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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2011

INNO Olympic Plaza

Gewinner

KSP ENGEL

Architektur

Erläuterungstext

Der neue Sitz der Beijing INNO Olympic Group Co. Ltd. in Peking wird nach den Plänen von KSP Jürgen Engel Architekten, Frankfurt/Peking, errichtet. Die staatliche Entwicklungsgesellschaft Beijing INNO Olympic Group, die unter anderem auch das Gelände der Olympischen Sommerspiele 2008 entwickelt hat, wird ihr neues Domizil unweit der Olympischen Sportstätten beziehen. Nur wenige Wochen nach dem Gewinn des Wettbewerbs für das Beijing Science Center in Peking („Wissenschaftswolke“ / Science Cloud) können KSP Jürgen Engel Architekten daher einen weiteren Wettbewerbserfolgt vermelden. Der Entwurf für die Beijing INNO Olympic Group in Peking ging aus einem internationalen Wettbewerb als 1. Preis hervor.

Das prägnante Gebäudeensemble sieht zwei Türme mit je 100m und 80m Höhe vor, die auf einem 15m hohen Sockelgebäude stehen. Türme und Sockel stellen auf einer (Gesamt-)Fläche von ca. 79.000m² (BGF) Raum für rund 2.400 Arbeitsplätze sowie weitere Nutzungen wie Gastronomie, Shopping und Freizeit (Sport / Fitness) zur Verfügung. Sie fügen sich harmonisch in den Masterplan für das neue Stadtquartier südlich der Olympic Plaza ein.

Die Türme setzen sich durch ein zurückgesetztes Zwischengeschoss von dem Sockelbauwerk ab und wirken durch diese Geste wie auf einem Podest präsentierte, abstrakte Skulpturen. Sie enden in einer markanten, offenen Dachstruktur mit Dachgärten. Charakteristisch für die beiden Türme ist die gemeinsame Formensprache wie beispielsweise die leicht abgerundeten Ecken sowie die horizontalen, leicht geschuppten Fensterbänder.

Versunkene Gärten leiten Tageslicht in die unteren Ebenen
Das Sockelgebäude öffnet sich mit einer einladenden, torartigen Geste zu den angrenzenden, urbanen Grünflächen. Über diese großzügige Öffnung wird der angrenzende Park gewissermaßen bis ins Gebäude hinein geführt und schafft dort attraktive Ruhe- und Kommunikationsbereiche. Über sogenannte versunkene Gärten wird das Grün und Tageslicht bis in die untere Verbindungsebene im ersten Untergeschoss heruntergeführt. Diese Maßnahme schafft in den unteren (Sockel-)Ebenen, die auch öffentlich zugänglich sind, eine angenehme Aufenthaltsatmosphäre.

Geschuppte Fensterbänder ermöglichen natürliche Lüftung bei Bürotürmen
Eine weitere Besonderheit des Entwurfs ist die geschuppte Glashaut der plastisch hervorstehenden Fensterbänder, welche die Hochhausfassaden horizontal gliedern. Sie sind als Kastenfenster ausgebildet und gliedern sich in eine äußere Prallscheibe, in einen wind- und emissionsgeschützten Zwischenraum mit vertikalen Lamellen zur Lichtlenkung, die zugleich als Sonnenschutz dienen, sowie einer inneren, thermischen Glashaut. Auf diese Weise werden die sommerlichen Energieeinträge minimiert und eine optimale Belichtung der Arbeitsplätze gewährleistet. Die Schuppung der Fensterbänder hat zudem einen hohen gestalterischen Reiz. Sie erzeugt Lichtbrechungen und sich ständig ändernde Reflektionen auf den leicht ausgestellten Glasscheiben und somit eine lebendige Oberflächenstruktur der Bürotürme.

Energiekonzept liegt über chinesischen Standard
Kühldecken konditionieren die Büroflächen und sorgen für ein behagliches Raumklima. Sie sind zugleich deutlich energieeffizienter als die herkömmliche Air-Conditioning, wie sie in China häufig noch Standard ist. Das wasserbasierende Niedertemperatursystem wird mit der regenerativen, geothermischen Energieversorgung des Gebäudes kombiniert. Die mechanische Lüftung verfügt über eine effektive Wärmerückgewinnung und nutzt Restenergie der Abluft z.B. aus der Tiefgarage.

Zweigeschossige Kommunikationsbereiche auch in Fassade ablesbar
Eine weitere Besonderheit sind die zweigeschossigen Kommunikationsbereiche für die Mitarbeiter, die über eine Wendeltreppe jeweils mehrere Abteilungen auf zwei Ebenen miteinander verbinden. Sie dienen als Treffpunkte für Mitarbeiter, sogenannte „Meeting Points“. Teeküchen und Kaffeebars sind diesen Treffpunkten zugeordnet. Neben einer hohen Aufenthaltsqualität innerhalb des Gebäudes dienen diese Flächen der informellen Kommunikation. Diese Bereiche für den zwanglosen Ideenaustausch gewinnen in modernen Arbeitswelten immer mehr an Bedeutung. Diese zweigeschossigen Aufenthaltsbereiche sind auch in der Fassade von außen ablesbar.
Die beiden Bürotürme stellen auf insgesamt 18 bzw. 23 Geschossen Raum für rund 2.400 moderne Arbeitsplätze zur Verfügung. Die Büroflächen lassen ein großes Spektrum an verschiedenen Bürovarianten zu: Einzel- und Zellenbüros, Kombibüros mit Gemeinschaftsflächen und Besprechungsräumen ebenso wie einen offenes, sogenanntes „Open-Space“-Konzept. Sämtliche Arbeitsplätze in den Türmen haben einen Außenbezug und werden natürlich mit Tageslicht belichtet. Besprechungsräume, Nebenräume und Gemeinschaftsflächen lagern sich an die Erschließungskerne an. Die Bürogeschosse lassen sich jeweils flexibel in kleinere Nutzungseinheiten teilen.
Die Sockelgeschosse beherbergen zentrale Einrichtungen wie Konferenz-, Besprechungs- und Seminarräume sowie weitere Service und Dienstleistungsbereiche, Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten, die auch für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Im Untergeschoss befindet sich darüber hinaus eine Tiefgarage mit 440 Stellplätzen.


Daten
Ort: Olympic Center South Area Site S-06, Beijing
Bauherr: Beijing INNO Olympic Group Co. Ltd., Beijing
Architekt: KSP Jürgen Engel Architekten, Frankfurt/Peking
Partnerbüro: BUEDRI, Beijing Urban Engineering Design & Re-
search Institute Co., LTD
Grundstück: 6800 m²
BGF: 79.000m², davon 49.130 m² oberirdisch
Höhe 80m / 100m, Sockel 15m
Geschosse 18 / 23 zzgl. 5 Tiefgeschosse
Stellplätze 440 (Tiefgarage)
Wettbewerb: 01/2001, 1. Preis
Baubeginn: 2012