaus und tiefgarage am bahnhof dienen. aufgrund der unmittelbaren nähe der einmündenden planstraße zur einmündenden hofmarkstraße ist diese zu signalisieren und in die signalisierung des knotenpunktes germeringer straße/hofmarkstraße einzubeziehen.
die beiden teilknoten germeringer straße/hofmarkstraße und germeringer straße/planstraße sind als gemeinsamer knotenpunkt zu signalisieren, um das zustauen der knotenpunktbereiche zu vermeiden. für das linksausbiegen aus der germeringer straße in die planstraße ist eine linksabbiegespur als überbreite geradeaus- und linksabbiegespur vorzusehen, unter berücksichtigung parallel querender fußgänger und radfahrer.